"Am Freitag droht die überregional heftigste Schwergewitterlage seit langem"
Der Deutsche Wetterdienst rechnet Donnerstag und Freitag mit schweren Gewittern in Deutschland. Auch massiver Hagel und sogar Tornados sind möglich (Symbolbild)
Bild: dpa
Der Deutsche Wetterdienst rechnet Donnerstag und Freitag mit schweren Gewittern in Deutschland. Auch massiver Hagel und sogar Tornados sind möglich (Symbolbild)
Bild: dpa
Der Deutsche Wetterdienst rechnet ab heute mit schweren Gewittern in Deutschland. Auch massiver Hagel und sogar Tornados sind möglich. Trifft es das Allgäu?
Von Allgäuer Zeitung
19.05.2022 | Stand: 17:28 Uhr
In Deutschland drohen heute am Donnerstag und vor allem am Freitag schwere Unwetter. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst. Sogar Tornados seien in Deutschland möglich. "Am Freitag droht die überregional heftigste Schwergewitterlage seit langem", so der DWD in einer Vorabwarnung am Mittwoch.
Unwetterwarnung: Ab wann drohen die schweren Gewitter?
Schon am Donnerstag könnte es ungemütlich werden. Nach einem oft heiteren Start kann Tief "Dorchen" ab dem Nachmittag schwere Gewitter vor allem in den Westen und Nordwesten bringen. Dabei sind Starkregen um 20 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, kleinerer Hagel und Sturmböen bis 80 km/h möglich. Örtlich eng begrenzt muss laut DWD mit Unwetter mit heftigem Starkregen bis 40 l/m² in kurzer Zeit, Hagel bis 3 cm und teils schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen um 100 km/h gerechnet werden.
Am Abend und in der Nacht zum Freitag ziehen die Gewitter Richtung Osten zur Landesmitte und schwächen sich langsam ab, bevor am Freitagmittag neue folgen werden - mit einem noch größeren Potenzial als am Vortag.
Wo gibt es Donnerstag oder Freitag Unwetter oder Gewitter?
Betroffen sind laut DWD vor allem große Teile der Mitte Deutschlands, aber etwa auch ein Streifen vom Saarland bis nach Nordrhein-Westfalen.
Was konkret erwarten die Meteorologen?
Erwartet wird heftiger Starkregen mit teils über 40 Litern pro Quadratmeter. "Denkbar ist hier, dass bei mehrstündiger Andauer des Starkregen örtlich Mengen der Größenordnung 100 Liter pro Quadratmeter fallen können", so der DWD.
Sturm sowie Sturm- und Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern sind möglich.
Es können zudem bis zu 5 Zentimeter große Hagelkörner herunterkommen. "Hier ist die Gefahr besonders bei einzelstehen Zellen beziehungsweise Superzellen erhöht", so der DWD.
Selbst das Auftreten von Tornados lässt sich laut DWD nicht völlig ausschließen.
Wann gibt es Gewitter im Allgäu?
Wie Jürgen Schmidt von Wetterkontor auf Anfrage unserer Redaktion verrät, wird es auch im Allgäu gewittern. Allerdings gibt es zwischendrin immer wieder Abschnitte, in denen das Gewitter nachlässt und die Sonne rauskommen. Am Freitag bleibt es bis zum Nachmittag erstmal ruhig und sonnig. Erst gegen Nachmittag oder Abend seien örtliche Schauer möglich, so der Meteorolge. Es könne außerdem zu Starkregen und Hagel kommen. Mit Temperaturen bis zu 31 Grad ist es im Allgäu am Freitag sommerlich warm.
Auch am Samstag bleibt es "lange Zeit sonnig" in der Region. Zum Abend sind aber wieder neue Schauer möglich, die auch in der Nacht zum Sonntag anhalten werden. Ab Mittag wird es dann wieder besser und die Wolkendecke lockert auf. Bis zum Abend bleibt es am Sonntag schön, dann drohen wieder Gewitter - vor allem in den Bergen. Am Wochenende bleibt es etwas kühler bei 24 Grad am Samstag und 25 Grad am Sonntag.
