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"Ein unfassbares Verbrechen": Obergünzburg steht nach Bluttat im Linienbus unter Schock

27-Jährige im Linienbus erstochen

"Ein unfassbares Verbrechen": Obergünzburg steht nach Bluttat im Linienbus unter Schock

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    Die Nachricht vom gewaltsamen Tod einer 27-Jährigen in einem Linienbus in Obergünzburg sorgt für Fassungslosigkeit.
    Die Nachricht vom gewaltsamen Tod einer 27-Jährigen in einem Linienbus in Obergünzburg sorgt für Fassungslosigkeit. Foto: Ralf Lienert

    Bestürzung und Fassungslosigkeit herrschten am Montagabend in Obergünzburg. Die Nachricht vom gewaltsamen Tod einer 27-Jährigen Frau, die in einem überwiegend mit Schülern gefüllten Linienbus mutmaßlich von ihrem Noch-Mann erstochen wurde, sorgte für Entsetzen unter den Einwohnern der Marktgemeinde mit gut 6.300 Einwohnern.

    "Ich bin schockiert und unendlich traurig", sagte Bürgermeister Lars Leveringhaus und sprach damit vielen Bewohnern aus dem Herzen. "Meine Gedanken und mein tiefes Mitgefühl liegt nach diesem schrecklichen Vorfall jetzt bei den vier Kindern, die die Verstorbene hinterlässt."

    Sowohl der mutmaßliche Täter (37) als auch das zehn Jahre jüngere Opfer stammen aus Afghanistan. Sie lebten seit mehreren Jahren in Obergünzburg, zuletzt offenbar getrennt in unterschiedlichen Wohnungen.

    Der mutmaßliche Täter ist der Polizei schon seit November 2019 bekannt. Damals sei es zu einem Übergriff des Mann auf die Ehefrau gekommen, berichteten die Ermittler. Vielen Obergünzburger geht die Nachricht vom gewaltsamen Tod der jungen Frau sehr nahe. Im Ort war sie als freundlich bekannt. Sie machte einen Deutschkurs in Kempten. "Unfassbar, dass so etwas bei uns passiert", sagt eine Passantin. "Man fühlt sich selbst hier nicht mehr sicher."

    Fahrgästen wird psychologische Betreuung angeboten

    Am Montagmittag war das spätere Opfer nach Informationen unserer Redaktion um 12.30 Uhr an der Zentralen Umsteigestelle (ZUM) in Kempten mit einer Freundin in den Linienbus Richtung Obergünzburg gestiegen. Wenige Stationen später stieg ihr früherer Ehemann ebenfalls in den Bus. Während seine Frau vorn in der zweiten Reihe saß, nahm er laut Zeugen zunächst in einer hinteren Sitzreihe Platz.

    Kurz vor Obergünzburg soll der Mann nach vorne geschritten sein und mit einem Messer auf seine Ex-Frau eingestochen haben. Laut Polizei wurde die 27 Jahre alte Frau nach der Reanimation durch den Notarzt in eine Klinik gebracht. Dort erlag sie aber den schweren Stichverletzungen.

    Der mutmaßliche Täter konnte zunächst flüchten, wurde aber später nach einer Großfahndung von der Polizei gestellt. Er soll am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

    In dem Bus sollen sich laut AZ-Informationen etwa zehn Schulkinder befunden haben. Mit Blick auf die schrecklichen Szenen verweist Bürgermeister Lars Leveringhaus auf das Angebot von psychologischer Betreuung. "Betroffene mögen sich bitte unter 112 mit der Integrierten Leitstelle oder der Gemeinde Obergünzburg in Verbindung setzen", sagte Leveringhaus.

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