Mona Sommer wurde 2023 als erste Allgäuerin überhaupt zur Bayerischen Bierkönigin gewählt. Sie hatte das Amt bis Mai 2024 inne - bis die neue Bierkönigin gewählt wurde. Was macht die Ex-Bierkönigin nach ihrer Amtszeit? Wie verkostet man Bier richtig? Und was verbindet sie mit der Allgäuer Festwoche?
Von Beruf Brauerin, dann Bayerische Bierkönigin und seit Kurzem auch zertifizierte Bier-Sommelière - Bier ist wirklich deine Leidenschaft, oder?
Mona Sommer: Die Ausbildung zur Sommelière wurde mit während meiner Zeit als Bierkönigin gesponsert. Das wollte ich davor schon mal machen und so war das dann ganz praktisch. Aber ja, das könnte man sagen.
Wie lang dauert denn so eine Ausbildung?
Sommer: Wir haben das jetzt von Januar bis Mai gemacht. Jeden Mittwochabend und ab und zu noch der Samstag und dann muss man noch ein paar Prüfungen ablegen.
Du bist ja als Brauerin eh schon vom Fach - gab es für dich da noch viel Neues zu lernen?
Sommer: Ja, auf jeden Fall. Es gab bei der Ausbildung auch viele Vorträge zu der Geschichte von Bier, über ursprüngliche Braustätten etwa. Das war schon interessant. Und die konnten auch etwas lernen von mir als Brauerin. Darüber wie wir heute Bier herstellen - da konnte ich ein bisschen aus der Praxis erzählen.
Wie verkostet man Bier denn richtig? Auf was muss man da alles achten?
Sommer: Am Anfang schaut man es sich an und guckt auf Merkmale wie Farbe, Festigkeit des Schaums oder die Rezenz...
Rezenz?
Sommer: Das ist sozusagen das Prickeln beim Bier. Das kann man aber auch sehen, je nachdem wie gleichmäßig die kleinen Bläschen im Bier aufsteigen und wie viele es sind.
Und wie geht es dann weiter im Tasting-Prozess?
Sommer: Als nächstes riecht man am Bier. Dabei ordnet man den Geruch schon mal grob ein, ob es fruchtig, hefig oder doch eher malzig riecht. Und als nächstes trinkt man und versucht, die verschiedenen Noten herauszuschmecken. Aber da nimmt man dann eher kleine Schlücke - keinen Durstschluck. Und dann behält man das Bier etwas im Mund.
Am Wochenende startet ja die Allgäuer Festwoche in Kempten. Wartet da vielleicht der nächste Termin auf dich?
Sommer: Als gebürtige Leupolzerin ist die Festwoche für mich natürlich schon lange ein Pflichttermin. Vergangenes Jahr - also als Bierkönigin - war ich aber sogar verhältnismäßig selten auf der Festwoche. Nämlich bloß zwei Mal. Aber ich war auch zur Eröffnung eingeladen und durfte das Fass anzapfen, das war ein cooles Erlebnis.
Was verbindest du denn mit der Festwoche?
Sommer: Auf der Festwoche sieht man immer Leute, die man schon lang nicht mehr gesehen hat, man trifft alte Schulkollegen - da kommt jeder heim.
Wagen wir nochmal einen Rückblick auf dein Jahr als Bierkönigin. Was nimmst du denn aus der Zeit mit?
Sommer: Es war richtig interessant mit den Brauern zu sprechen und Einblicke in andere Brauereien zu bekommen. Ich habe viele verschieden Techniken gesehen, die ich davor noch nicht kannte.
Als Bayerische Bierkönigin bist du sicher auch viel im Bierland Bayern herumgekommen. Wie ist da im Vergleich die Allgäuer Bierkultur?
Sommer: Das Allgäu ist die eine der wenigen Regionen in Bayern, wo hauptsächlich wirklich die traditionell regionalen Biere getrunken werden. Das hat mir auch mal jemand vom Brauerbund gesagt. Die Großbrauereien haben da anscheinend schlechte Chancen, sich hier im Markt anzusiedeln.
Video: Ex-Bierkönigin Mona Sommer probiert sich im Blindtasting
Nach dem Interview durfte Ex-Bierkönigin Mona Sommer ihr Können unter Beweis stellen: Schafft sie es, beim Bier-Blindtasting fünf Getränke den richtigen Allgäuer Brauereien zuzuordnen? Und gelingt es ihr, das "Schummel-Bier" zu erschmecken? Sehen Sie es im Video: