Wer heute über das Weinbergle bei Burgberg wandert, ahnt kaum, wie viel Herzblut und Geschichte in dieser Alpe steckt, die sich am Eck unterhalb des Grüntens ins Landschaftsbild schmiegt. Wo einst dichter Bewuchs den Weg versperrte, weiden heute wieder Kühe. Wo früher Wein wuchs, steht nun eine Sennalpe, in der gekäst und bewirtet wird – mit weitem Blick in die Allgäuer und Kleinwalsertaler Berge. 

2013 legte die Familie Lämmerhofer den Grundstein für ihre Alpe. Ludwig Lämmerhofer konnte damals eine brachliegende Viehweide am Weinberg erwerben. „Die Fläche war fast komplett zugewachsen“, erzählt Sohn Michl Lämmerhofer. „Wir haben alles freigeschnitten und hergerichtet – als Hobby, Stück für Stück.“ Für diese Familie kein Problem: Die Lämmerhofers sind mit dem Alpleben aufgewachsen, Luggi Lämmerhofer ist gelernter Landwirt und außerdem Sattler im eigenen Laden in Burgberg, den die ganze Familie gemeinsam betreibt. 

2019 kam eine zweite Fläche hinzu – mit Stall und Hütte. Damit waren alle Voraussetzungen erfüllt, um aus den Weiden eine anerkannte Alpe zu machen. 

2020 war es dann so weit: Die Sennalpe Weinberg Eck entstand und wurde fortan mit Galtvieh – also jungen Rindern ohne Milchleistung – bewirtschaftet. Seit diesem Juni ist sie auch für Gäste geöffnet – mit Einkehrmöglichkeit. 

„Die Idee kam eigentlich durch die vielen Wanderer“, sagt Michl. Jeden Tag sind Wanderer am Weinbergle unterwegs, viele mit Kindern. Kein Wunder: Der Weg ist gut erreichbar, etwa vom Parkplatz am Steinbruch aus über den Steinbruchweg in Richtung Ness-Erlebnisstation. Ein Spielplatz an der Hütte ist bereits in Planung. 

Die Einkehr wird vor allem von Michls Cousine Franziska Kneppler gestemmt. Sie bewirtet gemeinsam mit ihrer Familie und wird von Aushilfen unterstützt. Fürs Käsen sind Roman Kneppler und Michls Frau Anja zuständig. Im Stall helfen Michl und Luggi selbst mit. Seit dem 14. Juni wird dort oben Käse hergestellt. 

Dass das Weinbergle einmal wieder zum Treffpunkt für Natur- und Heimatliebhaber werden würde, hätte sich vielleicht auch Pfarrer Schmid gewünscht. Der Burgberger Geistliche hatte 1855 die Idee, auf dem Hügel Wein anzubauen – was ihm auch gelang. Bald kamen Besucher, es wurde musiziert und 1858 ließ sich sogar König Maximilian II. blicken. Ihm zu Ehren wurde ein steinerner Sitzplatz geschaffen – der „Königssitz“, der bis heute erhalten ist. (is)

Wir sind Partner vom Allgäuer Alpgenuss e.V.

Heimat schmecken. Sonne genießen.

Weinberg Eck SENNALPE

Weinbergstraße
87545 Burgberg
Telefon 0177/4792437
sennalpe-weinberg-eck.de

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 14:00 - 20:00 Uhr
Samstag & Sonntag: 11:00 20:00 Uhr

Bei geeigneter Witterung, unsere Sennalpe hat nur Terrassen-Sitzplätze.