Niederschlagsradar: Wann wird es wo regnen?
Das Regenradar von Wetterkontor mit einer Auflösung von 1 mal 1 Kilometer zeigt alle fünf Minuten die aktuelle Verteilung der Niederschlagsfelder über Bayern. Die verschiedenen Farben kennzeichnen dabei die Intensität des Niederschlags. Die Farbskala reicht von gelb (wenige Tropfen oder Flocken) über grün (starker Regen oder Schnee) bis zu dunkelblau (Hagel). Im Radarbild sind Schnee und Regen allerdings nicht unterscheidbar.
Brutale Naturgewalt: Zahlen und Fakten zu Gewitter
Für die einen sind sie ein faszinierendes Naturspektakel, anderen jagen sie gehörigen Respekt ein: Gewitter. Hier spannende Fakten zu Blitzen.
Bild: Nicolas Maeterlinck, dpa
Für die einen sind sie ein faszinierendes Naturspektakel, anderen jagen sie gehörigen Respekt ein: Gewitter. Hier spannende Fakten zu Blitzen.
Bild: Nicolas Maeterlinck, dpa
Gewitter kündigen sich im Sommer meist schon am Tage mit schwüler, feuchter Luft an. Wenn sich schon am Mittag kleine Quellwolken auftürmen, kann das ein Anzeichen für ein Gewitter am Abend sein. Kurz vor dem Unwetter bilden sich dann die typischen aufgetürmten Wolken.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Gewitter kündigen sich im Sommer meist schon am Tage mit schwüler, feuchter Luft an. Wenn sich schon am Mittag kleine Quellwolken auftürmen, kann das ein Anzeichen für ein Gewitter am Abend sein. Kurz vor dem Unwetter bilden sich dann die typischen aufgetürmten Wolken.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Ursache für Sommergewitter ist feuchte Luft am Boden, die von der Sonne aufgeheizt wird und nach oben steigt. Wintergewitter entstehen bei starker Abkühlung in der Höhe. Die wärmere Luft kühlt langsam ab und bildet in mehreren Kilometern Höhe hoch aufgetürmte Wolken.
Bild: Valentin Gensch, dpa
Ursache für Sommergewitter ist feuchte Luft am Boden, die von der Sonne aufgeheizt wird und nach oben steigt. Wintergewitter entstehen bei starker Abkühlung in der Höhe. Die wärmere Luft kühlt langsam ab und bildet in mehreren Kilometern Höhe hoch aufgetürmte Wolken.
Bild: Valentin Gensch, dpa
Innerhalb der Wolken entstehen elektrische Spannungen, die sich kurzschlussartig entladen. Die Folge: Es blitzt und kracht am Himmel.
Bild: Christoph Schmidt, dpa
Innerhalb der Wolken entstehen elektrische Spannungen, die sich kurzschlussartig entladen. Die Folge: Es blitzt und kracht am Himmel.
Bild: Christoph Schmidt, dpa
In Deutschland schlagen nach DWD-Angaben jährlich etwa zwei Millionen Blitze ein.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
In Deutschland schlagen nach DWD-Angaben jährlich etwa zwei Millionen Blitze ein.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Blitze können zwischen Wolken hin und her sausen, aber auch auf die Erde treffen.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Blitze können zwischen Wolken hin und her sausen, aber auch auf die Erde treffen.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Dieses spektakuläre Bild von Gewitterwolken über Kempten gelang unserem Fotografen Ralf Lienert.
Bild: Ralf Lienert (Archiv)
Dieses spektakuläre Bild von Gewitterwolken über Kempten gelang unserem Fotografen Ralf Lienert.
