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Ärger an der Zapfsäule - Wie ein Tankstellenbetreiber auf schimpfende Kunden reagiert

"Sparsamer fahren, sehe ich gar nicht ein"

Ärger an der Zapfsäule - Wie ein Tankstellenbetreiber auf schimpfende Kunden reagiert

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    Auch wenn die Kunden über die hohen Spritpreise schimpfen, steht Tankstellenbetreiber Armin Briechle mit einem Lächeln an der Kasse.
    Auch wenn die Kunden über die hohen Spritpreise schimpfen, steht Tankstellenbetreiber Armin Briechle mit einem Lächeln an der Kasse. Foto: Martina Diemand

    Wie soll ich mir das noch leisten können? Warum ist der Sprit hier teurer als in Österreich? Solche Fragen begegnen Armin Briechle täglich. Er ist Pächter der Sunoil-Tankstelle in der Lindauer Straße in Kempten. „Geschimpft haben die Menschen schon immer, aber aktuell ist es extrem“, sagt er.

    Tankstellenbetreiber in Kempten hat Verständnis für Ärger seiner Kunden

    Trotzdem hat Briechle Verständnis für seine Kundinnen und Kunden: „Irgendwo müssen sie ihren Frust loswerden.“ Richtig ausfällig werde aber kaum jemand. „Das würde ich mir auch nicht gefallen lassen.“ Stattdessen erkläre er den Kunden, wie die Preise zustande kommen und dass eine Tankstelle kaum daran verdiene.

    Jetzt mit dem Fahrrad zur Arbeit? Viele Allgäuer sind aufs Auto angewiesen und ärgern sich über Spritpreise

    „So teurer Sprit geht gar nicht“, sagt der 19-jährige Felix Müller aus Durach (Oberallgäu). Er tankt sein Auto an diesem Vormittag voll. 2,22 Euro pro Liter kostet das Benzin. „Aber sparsamer fahren, das sehe ich gar nicht ein.“ Die 57-jährige Michaela Armatage hingegen lässt ihr Auto jetzt öfter mal stehen. Stattdessen fährt sie mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle in einer Klinik. Die Kemptenerin sagt: „Aber das geht nicht immer. Oft ist man aufs Auto angewiesen, deshalb bin ich dafür, dass die Steuern auf Benzin und Diesel gesenkt werden.“

    Andreas Tauscher ist Koch und pendelt jeden Tag von Buchenberg im Oberallgäu nach Nesselwang im Ostallgäu – eine Strecke von etwa 30 Kilometern. „In der Mittagspause heim fahren geht jetzt nicht mehr“, sagt der 33-Jährige. Aber das sei nun einmal so. Auch eine 37-jährige Kemptenerin sagt an der Zapfsäule: „Ich bin froh, dass wir in Frieden leben. Klar tut das im Geldbeutel weh, aber angesichts des Ukrainekriegs ist es das viel kleinere Übel.“

    Lesen Sie auch: Sprit zum halben Preis? Tankstelle mit kuriosem Zapfsäulen-Problem

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