Daniel Abt und Maximilian Günther freuen sich auf ihr „Heimspiel“. Am morgigen Samstag startet die Formel E wieder auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin. Dabei will das Kemptener Team Audi Sport Abt Schaeffler den Vorjahreserfolg wiederholen. Daniel Abt fuhr damals auf die Pole-Position, gewann das Rennen souverän vor seinem Teamkollegen Lucas di Grassi und hatte auch noch die schnellste Rennrunde. Diese maximale Ausbeute einer Fahrerpaarung ist bisher in der Formel-E-Geschichte einmalig.
Zur Konkurrenz gehört diesmal der Rettenberger Max Günther, der sich in der Formel E etabliert. In seinem Team Geox Dragon Racing teilt er sich noch das Cockpit mit dem Brasilianer Felipe Nasr. Doch nach den guten Leistungen in Rom, Paris und Monaco scheint er die Nase vorn zu haben. Deshalb brennt Günther auf sein Heimrennen. Auf seiner Facebook-Seite verloste er zwei Tickets und warb für mehr Elektroleistung durch den Fan-Boost. Dabei können die Anhänger der Formel E online für ihre Lieblinge stimmen und ihnen damit im Rennen Extra-Energie zuführen.
Bei dieser Zuschauerabstimmung ist der Kemptener Daniel Abt immer vorn dabei. „Berlin ist für mich wie ein Pokalspiel während der Bundesligasaison: Das Rennen hat eine besondere Bedeutung und eigenen Gesetze. Ich fühle mich einfach wohl in der Stadt und in Tempelhof. Die Unterstützung der vielen Fans gibt mir schon einen Boost, bevor wir das erste Mal auf die Strecke gehen“, sagt Abt. „Die ganzen positiven Gedanken aus der vergangenen Saison sind noch immer präsent. Natürlich fangen wir am Freitag wieder alle bei null an, aber trotzdem: Wir wissen, wie man in Berlin Pokale holt und gewinnt.“
Das Hauptstadtrennen steigt wieder auf dem 2008 stillgelegten Flughafen Tempelhof. Dort war vor 70 Jahren der Start- und Landepunkt der internationalen Luftbrücke, über die die Alliierten West-Berlin mit Lebensmitteln und Gütern versorgten. Seit ihrer Gründung 2014 gastierte die Formel E fünfmal in Berlin, davon viermal in Tempelhof und einmal am Alexanderplatz. Abt und di Grassi holten insgesamt fünf Podiumsplätze. Das Rennen startet am Samstag ausnahmsweise schon um 13 Uhr und führt wie gewohnt über 45 Minuten plus eine Runde.
Für Audi-Teamchef Allan McNish ist die Meisterschaft so spannend wie nie: „Noch immer ist alles offen. Mit einem starken Ergebnis in Berlin wollen wir den Titelkampf vor den verbleibenden drei Rennen so richtig spannend machen.“Aktuell liegt di Grassi mit 17 Punkten Rückstand auf dem fünften Tabellenplatz, Teamkollege Daniel Abt folgt elf Zähler dahinter auf Platz neun. Günther ist 17. Mit dabei ist auch Abt-DTM-Fahrer Robin Frijns als Gesamtdritter
Weil das Rennen am Samstag schon um 13 Uhr startet, werden die beiden freien Trainings bereits am Freitag gefahren, und der Renntag beginnt am frühen Morgen direkt mit dem Zeittraining. Wegen der noch schmutzigen Strecke ohne vorherige Trainings oder Rahmenprogramm könnte das ein Nachteil für die ersten Qualifying-Gruppen sein, in denen di Grassi und Abt starten. Günther ist später dran.