Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Corona-Pandemie: Was aktuell über Infektion, Tests und Medikamente bekannt ist

Corona-Krise

Corona-Pandemie: Was aktuell über Infektion, Tests und Medikamente bekannt ist

    • |
    • |
    Die Infektion mit dem Coronavirus lässt sich bislang nur über Labortests zuverlässig feststellen. Schnelltests hingegen stehen in der Kritik.
    Die Infektion mit dem Coronavirus lässt sich bislang nur über Labortests zuverlässig feststellen. Schnelltests hingegen stehen in der Kritik. Foto: Marijan Murat, dpa

    Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag stark verändert. Zum Schutz vor einer Ansteckung mit Covid-19 wird auf Kontakt verzichtet, Veranstaltungen werden abgesagt. Auch verändert sich die Einschätzung der Lage von Seiten der Behörden schnell. Zudem sind viele Fragen zum Coronavirus noch ungeklärt.

    Welche Informationen es rund um die medizinischen Aspekte des Coronavirus gibt, fassen wir hier zusammen.

    Coronavirus: Wie kann man sich anstecken?

    Das Robert Koch Institut (RKI) nennt als Hauptübertragungsweg für das Coronavirus die Aufnahme virushaltiger Partikel. Diese werden beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen ausgestoßen.

    Wichtig zu wissen ist: Der Griff an die Türklinke bedeutet nicht, dass man sich automatisch ansteckt. Im Gegenteil, eine Übertragung durch Oberflächen ist sehr unwahrscheinlich. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nennt bislang keine bekannten Fälle, bei denen sich Menschen mit Covid-19 über Türklinken, Bargeld oder etwa eine Zeitung angesteckt haben. Allerdings sind sogenannte Schmierinfektionen, also eine Ansteckung aufgrund von Viren auf Oberflächen, dann möglich, wenn die Erreger eine Zeit lang auf Oberflächen überleben. Laut einer australischen Studie kann das Virus auf glatten Oberflächen sogar bis zu 28 Tage überleben. Dennoch ist eine Schmierinfektion unwahrscheinlich.

    Häufige Symptome einer Coronavirus-Erkrankung sind Husten, Atemwegsbeschwerden, Fieber und Müdigkeit.

    Welche Inkubationszeit hat Sars-CoV-2?

    Die Inkubationszeit gibt die Zeit von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung an. Die mittlere Inkubationszeit liegt laut den meisten Studien bei fünf bis sechs Tagen. Dennoch sind Werte bis zu 14 Tage oder länger möglich, teilt das RKI mit. Auch deshalb gilt die Quarantäne-Verordnung in der Regel 14 Tage lang. Genauere Informationen zu den Quarantäne-Regeln lesen Sie hier.

    Welche Tests gibt es derzeit?

    Zum jetzigen Zeitpunkt sind der Labortest sowie der Antikörpertest die etablierte Art zu testen. Beim Labortest, auch PCR-Test genannt, werden dem Patienten Abstriche von Mund-, Nasen-, oder Rachen genommen. Zusätzlich gibt es noch sogenannte PCR-Schnelltests. Diese gelten laut RKI allerdings als wenig zuverlässig und zeichnen nur eine Momentaufnahme ab.

    Im Gegensatz zu Labortests wird bei den Antikörpertests nicht das Virus getestet, sondern nach Antikörpern im Blut gesucht. Antikörper bilden sich im Körper als Reaktion auf den Erreger. Das heißt, nur wer bereits mit dem Virus infiziert war, wird auch Antikörper im Blut haben.

    In unserer Karte sind die aktuellen Allgäuer Corona-Testzentren aufgeführt.

    Wie laufen Corona-Tests ab?

    • Beim PCR-Test wird dem Patienten ein Abstrich aus dem tiefen Bereich des Rachens genommen. Dabei kann ein Würgereiz entstehen. Dieser tiefe Rachenabstrich ist allerdings wichtig, denn ansonsten riskiert man, ein ungenaues Testergebnis zu erhalten. Um das Risiko eines fälschlichen Testergebnisses zu vermeiden, streichen viele Ärzte auch Patienten in der Nase ab. Laut RKI dauert es in der Regel ein bis zwei Tage, bis der Patient das Testergebnis erhält. Dies kann je nach Probeaufkommen allerdings auch länger dauern.
    • Bei den Antikörpertests gibt es sowohl ein Schnelltest- als auch ein Labortestverfahren. Das RKI rät aber von den Schnelltests ab. Generell seien laut RKI Antikörpertests mehr für die Feststellung der Ausbreitung des Virus geeignet als zur Feststellung einer aktuellen Infektion. Zudem können anhand zwei aufeinander folgender Blutproben die Antikörperverläufe genauer untersucht werden.

    Welche Medikamente gibt es bereits?

    Vorab: Das Bundesministerium für Gesundheit teilte bereits am 17. April mit, dass keines der Medikamente, welches für infizierte Patienten eingesetzt wird, durch klinische Prüfungen rein zur Behandlung von Corona-Patienten zugelassen wurde. Dennoch gibt es beispielsweise das Medikament "Remdesivir". Remdesivir ist das derzeit einzige Arzneimittel, das von der Europäischen Union eine bedingte Zulassung zur Behandlung von Covid-19 Patienten bekommen hat.

    Ursprünglich wurde Remdesivir von einem US-Konzern zur Behandlung von Ebola produziert. Mittlerweile hat auch die EU-Kommission 500.000 Dosen des Medikaments bei dem Unternehmen reservieren lassen. Allerdings wurde noch nicht endgültig getestet, ob seine Wirksamkeit wirklich für die Bekämpfung von Covid-19 geeignet ist.

    Wie kann man das Virus auf Oberflächen zerstören?

    Coronaviren reagieren empfindlich auf fettlösende Substanzen. Alkohol oder die in Seifen und Geschirrspüler enthaltenen Tenside können Coronaviren demnach mit großer Wahrscheinlichkeit zerstören, informiert das BfR. Der Geschirrspüler kann also auch Viren töten, wenn er mit einer Temperatur von 60 Grad oder mehr spült und trocknet.

    Wie gefährdet sind Kinder und Schwangere?

    Bislang gibt es keine Studien, die Schwangeren ein höheres Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus nachweisen. Wie das RKI mitteilt, konnte in den bisherigen Studien festgestellt werden, dass Schwangere häufig eine schwächere Ausprägung von Symptomen wie Fieber haben. Zudem ist die Mortalität sehr gering. Weil es bislang kaum Fälle von infizierten Schwangeren gab, konnten keine Auswirkungen auf die Frauen und ihr ungeborenes Kind festgestellt werden.

    Kinder stecken sich laut dem RKI weniger häufig als Erwachsene mit dem Coronavirus an. Studien zeigen zudem: Kinder im Kindergartenalter steckten sich weniger häufig mit Covid-19 an als Kinder im Schulalter.

    Welche Gruppen sind besonders für schwere Krankheitsverläufe gefährdet?

    Menschen ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren haben ein höheres Risiko, bei Infektion mit dem Coronavirus einen schweren Verlauf der Krankheit zu erleben. 86 Prozent der an den Folgen des Coronavirus verstorbenen Menschen waren mindestens 70 Jahre alt. Auch sind Männer grundsätzlich gefährdeter als Frauen und Menschen mit Vorerkrankungen, wie beispielswiese chronischen Lungenerkrankungen, gehören ebenfalls zur Risikogruppe. Weitere Details zu Corona-Risikogruppen können Sie hier nachlesen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden