Die meisten Zecken sitzen auf Grashalmen, hängen in Gebüschen oder befinden sich auf Totholz und warten dort auf ein Tier oder einen Menschen, an dem sie sich bei einem Kontakt festhalten können. Menschen, die häufig in der Natur unterwegs sind, sind deshalb besonders gefährdet, von einer Zecke gestochen zu werden. Auch auf Mallorca gibt es die kleinen Krabbeltiere, die Krankheiten übertragen können.
Welche Zecken gibt es auf Mallorca?
Weltweit gibt es rund 900 verschiedene Arten an Zecken. Ein Bruchteil davon kommt auch auf Mallorca vor, der größten der balearischen Inseln. Wie die Mallorca Zeitung berichtet, geht der Mikrobiologe Michael Bröcker von rund 30 verschiedenen Zecken-Arten aus. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, ob es sich um einheimische Arten handelt oder ob die Art von Zugvögeln auf die Insel eingeschleppt worden ist. Zu den häufigsten Zecken-Arten gehören laut Bröcker folgende:
- Der "Gemeine Holzblock" ist auch in Deutschland weit verbreitet und kann wochenlang auf einer Stelle verbringen, um dort auf seine Beute zu warten.
- Die "Braune Hundezecke" beißt sich am liebsten in Hunden fest und wird am häufigsten im Frühling oder Herbst gefunden.
- Die "Hyalomma marginatum" ist in Deutschland besser unter "Riesenzecke" bekannt. Sie wartet laut Mallorca Zeitung nicht auf ihr Opfer, sondern läuft ihm regelrecht hinterher. Die Art ist dreimal so groß wie der "Gemeine Holzblock" und kann so schnell laufen wie eine Ameise.
Diese Krankheiten übertragen Zecken auf Mallorca
Zecken können Krankheiten übertragen. In Deutschland ist die wohl bekannteste Krankheit Borreliose, die durch einen Zeckenstich auftreten kann. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber sehr gering und liegt nur bei einem bis drei Prozent. Zu den mallorquinischen Zecken gibt es hingegen noch keine verlässlichen Daten, inwiefern Krankheiten übertragen werden können. Trotzdem sind auch dort schon Krankheitsfälle aufgetreten, wie Michael Bröcker in einem Interview mit t-online erklärt:
- Die häufig auftretende "Braune Hundezecke" kann das Mittelmeerzeckenfieber übertragen. Infizierte haben hohes Fieber und angeschwollene Lymphknoten. Die Krankheit kann vor allem für Menschen mit einer Grunderkrankung gefährlich werden, wie zum Beispiel Diabetiker. Auf Mallorca ist bis jetzt allerdings nur ein bekannter Fall des Mittelmeerzeckenfiebers aufgetreten.
- Die "Hyalomma marginatum" kann das Krim-Kongo-Fieber verbreiten. Bei dieser Krankheit liegt die Sterblichkeit bei zehn bis 50 Prozent. Auf Mallorca hat es allerdings noch keinen bekannten Sterbefall gegeben.
Zecken auf Mallorca: Dort sind sie zu finden
Wie Zecken auf Mallorca verbreitet sind, ist bis jetzt noch nicht untersucht worden. Zu finden sind sie aber vor allem in ungepflegten Gärten und auch in der Nähe von Pferden und Hunden. Aber auch die auf Mallorca weitverbreiteten Strauchheiden, auch garriga genannt, sind laut Mallorca Zeitung ein beliebter Ort für Zecken, um auf ihre nächste Beute zu warten. Eine Wanderung durch einen der vielen Naturparks der Insel kann deswegen zu Zeckenbissen führen.
Auch ein Unterschied zwischen den Jahreszeiten ist bis jetzt noch nicht wissenschaftlich untersucht worden. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass die Anzahl der Zecken in den Wintermonaten zurückgeht.
So können sich Urlauber vor Zecken auf Mallorca schützen
Wer auf Mallorca Aktiv-Urlaub macht und zum Beispiel Wandern geht oder Mountainbike fährt, sollte sich vor möglichen Zeckenstichen schützen. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt feste Schuhe, lange Hosen und Ärmel, wenn man sich im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz aufhält. Die Zecke kann dadurch schlechter eine geeignete Hautstelle für ihren Stich finden. Wer die Hosenbeine in die Socken steckt, erschwert es der Zecke noch mehr und sie muss an den Hosenbeinen hinauf krabbeln.
Bestimmte Insektenschutzmittel können ebenfalls auf die Haut aufgetragen werden. Sie schützen aber nur temporär und müssen wiederholt angewendet werden. Wenn das Insektenschutzmittel keine Flecken bildet, kann es auch auf der Kleidung aufgetragen werden.
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