Nun ist es also raus, was sich schon länger abgezeichnet hatte: Der Bayerische Handball-Verband (BHV) hat die Spielzeit mit sofortiger Wirkung abgebrochen. Auf der Homepage des Verbands heißt es: „Das Präsidium und die Bezirksvorsitzenden haben sich auf folgende Vorgehensweise verständigt: Die Saison 2020/2021 wird für alle Spielklassen der Männer und Frauen für beendet erklärt. Das bedeutet, dass die Saison auf den Stand zu Beginn der Saison 2020/2021 gesetzt wird. Eine Wertung erfolgt nicht.“ Damit sind die betroffenen Teams in der kommenden Spielzeit in den bisherigen Ligen am Ball. Es gibt keine Auf- und Absteiger. Wie es mit den Qualifikationsturnieren der Jugend weitergeht, das lässt der Verband bis auf Weiteres offen.
Aufgrund der aktuellen Lage im Rahmen der Corona-Krise ist es dem Verband nicht möglich, die laufende Spielzeit unter – für alle Teams – fairen Bedingungen zu Ende zu spielen. Der vorzeitige Abbruch der Saison ist dementsprechend sowohl logisch als auch vernünftig. Mit diesem Beschluss ermöglicht der BHV den Vereinen etwas Planungssicherheit für die Zukunft. Wir haben bei Klubs aus der Region nachgefragt, was sie davon halten. Die Entscheidung des BHV stößt auf Zustimmung.
- Markus Lau (Abteilungsleiter des Landesligisten HSG Dietmannsried/Altusried): „Wir können diese Vorgehensweise vollkommen nachvollziehen. An einen sinnvoll geregelten Spielbetrieb ist zurzeit und in naher Zukunft nicht zu denken. Natürlich wollen wir alle schnellstmöglich wieder in die Halle, aber die Gesundheit aller Beteiligten geht vor. Nun können wir uns in aller Ruhe mit der neuen Saison beschäftigen.“
- Oliver Ahegger (stellvertretender Vorsitzender des Bezirksoberligisten SG Kempten-Kottern): „Das war für mich die einzig sinnvolle Entscheidung, die Saison abzubrechen. Ich bin froh, dass es nun so gekommen ist. Das hatten wir aber von Anfang an erwartet. Vor allem wenn man gesehen, was für ein Rattenschwanz an Arbeit dahinter steht, um die Hygiene-Auflagen zu erfüllen, nur dass an einem Tag ein paar Leute Handball spielen dürfen. Letztlich sind wir nur Amateure und machen das in der Freizeit.“
- Uli Kolb (Trainer des Bezirksoberligisten TV Waltenhofen): „Dieser Beschluss kam nicht unerwartet, denn die Zeit für einen normalen Saisonabschluss wurde zuletzt immer knapper. Wir haben dafür Verständnis. Die Situation ist ja so, dass wir uns immer noch nicht mal umarmen dürfen. Es war ein klarer Schnitt zum richtigen Zeitpunkt. Auswirkungen auf das Team hat es nicht. Bisher ist noch keiner abgesprungen.“
- Andreas Mehr (Trainer des Frauen-Bezirksoberligisten TV Waltenhofen): „Der Schritt des BHV ist sinnvoll und nachvollziehbar. Wenn man davon ausgeht, dass drei bis vier Wochen Vorbereitungszeit vor dem Wiederbeginn nötig sind, ist klar, dass das nicht mehr hätte klappen können. Wir haben nicht viel verloren, wir hatten in dieser Saison ja erst ein Spiel absolviert. Und eine halbe Runde zu spielen, hätte keinen Sinn gemacht. Wir haben schon geahnt, dass es so kommt. Insofern passt es.“