Parodontitis ist eine Volkskrankheit und trifft etwa jeden zweiten Erwachsenen in Deutschland. Aber Achtung: Die Zahnbettentzündung ist ein Warnsignal, denn wenn sie länger dauert und chronisch wird, kann sie auf das Zahnbett übergreifen und sich zu einer Parodontitis auswachsen. Dabei kommt es durch die Bakterien auch zur Zerstörung des Kieferknochens. Dann drohen Wackelzähne und Zahnverlust.
Gingivitis und frühe Parodontitis-Stadien sind „stille“ Krankheiten, weil sie oft jahrelang vor sich hin schwelen, ohne Beschwerden zu verursachen. Gefährlich ist, dass die Parodontitis nicht auf den Mund beschränkt bleibt: Die Bakterien und Entzündungsmediatoren können durch die Zellen des entzündeten Zahnfleischs in die Blutbahn schlüpfen und im Körper unter anderem Herz-Kreislauferkrankungen fördern – indem sie die Blutgefäße schädigen. Parodontitis fördert zudem die Entstehung von Bluthochdruck, der das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Es scheint sogar einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und einer höheren kardiovaskulären Sterblichkeit oder auch Alzheimer zu geben. Eine sorgfältige Mundhygiene, mindestens zweimal täglich die Zähne putzen und die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen reinigen, schützt die Zähne vor Karies und trägt dazu bei, einer Zahnfleischentzündung oder gar Parodontitis vorzubeugen. Regina Berkmiller