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. Missstände im Katastrophenschutz wurden sichtbar. Der Bund reagierte und stellte Fördertöpfe für Städte und Gemeinden bereit , mit denen sie unter anderem neue Sirenen anschaffen sollten. Denn in vielen Kommunen waren sie veraltet oder sogar schon abgebaut. Sind die Warnsysteme der Region jetzt für Katastrophen gerüstet?- Lesen Sie auch: Modellprojekt "Resiliente Regionen": Oberallgäu will sich gegen Extremwetter wappnen

Warnsysteme im Allgäu haben noch Mängel
„Es ist immer noch nicht gut“, sagt Kreisbrandrat Markus Barnsteiner. Er ist Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Ostallgäu. Die Fördertöpfe des Bundes hätten längst nicht ausgereicht, um alle interessierten Gemeinden zu unterstützen. Insgesamt habe es zu wenig Geld für den Regierungsbezirk Schwaben gegeben, sagt er.
Das bestätigen Zahlen: Seit dem Start des Förderprogramms sind laut einem Sprecher der Regierung von Schwaben 128 Anträge auf Sirenenanlagen eingegangen. 42 Anträge wurden aus den vorhandenen Mitteln bewilligt. Offen sei derzeit, ob der Bund weiteres Geld zur Verfügung stellen wird, „um die Sirenen-Infrastruktur zu verbessern“.
Der Landkreis Ostallgäu hat laut Sprecher Stefan Leonhart selbst neue Sirenen angeschafft, die „den Katastrophen-Heulton beherrschen“. Ebenso die Stadt Buchloe und die Ostallgäuer Gemeinden Günzach und Schwangau. Die Gemeinde Pforzen habe neue Sirenen bestellt, geliefert sind sie jedoch noch nicht. Bei den Sirenen handelt es sich laut Leonhart um mobile Geräte, die im gesamten Landkreis zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt werden können.
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In anderen Kreisen sieht es schlechter aus. So heißt es im Oberallgäu: „Neue Sirenen sind in der Planung. Installiert sind sie aber noch nicht.“ Einige Gemeinden haben Geräte bestellt. Der Landkreis Unterallgäu hat selbst keine Sirenen angeschafft – dafür einige Kommunen. Bei den Anträgen auf eine Förderung des Bundes half die Behörde.
Auch Warnnachrichten, die der Bund direkt an Handys schickt, kommen nicht bei allen an.
„Sirenen alleine retten uns nicht“, sagt Markus Barnsteiner. Dafür brauche es mehr: Warnapps auf den Smartphones und sogenannte Warnnachrichten direkt auf Handys senden kann. Zuletzt getestet wurde diese Funktion am bundesweiten Warntag. Reibungslos funktioniert hat es nicht.
, mit denen der BundWas in den Landkreisen bereits läuft, ist die digitale Umstellung der Alarmierung. Immer mehr „Piepser“, wie sie etwa Feuerwehrleute tragen, werden durch modernere Geräte ausgetauscht. Da sei beispielsweise der Landkreis Unterallgäu schon sehr weit, teilt eine Sprecherin mit. Auch die Oberallgäuer Behörde hat die modernen Piepser bereits bestellt.
Wer soll Alarm auslösen?
Bis zum Jahr 2025 ist es das Ziel von Allgäuer Landkreisen und Städten, digital so aufgestellt zu sein, dass ein Katastrophenalarm aus technischer Sicht flächendeckend möglich ist. In welchen Gemeinden dann auch das richtige Sirenen-Heulen möglich sein wird, hängt laut Barnsteiner auch davon ab, ob der Bund weitere Fördersummen bereitstellt.
Unklar sei noch, wer einen flächendeckenden Alarm auslösen soll und im Ernstfall die Bevölkerung eines ganzen Landkreises warnt. Feuerwehr-Funktionär Barnsteiner ist jedoch zuversichtlich, dass der Freistaat diese Frage bald klären wird.