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Düster, geheimnisvoll und voll dunkler Legenden: Die drei schaurig-schönsten Burgen im Allgäu

Halloween 2025

Perfektes Grusel-Flair zu Halloween: Die drei schaurig-schönsten Burgen im Allgäu

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    Schloss Neuschwanstein ist klar das bekannteste Schloss im Allgäu. Doch es gibt in der Region Burgen, die um einiges gruseliger sind.
    Schloss Neuschwanstein ist klar das bekannteste Schloss im Allgäu. Doch es gibt in der Region Burgen, die um einiges gruseliger sind. Foto: IMAGO / Panthermedia

    Wenn sich das Laub blutrot färbt, Nebelschwaden durch die Berge ziehen und der Wind Geschichten aus längst vergangenen Zeiten flüstert, ist die perfekte Zeit für einen Ausflug zu den mystischen Orten des Allgäus gekommen. Jetzt im Herbst und zu Halloween nehmen wir Sie mit zu drei Burgen im Allgäu, die nicht nur mit herbstlicher Schönheit, sondern auch mit ihrer düsteren Geschichte faszinieren.

    Diese drei Allgäuer Burgen sind im Herbst besonders schaurig

    • Burg Langenegg und Deutschlands letzte Hexe
    • Schloss Waldburg, der Henker und seine Enthauptungen
    • Die Alttrauchburg – Sitz der Hexen und des grausamen Herrschers

    Die Burg Langenegg: Hier wurde die „letzte Hexe Deutschlands“ gefangen gehalten

    Schon von weither ist die Burg Langenegg nahe der Gemeinde Waltenhofen im Oberallgäu sichtbar. Die mittelalterliche Burgruine liegt auf 80 Metern über der Illerschleife auf einem steil abfallenden Hügelkamm inmitten eines Waldes.

    Ihre dicken Mauern aus riesigen Nagelfluhbrocken lassen erahnen, was für ein unüberwindbares Gefängnis die Burg Langenegg einst war. Denn genau das soll sie gewesen sein: ein Gefängnis. Und nicht für irgendjemanden, sondern für Deutschlands „letzte Hexe“.

    Burg Langenegg: Von den Gebäuden der ehemals großen Burganlage blieb nur die Ruine des rechteckigen Bergfrieds, der später als Wohnturm genutzt wurde, erhalten.
    Burg Langenegg: Von den Gebäuden der ehemals großen Burganlage blieb nur die Ruine des rechteckigen Bergfrieds, der später als Wohnturm genutzt wurde, erhalten. Foto: Ralf Lienert

    Der Hauptturm der Burg wurde schon im Jahr 1250 erbaut. Nachdem das Gemäuer zwischenzeitlich dem Verfall preisgegeben war, wurde es 1734 reaktiviert – als Zucht- und Arbeitshaus für Bettler und Arme. Auch die als Landstreicherin inhaftierte Anna Schwegelin war hier in Gefangenschaft. 1775 wurde sie von einer Mitinsassin als Hexe denunziert.

    Vor dem Gericht des Fürststifts wurde ihr der Prozess gemacht, der mit einem Todesurteil endete. Das Urteil wurde jedoch nicht vollstreckt; die „letzte Hexe Deutschlands“ starb 1781 im Kemptener Gefängnis. Die Teile der Burg Langenegg, in der die Hexe gefangen war, stehen bis heute. Gerade bei Nebel braucht es nicht viel, um sich hier ins düstere Mittelalter zurückzudenken.

    Das Schloss Waldburg: Der Henker bringt hier an Halloween eine Enthauptung bei

    Das Schloss Waldburg beim gleichnamigen Ort Waldburg zwischen Wangen im Allgäu und Ravensburg hat sich den Gruselspaß auf die Fahne geschrieben. Jedes Halloween gibt es hier Gänsehaut-Momente mit Grauen und Mystik für Groß und Klein.

    Während Drachen, Trolle und Erschrecker an Halloween ihr Unwesen treiben, zeigt Ignaz Donnerfels, der Scharfrichter der Waldburg, wie eine ordentliche Enthauptung funktioniert. Jeder, der sich gerne gruselt, fühlt sich hier an den Abenden rund um Halloween wohl. Für Kinder gibt es am Nachmittag ein Programm mit Gespenstern und Ritter-Turnieren. Wenn es Nacht wird, beginnt der Horror für die Erwachsenen.

    Das Schloss hat jedoch auch eine bewegte Geschichte. Ab dem Jahr 1220 wurde für über zwei Jahrzehnte der Kronschatz des Heiligen Römischen Reiches, die Reichkleinodien von Eberhard von Tanne Waldburg sicher verwahrt.

    Schloss Waldburg lädt im Oktober und an Halloween zum Gruseln ein.
    Schloss Waldburg lädt im Oktober und an Halloween zum Gruseln ein. Foto: IMAGO / Panthermedia

    Die Alttrauchburg: Der Sitz des grausamen Trochars

    Um kaum eine andere Burgruine im Allgäu ranken sich so viele Legenden, wie um die Alttrauchburg. Das alte Gemäuer liegt nordwestlich von Weitnau im Oberallgäu. Die verfallene, aber noch relativ gut erhaltene Burgruine blickt auf eine raue und brutale Vergangenheit zurück.

    Sie soll Herrschaftssitz eines grausamen Mannes gewesen sein, des Trochars. Diese Gestalt soll der ehebrecherisch gezeugte Sohn einer Heidenfrau gewesen sein, die in uralten Tagen die Alttrauchburg erbauen ließ und dafür Bauern zu harter Fronarbeit zwang. Die Bürger der Region versuchten laut Erzählungen, den Trochar zum Christentum zu bekehren, scheiterten jedoch.

    Die Alttrauchburg. Um sie ranken sich viele Legenden und Sagen.
    Die Alttrauchburg. Um sie ranken sich viele Legenden und Sagen. Foto: IMAGO / imagebroker

    Einmal sogar soll der Bekehrungsversuch eines Kemptener Fürstabts mit einem regelrechten Zweikampf geendet haben, der den Mann das Leben kostete. Ein andermal sollen zwei Geistliche angeboten haben, den Weinkeller in der Alttrauchburg in Ordnung zu bringen. Angeblich wollten sie dabei auch die bösen Geister aus der Burg vertreiben. Als sie eines Abends hinab in die alten Kellergewölbe stiegen, beobachteten sie den Trochar mit einem alten Weib, dem Geist seiner Mutter, mit dem er gemeinsam Dämonen heraufbeschworen haben soll: die Burghexen von Alttrauchburg.

    Während der Zeremonie entdeckte der Trochar die beiden Geistlichen und das Kreuz auf deren Brust. Darüber geriet der Trochar in solche Wut, dass er einen auf der Stelle erwürgte. Den anderen schickte er los, um die Nachricht zu verbreiten, dass sich jeder von der Burg fernhalten solle. Andernfalls würden seine Dämonen den Eindringling schnappen und der Trochar selbst würde ihn auf ewig zu einer seiner Burghexen verfluchen.

    Der Trochar selbst wurde aufgrund seines grausamen Treibens enthauptet. Bis heute wird der Ort zudem mit Hexen in Verbindung gebracht. Die örtliche Narrenzunft verwendet bis heute den Narrenruf „Wo isch d‘ Hex? Auf d‘r Burg!“

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