Es tut sich etwas in Sachen Veranstaltungen auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände in Wangen. Drei Kreativschaffende haben das sogenannte „Erba-Kunstlabor Wangen“ gegründet - um Kunst, Kultur und Genuss im von denkmalgeschützten Gebäuden geprägten Erba-Quartier erlebbar zu machen. Ihren ersten Veranstaltungszyklus von Freitag, 29. November, bis Sonntag, 22. Dezember, haben sie unter dem Titel „Das frohe Fest der schönen Künste“ gefasst.
Rund um die neue Mitte der einstigen Erba-Baumwollspinnerei wird es an den Wochenenden in der Vorweihnachtszeit jeweils ab 12 Uhr (Verkaufs-)Ausstellungen, Lesungen und Kulinarisches zu erleben geben. Ausstellungsorte sind dabei das direkt beim großen Kamin gelegene Comptoir-Gebäude, der Kunstraum Steinmanufaktur und das Waschhaus. Auch die renovierte Alte Spinnerei, das älteste Gebäude auf dem Areal, sowie das Erba-Museum öffnen an bestimmten Terminen ihre Türen.
An Bord sind zudem der Bocciaclub und das portugiesische Zentrum. Die Initiatoren des Kunstlabors sind die Steinmetzin Steffi Schneider, der Designer Achim Sommerfeld und Architektin Sybille Schneider-Campillo. Alle drei sind mit dem Erba-Quartier verbunden, sei es, weil sie dort arbeiten, während der Landesgartenschau dort ausstellten oder in einem der sanierten ehemaligen Arbeiterhäuser wohnen.
Aus der „Stadt in der Stadt“, wie die einstige Baumwollspinnerei mit ihren Industrie- aber auch Wohngebäuden bezeichnet wurde, ist ein neues Wohn- und Arbeitsviertel entstanden. Diesen Raum wollen die drei Kunstlabor-Initiatoren weiter beleben, „mit einem Schwerpunkt auf Kunst und Kultur“, wie Schneider-Campillo beschreibt. Während der Landesgartenschau seien Angebote in diesem Bereich auf großes Interesse gestoßen. „Es war so lebendig, und es haben sich tolle Gespräche entwickelt“, erinnert sich Sommerfeld.
Das Kunstlabor soll dabei eine Plattform sein für kreative Ideen, deren Umsetzung und den Austausch mit Künstlern und Kunstfreunden - letztlich für kulturelle Veranstaltungen aller Art. Stattfinden könnten demnach: Musik, Theater, Bildende Kunst, Handwerk, Literatur oder auch Kochen. Die Formate könnten von Ausstellungen, Vorführungen, Workshops, Seminaren, Lesungen oder auch Konzerten reichen.
Der Name Erba-Kunstlabor ist eine Anleihe aus der einstigen Baumwollspinnerei: „Es gab bei der Erba ein Entwicklungslabor“, erklärt Sommerfeld, „und wir sind ja auch so eine Künstlertruppe, die Dinge entwickelt und wieder verwirft“. Das gilt zwar vor allem für den kreativen Schaffensprozess, ein bisschen aber wohl auch für das Projekt Kunstlabor, das sich immer noch entwickelt.
Mit dem Programm in der Vorweihnachtszeit startet das Kunstlabor nun. Es weist wechselnde Ausstellungen etwa von Drucken, Malerei und Skulpturen aus, aber auch zu Mode, Holzgegenständen und Imkereiprodukten. Grundsätzlich seien alle Exponate auch käuflich zu erwerben, versichert Schneider-Campillo.
Weitere Mitstreiter gesucht
Auch ein Speiseangebot wird es geben, sowie an ausgewählten Tagen Glühwein und Weinverkostungen. Zudem stehen Lesungen und Kunstworkshops auf dem Programm.
Bei diesem ersten Veranstaltungszyklus soll es nicht bleiben. Der Wunsch sei dass sich viermal im Jahr etwas auf die Beine stellen lasse. Dazu allerdings suchen sie weitere Mitstreiter, die sich einbringen und die Räume nutzen wollen. „Wir sind offen für alles“, sagt Sommerfeld. Wer Interesse hat, kann sich per kontakt@schneider-campillo.de melden - oder an einem der Wochenenden im Erba-Viertel vorbeischauen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden