Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Callcenter-Betrüger im Allgäu erbeuten in Memmingen und Immenstadt fast 100.000 Euro

Zeugenaufruf der Polizei

Schon wieder zwei Fälle im Allgäu: Callcenter-Betrüger erbeuten fast 100.000 Euro

    • |
    • |
    Ob "Schockanruf" oder "Enkeltrick": Telefon-Betrüger schlagen auch im Allgäu schon seit geraumer Zeit zu.
    Ob "Schockanruf" oder "Enkeltrick": Telefon-Betrüger schlagen auch im Allgäu schon seit geraumer Zeit zu. Foto: Arno Burgi, dpa (Symbolbild)

    Schon wieder haben Telefon-Betrüger im Allgäu zugeschlagen. Dieses Mal hat es laut dem Polizei-Präsidium Schwaben Süd/West eine 83-Jährige aus Memmingen und ein Opfer aus Immenstadt getroffen.

    Memmingen: Betrüger geben sich als Richter aus

    Am 9. Dezember überreichte eine Seniorin an ihrer Wohnadresse in Memmingen 50.000 Euro an eine unbekannte Frau. Das Geld übergab sie in einer Plastiktüte.

    Zuvor wurde die 83-Jährige von Telefon-Betrügern kontaktiert, die sich laut Polizei als Richter ausgaben. Diese erzählten der älteren Frau, dass ihre Enkelin einen Verkehrsunfall verursacht habe und hierbei ein Unfallbeteiligter verstorben sei. Die Enkelin werde in Haft genommen, wenn nicht eine Kaution in Höhe von 80.000 Euro bezahlt würde.

    Lesen Sie auch: Übergabe in einer Plastikdose: Betrüger erbeuten 125.000 Euro von Unterallgäuerin

    Durch die "geschickte Gesprächsführung der Betrüger", so die Polizei, ging die Seniorin davon aus, dass diese Geschichte stimmte. Nach der Übergabe des Geldes erkundigte sich diese bei einer Verwandten nach ihrer Enkelin - welche den Trick erkannte und die Polizei kontaktierte. Dadurch konnte eine zweite Übergabe von Bargeld verhindert werden.

    So sieht die Betrügerin im Fall Memmingen aus

    Die 83-Jährige aus Memmingen gab den Ermittlern folgende Hinweise zu der Frau:

    • etwa 20 bis 30 Jahre alt
    • etwa 1,60 Meter groß
    • Kleidung: auffällig weiße Schuhe

    Immenstadt: Übergabe von 40.000 am helllichten Tag

    Auch in Immenstadt haben Betrüger laut Aussagen der Beamten die Verkehrsunfall-Msche angewendet. Hier erzählten die Betrüger dem Opfer, dass ein naher Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und hierdurch ein Verkehrsteilnehmer seinen schweren Verletzungen erlegen sei.

    Um eine Untersuchungshaft abzuwenden, verlangten die Täter eine Kautionszahlung. Auf einem Discounter-Parkplatz übergab das Opfer dann 40.000 Euro.

    Lesen Sie auch: 88-jährige Kemptenerin zahlt 26.000 Euro an Telefonbetrüger

    So sieht der Betrüger im Fall Immenstadt aus

    Das Opfer aus Immenstadt beschreibt den Täter so:

    • circa 50 Jahre alt
    • etwa 1,60 Meter groß
    • stämmiger Körperbau
    • ost-europäisches Aussehen
    • wenig Haare
    • Kleidung: blauer Stepp-Anorak

    Mögliche Zeugen werden gebeten, sich an die Kriminalpolizei Kempten unter der Nummer 0831/9909-0 zu melden.

    So viel Geld haben Callcenter-Betrüger erbeutet

    Im Dezember haben Betrüger mit dieser Masche nach Polizeiangaben fast 280.000 Euro erbeutet, im gesamten zweiten Halbjahr 2022 waren es im Bereich Schwaben Südwest über 1,6 Millionen Euro.

    Die Polizei rät: So sollten Sie bei Schockanrufen reagieren

    • Legen Sie auf und rufen Sie den vermeintlich betroffenen Angehörigen auf der altbekannten Nummer zurück.
    • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen.
    • Fordert der Anrufer Geld: Besprechen Sie dies unbedingt vorher mit weiteren Angehörigen.
    • Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen und Verwandten sowie Bekannten über die Masche!
    • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden