Bei drehendem Wind müssen sich Deutschlands Skispringer in Titisee geschlagen geben. Einzig Markus Eisenbichler kann in der Weltspitze mithalten.
Bild: Daniel Karmann
Bei drehendem Wind müssen sich Deutschlands Skispringer in Titisee geschlagen geben. Einzig Markus Eisenbichler kann in der Weltspitze mithalten.
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Bei drehendem Wind müssen sich Deutschlands Skispringer in Titisee geschlagen geben. Einzig Markus Eisenbichler kann in der Weltspitze mithalten.
dpa
09.01.2021 | Stand: 18:38 Uhr
Den polnischen Gruppenjubel unterbrach Markus Eisenbichler nur kurz. "Gratulation, Kamil", sagte der 29 Jahre alte Bayer und umarmte Vierschanzentournee-Sieger Kamil Stoch, bevor dieser gemeinsam mit seinen Teamkollegen weiter seinen dritten Skisprung-Sieg in Serie feierte. Mit Flügen auf 139 und 144 Meter war der 33-Jährige auch am Samstag in Titisee-Neustadt nicht zu stoppen. Nach seinen überlegenen Tournee-Einzelsiegen in Innsbruck und Bischofshofen ist der überragend aufgelegte Stoch auch im Schwarzwald der beste Flieger des Weltcups.
Das Podest komplettierten der Weltcup-Gesamtführende Halvor Egner Granerud aus Norwegen und Piotr Zyla aus Polen. Für Eisenbichler reichte es nach Sprüngen auf 138 und 139,5 Meter für Rang vier. "Es ist immer noch ein bisschen ein Kampf. Es ist nicht optimal, ich komme trotzdem ins Fliegen", analysierte "Eisei" im ZDF. Nach seinem Durchhänger zuletzt in Bischofshofen, wo er nicht einmal den zweiten Durchgang erreichte, war der Auftakt beim Heim-Weltcup ein deutlicher Fortschritt.
Neben Eisenbichler schaffte es aber kein weiterer Deutscher unter die besten Zehn. Bundestrainer Stefan Horngacher zog nach dem Wettkampf mit wechselnden Windbedingungen trotzdem ein zufriedenes Fazit: "Die Qualität der Mannschaft war höher als beim letzten Springen." Mit Blick auf die Verhältnisse sagte er, "einen Heimvorteil" habe man auf der Hochfirstschanze nicht verspürt. Vor allem der Tournee-Zweite Karl Geiger, der diesmal nicht über Rang 25 hinauskam, enttäuschte.
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Leben, Karriere, Familie: Das ist Skiflug-Weltmeister Karl Geiger aus Oberstdorf
Mittlerweile seit acht Jahren ist der Oberstdorfer Karl Geiger im Weltcup dabei und hat sich an die Weltspitze gekämpft (das Bild zeigt ihn beim Jubel im Dezember 2019 bei der Vierschanzentournee an der Großschanze in Oberstdorf). Doch wer ist der Mann, der - wie bei der Skiflug-WM 2020 in Planica - so sensationelle Weiten springt? Wie lief seine Karriere bisher? Und was macht Karl Geiger, wenn er mal nicht auf der Schanze ist? Die Bildergalerie stellt den Oberstdorfer vor.
Bild: Daniel Karmann, dpa (Archivbild)
Mittlerweile seit acht Jahren ist der Oberstdorfer Karl Geiger im Weltcup dabei und hat sich an die Weltspitze gekämpft (das Bild zeigt ihn beim Jubel im Dezember 2019 bei der Vierschanzentournee an der Großschanze in Oberstdorf). Doch wer ist der Mann, der - wie bei der Skiflug-WM 2020 in Planica - so sensationelle Weiten springt? Wie lief seine Karriere bisher? Und was macht Karl Geiger, wenn er mal nicht auf der Schanze ist? Die Bildergalerie stellt den Oberstdorfer vor.
Bild: Daniel Karmann, dpa (Archivbild)
Karl Geiger wird am 11. Februar 1993 in Oberstdorf geboren. Er wächst in einer Skisport-begeisterten Familie mit den Eltern Monika und Roman und den beiden Schwestern Verena und Lucia auf. Als Kind spielt er leidenschaftlich gern Ziehharmonika. Außerdem zählen Skifahren, Schwimmen, Gleitschirmfliegen und Reisen zu seinen Hobbys.
