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BBK Allgäu: Ausstellung „Blickwechsel“ in Kunsthalle Kempten

Verbandskünstler stellen aus

Was ein "Blickwechsel" auslösen kann: BBK-Schau in Kempten

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    "Blickwechsel" hat der BBK Allgäu/Schwaben Süd seine Ausstellung in der Kunsthalle Kempten genannt (hier: "Berühmte Blicke im Atelier" von Angelika Oedingen; Ausschnitt).
    "Blickwechsel" hat der BBK Allgäu/Schwaben Süd seine Ausstellung in der Kunsthalle Kempten genannt (hier: "Berühmte Blicke im Atelier" von Angelika Oedingen; Ausschnitt). Foto: Rainer Hitzler

    37 Künstlerinnen und Künstler präsentieren bei der Ausstellung des Berufsverbands bildender Künstler Allgäu/Schwaben Süd ihre Werke. „Blickwechsel“ lautet das Thema in der Kunsthalle Kempten. Viele der Kunstschaffenden interpretieren es mit einem Perspektivwechsel. So auch die Preisträgerin des von der Gabler-Stiftung (Obergünzburg) verliehenen, mit 2000 Euro dotierten Kunstpreises, Iris Nölle-Wehn aus München. In ihren Ölgemälden „Natur I“ und „Natur II“ beschäftigt sie sich am Beispiel des Gewächshauses mit Natur und Künstlichkeit sowie der Interaktion des Menschen mit der Natur.

    Iris Nölle-Wehn erhielt einen Kunstpreis der Gabler-Stiftung für die zwei Ölgemälde „Natur I und II“.
    Iris Nölle-Wehn erhielt einen Kunstpreis der Gabler-Stiftung für die zwei Ölgemälde „Natur I und II“. Foto: Rainer Hitzler

    Die Perspektive, einmal aus dem Gewächshaus hinaus und einmal hinein, verwischt eigentlich den Gegensatz von Natur und Künstlichkeit, denn beide Bilder zeigen eine lebendige Natur, egal, ob die nun vom Menschen gestaltet ist oder ohne menschlichen Einfluss wild wuchert. Schon seit ihrer Kinderzeit faszinieren die in Regensburg geborene Künstlerin Gewächshäuser in ihrer Ambivalenz von technischem Natureingriff und eigener Ästhetik.

    Andere der 37 Kunstschaffenden nehmen das Thema ganz wörtlich, etwa Ebby Hauser mit seiner Fotoarbeit „Blickachse II“. Durch seine raffiniert gewählte Perspektive wechselt die Frau auf einem Ausstellungsplakat der Albertina Wien den Blick hinter einer Säule hervor mit dem Betrachter. Ist es ein trauriger, nachdenklicher Blick? Oder ein neugieriger? Für Hauser entscheidet die gewählte Perspektive über die Kraft, die ein Motiv entwickelt. Bei diesem Bild hat er gut gewählt, denn Betrachter werden mit suggestiver Kraft in diesen Blick hineingezogen.

    BBK-Vorsitzende Lucie Sommer-Leix: Ein Blickwechsel entwickelt sich im Laufe des menschlichen Lebens.

    Bei der Einführung in die Schau hatte BBK-Vorsitzende Lucie Sommer-Leix betont, wie weit sich ein Blickwechsel im Laufe des menschlichen Lebens entwickelt, vom intuitiven Blick zwischen Mutter und Kind bis zum Blickwechsel zwischen allen Menschen als notwendige, soziale Interaktion, die zur Persönlichkeitsentwicklung notwendig ist. Die Kulturbeauftragte der Stadt Kempten, Annette Hauser-Felberbaum interpretierte in ihrer Laudatio zu Nölle-Wehns Gemälden den Blickwechsel als Perspektivwechsel, der für eine lösungsorientierte Kommunikation unabdingbar sei.

    In der Kunsthalle Kempten bei der BBK-Ausstellung zu sehen: "Blickpunkt" von Elmar Suchy.
    In der Kunsthalle Kempten bei der BBK-Ausstellung zu sehen: "Blickpunkt" von Elmar Suchy. Foto: Rainer Hitzler

    Neben Gemälden in den unterschiedlichsten Techniken, Fotoarbeiten und Skulpturen gibt es auch künstlerisch gestaltete Objekte in der Ausstellung, die Betrachtern besondere Perspektiven eröffnen. Das ist bei den Ölgemälden von Heike Hüttenkofer, Katya Dronova oder Angelika Oedingen nicht anders als bei einer Collage von Petra Kollmannsberger, einem geheimnisvollen Acrylbild von Heidrun Bauer, der grafisch bearbeiteten Fotografie von Elmar Suchy oder einem Aquarell von Brigitte Dorn.

    Nachdenklich stimmen die Installation „Palmyra … Gedenken“ von Kristin Kaeser und die Skulptur „Kopfkino“ von Isolde Egger. Aber letztlich muss jeder Besucher, jede Besucherin eine eigene Perspektive zu den vielgestaltigen Werken finden – und wird dabei viel nachzudenken haben.

    Die Ausstellung läuft bis 2. Juni in der Kunsthalle. Geöffnet Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

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