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Helmpflicht: Das sagen Allgäuer Experten zur Helmpflicht für Radfahrer

Allgäuer Experten diskutieren

Immer mehr Rad-Unfälle: Braucht es die Helmpflicht für Radler?

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    Helmpflicht für Radfahrer: Darüber wird auch im Allgäu diskutiert.
    Helmpflicht für Radfahrer: Darüber wird auch im Allgäu diskutiert. Foto: Ralf Hirschberger

    Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2022 insgesamt 474 Radfahrer im deutschen Straßenverkehr. Das sind 102 mehr als noch im Jahr 2021. Als Grund sehen Expertinnen und Experten unter anderem die steigende Nutzung von Pedelecs und E-Bikes. Außerdem fällt auf, dass vor allem ältere Menschen tödlich verunglücken. Aufgrund der hohen Zahlen ist die Diskussion um eine Helmpflicht erneut ins Rollen gekommen. Wie stehen Allgäuer Expertinnen und Experten zu diesem Thema? Wir haben nachgefragt.

    Helmpflicht für Radfahrer: Eischätzung des ADFC

    • Das sagt der ADFC: Gegen eine Helmpflicht spricht sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aus. Dies sei unverhältnismäßig und würde dazu führen, das Radfahren unattraktiv zu machen. An der Basis gibt es zumindest im Allgäu freilich auch andere Stimmen: „Persönlich bin ich für eine Helmpflicht“, sagt Lutz Bäucker, Sprecher des ADFC. Kempten-Oberallgäu. Dass die Helmpflicht Radfahrer abschrecken würde, glaubt er nicht. „An die Gurtpflicht im Auto haben sich doch auch alle gewöhnt.“ In anderen Ländern, wie beispielsweise Australien, gebe es die Helmpflicht bereits.
    • Das sagt ein Rad-Ass: Olympiasiegerin Lisa Brennauer ist die erfolgreichste Allgäuer Radfahrerin. Sowohl im Training als auch bei Wettkämpfen fuhr die im Vorjahr zurückgetretene Top-Fahrerin immer mit Helm. „Aber ich bin gegen eine Pflicht“, sagt die 35-Jährige. Stattdessen solle man das eigentliche Problem angehen: „Wir müssen es schaffen, dass rücksichtsvoller miteinander umgegangen wird.“ Auf zu vielen Straßen müssten sich Radfahrer und Autofahrer die Fahrbahn teilen. „Die Infrastruktur für Radler muss besser werden.“
    Olympiasiegerin Lisa Brennauer wünscht sich eine bessere Rad-Infrastruktur, statt einer Helmpflicht.
    Olympiasiegerin Lisa Brennauer wünscht sich eine bessere Rad-Infrastruktur, statt einer Helmpflicht. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

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    Allgäuer Experten zu Helmpflicht für Radler: Geteilte Meinung

    • Das sagt die Polizei: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich bereits vor fünf Jahren auf ihrem Bundeskongress für die Einführung einer Helmpflicht ausgesprochen. Und wie sieht das die Polizei im Allgäu? Dr. Dominikus Stadler, Vize-Präsident im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, teilte auf Nachfrage mit: „Es gibt derzeit keine Helmpflicht beim Fahrradfahren. Aus polizeilicher Sicht appellieren wir aber an alle Radfahrerinnen und Radfahrer, einen Helm zu tragen. Dieser bewahrt Sie im Falle eines Unfalls idealerweise vor Kopfverletzungen und kann im Ernstfall sogar Ihr Leben retten. Schützen Sie das Wichtigste - Ihren Kopf!“
    • Das sagt ein Sanitäter: „Aus medizinischer Sicht hat eine Helmpflicht Sinn“, betont Gunther Herold, Leiter des BRK–Rettungsdienstes Ostallgäu. Persönlich ist er jedoch nicht dafür: „Wer soll das kontrollieren? Und müsste man dann auch nicht die Helmpflicht für Skifahrer oder Reiter einführen?“, fragt er sich. Herold appelliert an die Eigenverantwortung: „Knochenbrüche können verheilen. Hirnschäden bleiben.“
    • Das sagt ein Radhändler: „Ein guter Helm für Radfahrer im Alltag kostet um die 50 bis 70 Euro“, sagt Florian Heiss vom Radcenter Heiss in Memmingen. Die Akzeptanz sei bei vielen vorhanden. „Ohne Helm sind nur noch wenige Radler unterwegs.“ Auch er setzt auf Eigenverantwortung: „Ich halte es für überzogen, für jedes Details des Lebens ein Gesetz zu erlassen.“
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