Bild: Familienalbum Geiger
Karl Geiger wird am 11. Februar 1993 in Oberstdorf geboren. Er wächst in einer Skisport-begeisterten Familie mit den Eltern Monika und Roman und den beiden Schwestern Verena und Lucia auf. Als Kind spielt er leidenschaftlich gern Ziehharmonika. Außerdem zählen Skifahren, Schwimmen, Gleitschirmfliegen und Reisen zu seinen Hobbys.
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Geiger machte mit fünf Jahren seinen ersten Sprung - und das gleich im großen Schattenberg-Skistadion (Foto). Damals noch mit Alpinskiern. Ein Jahr später geht er in die Trainingsgruppe des früheren Spitzen-Kombinierers Thomas Müller (dort trainiert er unter anderem mit Johannes Rydzek), mit zwölf Jahren wechselt er zu den Spezialspringern.
Bild: Familienalbum Geiger
Geiger machte mit fünf Jahren seinen ersten Sprung - und das gleich im großen Schattenberg-Skistadion (Foto). Damals noch mit Alpinskiern. Ein Jahr später geht er in die Trainingsgruppe des früheren Spitzen-Kombinierers Thomas Müller (dort trainiert er unter anderem mit Johannes Rydzek), mit zwölf Jahren wechselt er zu den Spezialspringern.
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Geiger springt für den Verein SC Oberstdorf. Seine bisherigen Trainer am Stützpunkt Oberstdorf sind Thomas Müller, Bernhard Metzler und Christian Winkler. Werner Schuster und Stefan Horngacher sind die bisherigen Bundestrainer des Oberstdorfers. Schon mit zwölf Jahren (Foto) zeigt Karl Geiger seine Flugfähigkeiten. Doch auf den ganz großen Erfolg muss er erst einmal warten.
Bild: Familienalbum Geiger
Geiger springt für den Verein SC Oberstdorf. Seine bisherigen Trainer am Stützpunkt Oberstdorf sind Thomas Müller, Bernhard Metzler und Christian Winkler. Werner Schuster und Stefan Horngacher sind die bisherigen Bundestrainer des Oberstdorfers. Schon mit zwölf Jahren (Foto) zeigt Karl Geiger seine Flugfähigkeiten. Doch auf den ganz großen Erfolg muss er erst einmal warten.
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Doch nicht nur Skispringen hat im Leben des Oberstdorfers Platz: Im Dezember 2019 schließt Geiger den Studiengang Energie- und Umwelttechnik an der Hochschule Kempten mit dem Titel Bachelor of Engineering ab. Seit 2016 ist Karl Geiger bereits Angesteller beim Zoll.
Bild: Angelika Warmuth, dpa (Archivbild)
Doch nicht nur Skispringen hat im Leben des Oberstdorfers Platz: Im Dezember 2019 schließt Geiger den Studiengang Energie- und Umwelttechnik an der Hochschule Kempten mit dem Titel Bachelor of Engineering ab. Seit 2016 ist Karl Geiger bereits Angesteller beim Zoll.
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Ende September 2020 heiratet Geiger seine langjährige Freundin Franziska, mit der er eine eigene Wohnung im Haus der Eltern bewohnt, das in Oberstdorf etwa in der Mitte zwischen Skisprung- und Skiflug-Schanze liegt. Während der Skiflug-WM in Planica kam ihre erste Tochter zur Welt.
Bild: Dominik Berchtold
Ende September 2020 heiratet Geiger seine langjährige Freundin Franziska, mit der er eine eigene Wohnung im Haus der Eltern bewohnt, das in Oberstdorf etwa in der Mitte zwischen Skisprung- und Skiflug-Schanze liegt. Während der Skiflug-WM in Planica kam ihre erste Tochter zur Welt.
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Seinen ersten Fis-Wettbewerb absolviert Geiger im März 2008 in Bois d’Amont in Frankreich, wo er den fünften Platz belegt. Es folgt sein erster Weltcup im November 2012 in Lillehammer in Norwegen, bei dem er Rang 21 erreicht. Seitdem springt er bei 140 Weltcups und erreicht sieben Podestplätze. Das Bild zeigt Karl Geiger im Dezember 2012 beim Weltcup im russischen Sochi.
Bild: Sergei Ilnitsky, dpa (Archivbild)
Seinen ersten Fis-Wettbewerb absolviert Geiger im März 2008 in Bois d’Amont in Frankreich, wo er den fünften Platz belegt. Es folgt sein erster Weltcup im November 2012 in Lillehammer in Norwegen, bei dem er Rang 21 erreicht. Seitdem springt er bei 140 Weltcups und erreicht sieben Podestplätze. Das Bild zeigt Karl Geiger im Dezember 2012 beim Weltcup im russischen Sochi.
