Verkehr in Kaufbeuren und im Ostallgäu

Winterdienst: „Was Räder hat, ist draußen“

Die einen lieben den Schnee, andere nicht: Reiterin und Winterdienst am Mittwochvormittag bei Dösingen im Ostallgäu.

Die einen lieben den Schnee, andere nicht: Reiterin und Winterdienst am Mittwochvormittag bei Dösingen im Ostallgäu.

Bild: Mathias Wild

Die einen lieben den Schnee, andere nicht: Reiterin und Winterdienst am Mittwochvormittag bei Dösingen im Ostallgäu.

Bild: Mathias Wild

Der Winterdienst ist im nördlichen Ostallgäu und in Kaufbeuren im Dauereinsatz. So sieht es auf den Straßen aus.
14.12.2022 | Stand: 12:58 Uhr

Der Winterdienst in Kaufbeuren und Umgebung ist seit dem frühen Mittwochmorgen im Dauereinsatz. Größere Störungen wurden trotz des angekündigten Eisregens bislang nicht bekannt. "Es läuft sogar verhältnismäßig gut", sagt Polizeisprecher Holger Stabik. In Kaufbeuren und im nördlichen Ostallgäu seien am Mittwochmorgen ein halbes Dutzend kleinere wetterbedingte Unfälle gemeldet worden. Eine Frau sei in Kaufbeuren auf einem eisglatten Gehweg gestürzt. Über ihre Verletzungen ist noch nichts bekannt.

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Das Problem: Wegen des relativ milden Wetters fällt Regen oder Eisregen auf den gefrorenen Boden und verwandelt Straßen und Bürgersteige mitunter in Rutschbahnen. Im Kreisbauhof in Westendorf, der für den Winterdienst auf den Kreisstraßen im nördlichen Ostallgäu zuständig ist, sind gerade drei Fahrer von Räumfahrzeugen für eine kurze Aufwärmpause von ihren Touren zurückgekehrt. „Es läuft“, berichtet der örtliche Bauhofleiter Bernhard Bader nach Rücksprache mit den Männern erleichtert. Denn der Tag hätte auch anders verlaufen können.

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Seit 2 Uhr ist der Winterdienst im Landkreis unterwegs, wegen des angekündigten Wetters eine Stunde früher als sonst. Auch der Leiter des Kaufbeurer Bauhofs, Georgio Buchs, meldet, dass es im Stadtverkehr keine größeren Störungen gibt. „Was Räder hat, ist draußen“, sagt er: große und kleine Räumfahrzeuge, Männer mit Schubkarren. Hinzu kommen Bauhof-Arbeiter, die mit Schneeschaufeln Straßenübergänge freihalten. Buchs appelliert aber auch an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger: „Wir können nicht überall gleichzeitig sein“, sagt er. Zudem gebe es immer auch Prioritäten, etwa Krankenhauszufahrten und große Straßen, die frei und sicher gehalten werden müssen. Es gelte auch, die eigenen Räum-und Streupflichten zu beachten - gerade jetzt, wenn Gehsteige durch überfrierende Nässe spiegelglatt sein können.

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Soweit zur ersten Hälfte des Tages. Der Blick in die zweite Hälfte ist auch für die Experten der Bauhöfe mit einigen Unsicherheiten verbunden. Bader vermutet, dass die Temperaturen sich bei neuen Niederschlägen weiterhin um die null Grad bewegen, die Böden aber kalt bleiben. „Sicher wäscht der Regen auch das Salzgemisch der Streufahrzeuge wieder von den Straßen“, sagt er. Auch Buchs geht davon aus, dass es „wieder anzieht“, spätestens sobald es dämmert. Dann setzt auch der Berufsverkehr ein. Nachmittags werde der Winterdienst zwei, drei Stunden Zeit zum Durchschnaufen haben, das heißt volltanken, Streumaterial auffüllen, ausruhen, aufwärmen. „Dann geht es wieder los“, sagt Buchs. Und am Donnerstagmorgen gegen halb drei beginne die neue Schicht. Der Winter habe gerade erst angefangen.