Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist vom
, für 20 Jahre einen Investor an Bord zu holen, der eine Milliarde in die Liga investiert, dafür aber zwei Jahrzehnte lang acht Prozent an den Fernsehgeldern der Liga erhält. Gegen einen solchen möglichen Investor hatten Fußball-Fans zuletzt massiv protesiert: In dem sie durch das Werfen von Schokotalern oder Tennisbällen für lange Spielunterbrechungen in den Stadien sorgten - oder zuletzt sogar ferngesteuerte Autos oder Modellflugzeuge durch die Stadien sausen und fliegen ließen. Auch vor dem Hintergrund der Proteste sei ein Deal mit dem letzten verbliebenen Interessenten nicht mehr machbar gewesen, musste die Deutsche Fußball Liga am Mittwochnachmittag zugeben.Nach geplatztem Investoren-Deal in der Bundesliga: Akzeptieren Fans bald keine Entscheidung mehr?
Was in den Medien als großer Sieg der Fußballfans gefeiert wird, wirft aber auch Fragen auf, die weit über die zuletzt häufig gestellte (Wem gehört eigentlich der Fußball?) hinaus gehen. Nämlich:
oder sorgt die Entscheidung jetzt für eine derartige Machtverschiebung, dass Fangruppierungen immer mehr und immer öfter Einfluss nehmen wollen auf Entscheidungen, die innerhalb von Vereinen oder Verbänden getroffen werden? Darüber haben wir mit einigen Allgäuer Fußballfanclub-Vertretern gesprochen."Froh, dass die Proteste nun wieder aufhören"
Christian Wrzesinksi, Kassier des FC Bayern München Fanclubs Red Tigers Allgäu
: "Zu allererst bin ich froh, dass die Proteste nun wieder aufhören. Ich möchte ja Fußball sehen. Auf dem Platz passiert das Wichtigste. Natürlich hat sich der Fußball mit der Entscheidung nun indirekt erpressbar gemacht. Andererseits gehe ich davon aus, dass die Verhandlungen auch abgebrochen wurden, weil es am Ende ohnehin nur noch einen Interessenten gab. Der wird halt versucht haben, den Preis zu drücken. Protestiert haben übrigens hauptsächlich die Ultras, die nur einen Bruchteil der Fanszene ausmachen, aber meinen, dass einzig sie für die Stimmung zuständig sind. Ich stehe selbst in der Kurve und kann sagen: Die Ultras sind es, die dafür sorgen, dass niemand anderes Stimmung machen kann."
"Deutsche Fußball Liga ein Stück weit erpressbar"
Armin Demmler, 1. Vorstand des FC Bayern München Fanclubs "Rot-Weiß Drei Rosen Baisweil"
: "Mit der Entscheidung hat sich die Deutsche Fußball Liga ein Stück weit erpressbar gemacht. Ich finde die Entwicklung allgemein nicht gut. Die Meinung der Ultras geht mir inzwischen zu weit. Sie beanspruchen mittlerweile, dass alles so gemacht werden soll, wie sie es meinen. Im Stadion sind aber noch viele andere Fans und auch viele Familien. Für die Zukunft vermute ich, dass Entscheidungen wie beispielsweise der Investorendeal schlicht nicht mehr vorab publik gemacht werden."
"Froh, dass der Investorendeal gescheitert ist"
Michael Zech, 1. Vorstand des FC Bayern München Fanclubs Allgäu-Kurve 86 Rammingen: "In erster Linie bin ich froh, dass der Investorendeal gescheitert ist. Die Proteste haben zu recht stattgefunden. Hätte es einen Investor gegeben, dann wäre binnen sehr kurzer Zeit sehr viel Geld in den Fußball geflossen. Aber auch für ihn hätte sich das Investment lohnen müssen: Hätte es dann Spiele in China oder Saudi-Arabien gegeben oder wären die Tickets teurer geworden? Die Fans wollten, dass der Fußball beim Volk bleibt und dass alles so bleibt wie es ist. Dieses Ziel ist nun erreicht. Dass es nun weitere Proteste geben wird, glaube ich nicht."
"Pläne der DFL in Sachen Investor waren nicht gut"
Andreas Vielwerth, 1. Vorstand des FC Bayern München Fanclubs Westallgäu: "Über die Proteste haben die Fans ihre Meinung kund getan. Ich sehe das nicht als Form der Erpressung. Die grundsätzlichen Pläne der DFL in Sachen Investor waren nicht gut. Ich denke, dass die Proteste damit nun aufhören und finde es gut, dass der Investoren-Deal nicht zustande kam."