"Scheiß-Inklusion!" - Eine neue Tatortfolge aus Ludwigshafen über Schulgewalt
Eine Szene aus der neuen Tatortfolge am Sonntag: Traut sich der Schüler Pit, Lena Odenthal von seinem Streit mit Marlon zu erzählen?.
Bild: picture alliance/dpa/SWR | Christian Koch
Eine Szene aus der neuen Tatortfolge am Sonntag: Traut sich der Schüler Pit, Lena Odenthal von seinem Streit mit Marlon zu erzählen?.
Bild: picture alliance/dpa/SWR | Christian Koch
Im Tatort am Sonntag haben es die Kommissarinnen mit einem dramatischen Fall zu tun. Darsteller, Handlung und Kritik der neuen Folge im Schnellcheck.
Von Allgäuer Zeitung
09.05.2022 | Stand: 08:46 Uhr
Seit 1970 wird der "Tatort" im Fernsehen ausgestrahlt und erfreut sich seither enormer Beliebtheit beim deutschen Publikum. Jeden Sonntag um 20.15 Uhr fiebern und rätseln zahlreiche Zuschauer mit den Ermittlern der ARD-Krimireihe mit. Doch auch unter der Woche wird der Tatort im TV-Programm ausgestrahlt.
ARD (20.15 Uhr): Tatort Ludwigshafen, Folge 1200, "KI"
Marlon wurde die Treppe hinabgestoßen und zeigt Spuren eines Kampfes, das ist den Ermittlerinnen schnell klar. Lena Odenthal und Johanna Stern bemerken bald, dass dieser Todesfall in der Schule ambivalente Reaktionen hervorruft. Denn Marlons Verhalten machte ihn zum Außenseiter, der Lehrer und Eltern sowie Mitschüler an die Grenzen brachte. Der Vater einer Mitschülerin versuchte gar, ihn von der Schule werfen zu lassen.
Für die Kommissarinnen ist es bedrückend, dass in Marlons Umfeld fast mehr Erleichterung als Trauer über seinen Tod zu spüren ist. Umso mehr sind die beiden bei ihren Ermittlungen auf Marlons einzigen Freund Pit angewiesen. Auch Marlons einziger Verbündeter unter den Erwachsenen, den Sozialarbeiter Anton Leu, könnte ihnen eine Hilfe sein.
Die Kommissarinnen rekonstruieren die letzten Tage eines Jungen, der mit dem Erwachsenwerden nicht zurechtkam und den viele am liebsten loswerden wollten.
Bei dem Schwarzwald Tatort "Für immer und dich" im Jahr 2019 gab es viele Proteste von den Zuschauern. Grund dafür war die Darstellung einer Jugendlichen, die in einer Beziehung mit einem wesentlich älteren Mann ist. Denmoch gewann der Krimi den Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Kü...
Bild: Benoit Linder, dpa (Archiv)
Bei dem Schwarzwald Tatort "Für immer und dich" im Jahr 2019 gab es viele Proteste von den Zuschauern. Grund dafür war die Darstellung einer Jugendlichen, die in einer Beziehung mit einem wesentlich älteren Mann ist. Denmoch gewann der Krimi den Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Kü...
Bild: Benoit Linder, dpa (Archiv)
2014 wurde ein neuer Rekord in der Tatort-Geschichte aufgestellt: Für die meisten Leichen. Satte 53 Leichen konnte man bei Kommissar Felix Murot im Wiesbadener Tatort "Im Schmerz geboren" zählen. Dafür gab es neben Zuschauer-Furore auch zwei Preise.
Bild: dpa/HR (Archiv)
2014 wurde ein neuer Rekord in der Tatort-Geschichte aufgestellt: Für die meisten Leichen. Satte 53 Leichen konnte man bei Kommissar Felix Murot im Wiesbadener Tatort "Im Schmerz geboren" zählen. Dafür gab es neben Zuschauer-Furore auch zwei Preise.
Bild: dpa/HR (Archiv)
Der Kölner Tatort "Franziska" war so hart, dass er als erster in 43 Jahren aus Jugendschutz-Gründen auf 22 Uhr verlegt wurde. Nach einer Geiselnahme stirbt die Assistentin der Ermittler Ballauf und Schenk am Ende qualvoll an einem zugezogenen Kabelbinder und scheidet so 2014 aus dem Tatort aus.
Bild: Martin Valentin Menke/WDR, dpa (Archiv)
Der Kölner Tatort "Franziska" war so hart, dass er als erster in 43 Jahren aus Jugendschutz-Gründen auf 22 Uhr verlegt wurde. Nach einer Geiselnahme stirbt die Assistentin der Ermittler Ballauf und Schenk am Ende qualvoll an einem zugezogenen Kabelbinder und scheidet so 2014 aus dem Tatort aus.