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Immer wieder begeistert Geiger die Fans mit weiten Sprüngen. Seine persönliche Bestweite liegt bei 243,5 Metern, die er beim Skifliegen in Planica 2017 schafft. Das Bild zeigt den Oberstdorfer im Januar 2017 beim Weltcup in Innsbruck.
Bild: Daniel Karmann, dpa (Archivbild)
Immer wieder begeistert Geiger die Fans mit weiten Sprüngen. Seine persönliche Bestweite liegt bei 243,5 Metern, die er beim Skifliegen in Planica 2017 schafft. Das Bild zeigt den Oberstdorfer im Januar 2017 beim Weltcup in Innsbruck.
Bild: Daniel Karmann, dpa (Archivbild)
Zu den größten Erfolgen von Karl Geiger zählt auch das Olympia-Silber in Pyeongchang 2018 (Foto) mit dem Team und im Einzel die Plätze sieben auf der Groß- und zehn auf Normalschanze. Bedeutend sind auch seine Weltcup-Einzelsiege in Engelberg (Schweiz) im Dezember 2018, in Willingen (Februar 2019), in Val di Fiemme (Doppelsieg im Januar 2020), in Rasnov (Februar 2020) und in Lahti (März 2020). Dazu acht zweite Plätze, Teamsiege in Lahti (Finnland) im März 2018 und Zakopane (Polen) (Januar 2019).
Bild: Dmitri Lovetsky, dpa (Archivbild)
Zu den größten Erfolgen von Karl Geiger zählt auch das Olympia-Silber in Pyeongchang 2018 (Foto) mit dem Team und im Einzel die Plätze sieben auf der Groß- und zehn auf Normalschanze. Bedeutend sind auch seine Weltcup-Einzelsiege in Engelberg (Schweiz) im Dezember 2018, in Willingen (Februar 2019), in Val di Fiemme (Doppelsieg im Januar 2020), in Rasnov (Februar 2020) und in Lahti (März 2020). Dazu acht zweite Plätze, Teamsiege in Lahti (Finnland) im März 2018 und Zakopane (Polen) (Januar 2019).
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Neben dem WM-Einzelgold bei der Skiflug-WM 2020 in Planica (Slowenien) darf sich Geiger (rechts) 2019 auch mit dem Team und im Mixed (Foto) über WM-Mannschaftsgold und Silber im Einzel von der Großschanze freuen.
Bild: Hendrik Schmidt, dpa (Archivbild)
Neben dem WM-Einzelgold bei der Skiflug-WM 2020 in Planica (Slowenien) darf sich Geiger (rechts) 2019 auch mit dem Team und im Mixed (Foto) über WM-Mannschaftsgold und Silber im Einzel von der Großschanze freuen.
Bild: Hendrik Schmidt, dpa (Archivbild)
Karl Geiger hat seit 2013 bei FIS-Wettkämpfen laut Statistik des Internationalen Skiverbandes insgesamt 486.450 Schweizer Franken (derzeit etwa 450.000 Euro) verdient. Das meiste davon, nämlich 186.200 Franken (etwa 173.000 Euro), in der letzten Saison 2019/20. Auf dem Bild ist Geiger im Januar 2020 gemeinsam mit Markus Eisenbichler (links) bei der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen zu sehen.
Bild: Angelika Warmuth, dpa (Archivbild)
Karl Geiger hat seit 2013 bei FIS-Wettkämpfen laut Statistik des Internationalen Skiverbandes insgesamt 486.450 Schweizer Franken (derzeit etwa 450.000 Euro) verdient. Das meiste davon, nämlich 186.200 Franken (etwa 173.000 Euro), in der letzten Saison 2019/20. Auf dem Bild ist Geiger im Januar 2020 gemeinsam mit Markus Eisenbichler (links) bei der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen zu sehen.
Bild: Angelika Warmuth, dpa (Archivbild)
"Es ist ein bisschen zäh. Die Schanze ist eh brutal schwierig. Da habe ich immer zu knabbern, das hat heute nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hätte", sagte Geiger, der bei der Tournee mit einem Sieg in Oberstdorf und Rang drei in Bischofshofenstarke Einzelresultate erzielt hatte.
Auch Martin Hamann (14.), Pius Paschke (17.), Severin Freund (23.) und Constantin Schmid (26.) holten zwar Punkte für das deutsche Team, hatten mit den vorderen Rängen aber nichts zu tun. Am Sonntag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport) soll es vor allem für Geiger weiter nach vorne gehen. "Das ist die Challenge. Noch habe ich die Schanze nicht geknackt", sagte der 27 Jahre alte Allgäuer.