Bild: Ralf Lienert (Archiv)
Wenn sich Blitze entladen, können Stromstärken von bis zu 400.000 Ampere entstehen. Wird ein Mensch vom Blitz getroffen, kann das zu einem Herzstillstand oder schweren Verbrennungen führen. Auch Gehirn und Nervensystem können vom Stromschlag Schaden nehmen.
Bild: Hartl, dpa
Wenn sich Blitze entladen, können Stromstärken von bis zu 400.000 Ampere entstehen. Wird ein Mensch vom Blitz getroffen, kann das zu einem Herzstillstand oder schweren Verbrennungen führen. Auch Gehirn und Nervensystem können vom Stromschlag Schaden nehmen.
Bild: Hartl, dpa
In Deutschland sterben im Schnitt vier Menschen im Jahr bei Blitzunfällen, 110 werden verletzt. Das berichtet der VDE Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung.
Bild: Patrick Pleul, dpa
In Deutschland sterben im Schnitt vier Menschen im Jahr bei Blitzunfällen, 110 werden verletzt. Das berichtet der VDE Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Auch für Weidetiere können Gewitter gefährlich werden. Immer wieder kommt es zum Beispiel vor, dass Kühe sterben, weil neben ihnen ein Blitz eingeschlagen hat.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Auch für Weidetiere können Gewitter gefährlich werden. Immer wieder kommt es zum Beispiel vor, dass Kühe sterben, weil neben ihnen ein Blitz eingeschlagen hat.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Bei einem Blitz können in Sekundenbruchteilen Temperaturen von etwa 30.000 Grad Celsius entstehen. Die Luft erhitzt sich und dehnt sich explosionsartig aus - je nach Entfernung hört man ein Grummeln oder lautes Krachen.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Bei einem Blitz können in Sekundenbruchteilen Temperaturen von etwa 30.000 Grad Celsius entstehen. Die Luft erhitzt sich und dehnt sich explosionsartig aus - je nach Entfernung hört man ein Grummeln oder lautes Krachen.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Da der Schall langsamer ist als das Licht, kann man aus dem Abstand von Blitz und Donner die Entfernung des Gewitters abschätzen. Vergehen drei Sekunden ist das Unwetter etwa einen Kilometer entfernt.
Bild: Fabian Sommer, dpa (Archiv)
Da der Schall langsamer ist als das Licht, kann man aus dem Abstand von Blitz und Donner die Entfernung des Gewitters abschätzen. Vergehen drei Sekunden ist das Unwetter etwa einen Kilometer entfernt.
Bild: Fabian Sommer, dpa (Archiv)
Buchen sollst du suchen, vor Eichen sollst du weichen - heißt es zumindest im Volksmund, wenn ein Gewitter aufzieht. Doch das ist falsch. Da sich der Blitz in der Regel hohe Objekte sucht, sind Bäume kein guter Schutz. Experten raten mindestens zehn Meter Abstand zu halten und sich möglichst in e...
Bild: Matthias Balk, dpa
Buchen sollst du suchen, vor Eichen sollst du weichen - heißt es zumindest im Volksmund, wenn ein Gewitter aufzieht. Doch das ist falsch. Da sich der Blitz in der Regel hohe Objekte sucht, sind Bäume kein guter Schutz. Experten raten mindestens zehn Meter Abstand zu halten und sich möglichst in e...
Bild: Matthias Balk, dpa
Das Auto ist bei Gewitter ein sicherer Ort. Die Karosserie bildet einen sogenannten faradayschen Käfig und leitet den Blitz ab. Autos mit vielen Kunststoffteilen oder Cabrios bieten aber weit weniger Schutz.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Das Auto ist bei Gewitter ein sicherer Ort. Die Karosserie bildet einen sogenannten faradayschen Käfig und leitet den Blitz ab. Autos mit vielen Kunststoffteilen oder Cabrios bieten aber weit weniger Schutz.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Für nur 0,99 € einen Monat alle exklusiven AZ Plus-Artikel auf allgaeuer-zeitung.de lesen