Bild: Martin Valentin Menke/WDR, dpa (Archiv)
Der 2020 erschienene Skandal-Tatort "Ich hab im Traum geweinet" aus dem Schwarzwald hat besonders bei den alteingesessen Tatort-Fans für Kopfschütteln gesorgt. Der Grund: derbe Sex- und Gewaltdarstellungen und altmodische Rollenbilder.
Bild: Benoît Linder, dpa (Archiv)
Der 2020 erschienene Skandal-Tatort "Ich hab im Traum geweinet" aus dem Schwarzwald hat besonders bei den alteingesessen Tatort-Fans für Kopfschütteln gesorgt. Der Grund: derbe Sex- und Gewaltdarstellungen und altmodische Rollenbilder.
Bild: Benoît Linder, dpa (Archiv)
Inzucht, Vergewaltigung und Ehrenmord in einer alevitischen Familie. Der Tatort "Wem Ehre gebührt" im Jahr 2007 war keine leichte Kost, besonders nicht für die alevitischen Gemeinde. So kam es neben Protesten auch zu einer Strafanzeige wegen Volksverhetzung.
Bild: NDR/Christine Schroeder, dpa (Archiv)
Inzucht, Vergewaltigung und Ehrenmord in einer alevitischen Familie. Der Tatort "Wem Ehre gebührt" im Jahr 2007 war keine leichte Kost, besonders nicht für die alevitischen Gemeinde. So kam es neben Protesten auch zu einer Strafanzeige wegen Volksverhetzung.
Bild: NDR/Christine Schroeder, dpa (Archiv)
Auch im Tatort passieren Fehler - oder zumindest Zufälle. Der Kölner Tatort "Bestien" aus dem Jahr 2001 war besonders wegen eben so einem Zufall in den Medien. Denn es wurde ein echtes Fahndungsfoto verwendet und zwar von Uwe Mundlos, einem Neonazi und Mitglied der Terrorgruppe NSU.
Bild: Kay Nietfeld, dpa (Archiv)
Auch im Tatort passieren Fehler - oder zumindest Zufälle. Der Kölner Tatort "Bestien" aus dem Jahr 2001 war besonders wegen eben so einem Zufall in den Medien. Denn es wurde ein echtes Fahndungsfoto verwendet und zwar von Uwe Mundlos, einem Neonazi und Mitglied der Terrorgruppe NSU.
Bild: Kay Nietfeld, dpa (Archiv)
Der NDR-Tatort "Verbrannt" hat aus einem bestimmten Grund 2015 für Aufsehen gesorgt: Er basiert auf einem echten Schicksal. Der 36-jährige Asylbewerber Oury Jalloh aus Sierra Leone verbrannte 2005 in seiner Gefängniszelle in Dessau.
Bild: Alexander Fischerkoesen, dpa (Archiv)
Der NDR-Tatort "Verbrannt" hat aus einem bestimmten Grund 2015 für Aufsehen gesorgt: Er basiert auf einem echten Schicksal. Der 36-jährige Asylbewerber Oury Jalloh aus Sierra Leone verbrannte 2005 in seiner Gefängniszelle in Dessau.
Bild: Alexander Fischerkoesen, dpa (Archiv)
Auch 1998 gab es bereits Furore beim Tatort. Im Kölner Tatort "Manila" ging es um Kinderhandel und Sextourismus zwischen Deutschland und den Philippinen; was somit das erste Mal in einem Unterhaltungskrimi zum Thema wurde.
Bild: Horst Ossinger, dpa (Archiv)
Auch 1998 gab es bereits Furore beim Tatort. Im Kölner Tatort "Manila" ging es um Kinderhandel und Sextourismus zwischen Deutschland und den Philippinen; was somit das erste Mal in einem Unterhaltungskrimi zum Thema wurde.
Bild: Horst Ossinger, dpa (Archiv)
Wie wird der Tatort heute Abend?
Deutsche Presseagentur: "Auch wenn die Geschichte nicht immer ganz schlüssig und stabil ist: Dieser "Tatort" lässt viele Deutungen zu."
Stern: "Zwar kommt es in manchen Dialogen zu extrem aufgesetzt wirkenden Gesprächen - vor allem zwischen den beiden Ermittlern. Dennoch erzählt "Marlon" eine spannende und dramatische Geschichte an einer ganz normalen deutschen Grundschule, die vor allem Eltern schaudernd zurücklässt."
SWR3: "Dieser Tatort hätte ganz schnell ins Klischee abdriften können, tut er aber nicht! Marlon ist eben NICHT der schwierige Junge, aus sozial schwachen Verhältnissen an einer Problemschule. Sondern ein Kind der Mittelschicht, an einer ganz „normalen“ Schule."
Für nur 0,99 € einen Monat alle exklusiven AZ Plus-Artikel auf allgaeuer-zeitung.de lesen