Wenn Anna, 49, noch einmal von vorne anfangen könnte, käme ein Mensch in ihrem Leben nicht mehr vor: ihr Ehemann. Als gewalttätigen Narzissten beschreibt sie den beruflich erfolgreichen Selbstständigen, der sie ihren Worten nach demütigte, verspottete und attackierte, bis ihr Selbstwertgefühl nur noch so klein war wie eine Maus. „Ich fühlte mich in unserem Haus auf dem Land wie gefangen. Ich empfand keine Glücksgefühle mehr – außer, wenn ich Alkohol getrunken hatte.“ Oft leerte sie mittags das erste Glas Wein; am Abend waren meist eineinhalb Flaschen weg. Die einstmals fröhliche und energiegeladene Mutter eines fast erwachsenen Kindes versank in Lethargie.
Therapie für Süchtige