
Die Bezirkskliniken Schwaben haben das Wirtschaftshochhaus des Bezirkskrankenhauses (BKH) Kaufbeuren aufwendig saniert und dafür fast zehn Millionen Euro ausgegeben.
Bezahlbarer Wohnraum
Knapper Wohnraum ist längst nicht mehr nur ein Thema in Großstädten. Auch in Kaufbeuren und im Ostallgäu erhöhen Arbeitgeber ihre Attraktivität, wenn sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bezahlbare, möglichst sogar möblierte Wohnungen anbieten können. Das BKH Kaufbeuren mit seinen mehr als 1.000 Beschäftigten geht diesen Weg. Nun kommen 18 neue Appartements hinzu. Dazu ist das Wirtschaftshochhaus, das sich mitten auf dem Klinikgelände befindet, aufwendig saniert worden. Am 22. Juli wird es im internen Kreis offiziell eingeweiht und kirchlich gesegnet. Bei dem sechsstöckigen Wirtschaftshochhaus, der sogenannte L-Bau innerhalb der Klinik, handelt es sich um eines der höchsten Gebäude Kaufbeurens. Von dort aus hat man einen imposanten Blick nach Süden auf die Stadt und die Berge. Das Bauwerk stammt aus den 1960er Jahren. Darin befanden sich schon früher Mitarbeiterwohnungen; außerdem das Historische Archiv, eine Wäscherei und im Erdgeschoss das „Magazin“, ein klinikeigener Lagerumschlagplatz für Verbrauchsmaterial.
Sechs neue Wohnungen pro Etage
Das Historische Archiv zog aus, wurde vom Bezirk Schwaben übernommen und wanderte in zentrale Lage in die Fußgängerzone. Die Wäscherei zog in den rückwärtigen Bereich des Wirtschaftshochhauses in die Räume der ehemaligen Metzgerei. Lediglich das „Magazin“ blieb. Und in den Stockwerken vier bis sechs wurden neue Wohnungen für Mitarbeitende geschaffen: insgesamt 18 – sechs pro Stockwerk.
Die nach Norden und Süden ausgerichteten Appartements sind voll möbliert und zwischen 40 und 44 Quadratmeter groß. Sie enthalten nicht nur jeweils Bett mit Matratze, Schränke, Sofa, Sideboard und Esstisch mit Stühlen, sondern auch eine neue Küche und ein komplett neues Bad inklusive Dusche.



Für die Wohnungen gibt es bereits zahlreiche Interessenten, berichtet Regionalleiter Claus Thoma, der mit seinem Team die Wohnungen verwaltet und vermietet. Mit den neuen Appartements im Wirtschaftshochhaus und den vor nicht allzu langer Zeit frisch sanierten Wohnungen im Gebäude Kemnater Straße 9 (gegenüber der Hauptzufahrt) verfügt das BKH Kaufbeuren nun insgesamt über annähernd 100 bezahlbare, möblierte Wohnungen, die zwischen 15 und 80 Quadratmeter groß sind.
„Wir wollen sie neuen Mitarbeitenden für die erste Zeit anbieten, damit sie ankommen und sich einleben können“, so Thoma.
Energetische Sanierung
Im Wirtschaftshochhaus wurden auch sämtliche Leitungen (Heizung, Lüftung, Wasser, Abwasser, Elektro), die Aufzüge, Treppenhäuser und die Gebäudeautomation auf den neuesten Stand gebracht. Dach und Fassade wurden energetisch saniert, sämtliche Fenster ausgetauscht. Das Gebäude verfügt nun über einen sehr hohen Energieeffizienz-Standard. Außerdem wurde eine PV-Anlage auf dem Dach installiert.
Nach eineinhalbjähriger Planungszeit begann man im Oktober 2023 mit dem Bau. Bis auf die Verbindungsbauten (Unterfahrten), die derzeit noch betonsaniert werden, ist das Vorhaben fertig. Geplant und gesteuert hat es das Büro FG Architekten und Sachverständige GmbH aus Sonthofen. Wie die stellvertretende Leiterin des Service-Centers Bau der Bezirkskliniken Schwaben, Ilona Kern, mitteilt, investiert das Kommunalunternehmen des Bezirks (zu dem das BKH Kaufbeuren gehört) 9,73 Millionen Euro für das gesamte Projekt. Davon werden 4,52 Millionen Euro staatlich bezuschusst. Das Geld stammt aus dem Kommunalen Wohnungsbauförderprogramm und der KfW.



Klares Signal für den Standort
Laut Vorstandsvorsitzendem Stefan Brunhuber ist die Millioneninvestition ein klares Signal, dass der älteste Standort der Bezirkskliniken gestärkt und in eine gute Zukunft geführt werden soll. Nächstes Jahr feiert das BKH Kaufbeuren seinen 150. Geburtstag.