Nach Jahren der Unsicherheit scheint sich der Immobilienmarkt langsam zu stabilisieren. Die Preise für Einfamilienhäuser sinken nicht weiter, Experten rechnen mittelfristig sogar mit einer moderaten Preissteigerung. Gleichzeitig haben sich die Bauzinsen auf mittlerem Niveau eingependelt. Ist jetzt also der richtige Zeitpunkt für den Immobilienkauf? 

„Wir gehen davon aus, dass die Baukosten hoch bleiben und der Neubau die starke Nachfrage an den meisten Orten nicht befriedigen kann. Das Angebot bleibt also knapp“, sind sich die ExpertInnen einig. „Mit sinkenden Kosten ist deshalb auf absehbarer Zeit kaum zu rechnen. Auf jeden Fall sollten Interessenten im Einzelfall gut abwägen – je nach persönlicher Situation, Standort und Angebot.“ 

Denn neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielt die individuelle Situation eine wichtige Rolle – etwa, ob ohnehin ein Umzug geplant ist oder langfristige Mietkosten vermieden werden sollen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, baut nicht selbst, sondern sucht sich die Unterstützung durch einen erfahrenen Projektentwickler. Der Vorteil: Es gibt einen Festpreis und in der Regel kurze Bauzeiten. So wird verhindert, dass Kostensteigerungen und Verzögerungen das Budget zusätzlich belasten. 

FAZIT: Die aktuellen Marktbedingungen bieten Käufern wieder mehr Stabilität. Wer ein gutes Angebot findet und die Voraussetzungen für die Finanzierung mitbringt, ist gut beraten, nicht auf sinkende Preise oder Zinsen zu spekulieren.


Expertentipp: Hierauf sollte man beim Kauf einer Eigentumswohnung achten!

Frank M. Litzius
Frank M. Litzius

Auch trotz nach wie vor hoher Preise hält der Trend vom „Kaufen statt Mieten“ an. Egal ob die Wohnung selbst genutzt wird oder zur Kapitalanlage dienen soll – es geht um eine langfristige Investition, bei der nicht nur Lage, Wohnqualität und die richtige Finanzierung eine wesentliche Rolle spielen. Um sich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen, sind vor allem bei Bestandswohnungen (gebrauchte Immobilien ohne Gewährleistung) Sanierungszustand und Instandhaltungsrücklagen äußerst wichtig. Diese gehen aus den Protokollen der Eigentümerversammlungen und Abrechnungsunterlagen hervor und sollten vor dem Kauf unbedingt eingesehen werden. Hilfreich können auch Gespräche mit dem Hausverwalter oder anderen Eigentümern sein, die das Haus in- und auswändig kennen. Optimal ist es, wenn ein Bestands- und Investitionsplan eines unabhängigen Gutachters vorliegt, dann kauft man keinesfalls „die Katze im Sack“. Beim Kauf einer Eigentumswohnung wird man automatisch Teil einer Eigentümergemeinschaft und ist zum Erhalt der gesamten Anlage mitverpflichtet. An bestehende Beschlüsse ist man auch als neuer Eigentümer gebunden. Ebenso können sich manche Fallstricke aus der Teilungserklärung und Gemeinschaftsordnung ergeben, die man in jedem Fall sorgfältig vor dem Notartermin durchlesen sollte. Auf die Vorlage wird zwar vom Notar hingewiesen, wichtig ist aber die Kenntnis davon!