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Abzocke per WhatsApp: Betrüger bringen Allgäuer um fast 290.000 Euro

Sie geben sich als Tochter oder Sohn aus

Abzocke per WhatsApp: Betrüger bringen Allgäuer um fast 290.000 Euro

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    Sie geben sich als Verwandte aus und zocken Senioren ab: Betrüger haben dieses Jahr im Allgäu Senioren schon um 287.000 Euro gebracht. So läuft die Masche.
    Sie geben sich als Verwandte aus und zocken Senioren ab: Betrüger haben dieses Jahr im Allgäu Senioren schon um 287.000 Euro gebracht. So läuft die Masche. Foto: Zacharie Scheurer

    Die Masche ist immer ähnlich - und immer wieder erfolgreich: Betrüger, die sich bei ihren - meist älteren - Opfern als nahe Verwandte ausgeben, haben Menschen im Allgäu dieses Jahr schon um rund 287.000 Euro gebracht. Das berichtete das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Mittwoch.

    Allein in den vergangenen Tagen wurden wieder mehrere Allgäuer Opfer der unbekannten Täter.

    Ein 74-jähriger Mann aus Kempten erhielt per WhatsApp eine Nachricht, die scheinbar von seinem Sohn kam. Der falsche Sohn spielte dem Mann vor, dass er eine neue Handynummer habe und sich in einer Notlage befände. Im weiteren Verlauf wurde der Mann dazu gebracht, dem Betrüger eine niedrige vierstellige Summe auszuzahlen.

    Ein 73-jähriger Ostallgäuer erhielt am vergangenen Donnerstag bei WhatsApp von seiner angeblichen Tochter eine Nachricht. Auch sie behauptete, eine neue Handynummer zu haben, und bat um Geld für ein neues Mobiltelefon. Der gutgläubige Mann überwies daraufhin wie aufgefordert einen vierstelligen Betrag an die Täter. Erst als er sich nach Tagen bei seiner Tochter rückversicherte, fiel der Betrug auf.

    Ähnlich erging es einer 64-jährigen Frau aus dem westlichen Landkreis Lindau. In einer Textnachricht ihrer angeblichen Tochter stand, dass dringend eine Rechnung bezahlt werden müsse. Weil sie ein neues Handy habe, sei jedoch keinen Zugriff auf ihr Mobilbanking möglich. Die 64-Jährige wurde in der WhatsApp-Nachricht gebeten, eine Überweisung in Höhe von 1800 Euro für die angebliche Tochter zu übernehmen, was die Frau dann auch machte. Wenig später folgte ein Anruf, dass sie erneut einen Betrag von 1.700 Euro überweisen solle, was der Seniorin dann doch komisch vorkam. Sie meldete sich bei der Polizei. Weil noch nicht viel Zeit vergangen war, konnte die Hausbank die Transaktion rückgängig machen, wodurch die Täter zumindest in diesem Fall ohne Beute blieben.

    So funktioniert der "Enkeltrick" per WhatsApp

    • Die vorgeblichen Kinder oder Enkel melden sich per WhatsApp-Nachricht und geben vor, dass das ihr Handy kaputt gegangen sei. Daher komme auch die unbekannte Nummer, unter der sich die Betrüger melden.
    • Anschließender Smalltalk soll Vertrauen erwecken und den Opfern weitere persönliche Details entlocken. Sprachnachrichten ließen sich angeblich teilweise nicht senden, da das neue Handy eine entsprechende Funktion nicht besitze.
    • Wenig später folgt die Bitte nach einer meist niedrigen vierstelligen Bargeldsumme. Es sei ein Notfall eingetreten, eine dringende Rechnung müsse bezahlt werden oder das Online-Banking funktioniere auf dem neuen Handy nicht. Oftmals geht diese Bitte mit der Aufforderung einher, das Geld in Echtzeit zu überweisen, so ist es nicht mehr zurückzuholen.

    Die Polizei rät: Wer solche Nachrichten bekommt und Geld überweisen oder zahlen soll, sollte stets misstrautisch sein und im Zweifel sofort die Polizei alarmieren.

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