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Manche Allgäuer waren noch nie im Internet: Diese Angebote helfen

Ältere Menschen und Digitales

Manche Allgäuer waren noch nie im Internet: Diese Angebote helfen

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    Über drei Millionen Deutsche im Alter von 16 bis 74 Jahren waren in ihrem Leben noch nie im Internet.
    Über drei Millionen Deutsche im Alter von 16 bis 74 Jahren waren in ihrem Leben noch nie im Internet. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Tickets buchen, Pizza bestellen, Kontakte pflegen oder Filme streamen: All das ist mit dem Internet möglich. Doch manche Menschen haben es noch nie genutzt. 3,1 Millionen „Offliner“ im Alter von 16 bis 74 Jahren gibt es in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die meisten davon sind im Rentenalter. „Gerade auf dem Land gibt es viele Senioren, die kein Handy und keinen Computer haben. Sie nutzen ein Festnetztelefon wie früher“, sagt Thaqi Bilgi, die einen ambulanten Pflegedienst in Obergünzburg leitet.

    Noch nie im Internet? „Dann sollten sie keine Angst haben“

    Doch was ist, wenn sich Ältere mit Smartphone und Laptop vertraut machen wollen? „Dann sollten sie keine Angst haben“, sagt Diplom-Informatiker Robert Meggle. „Es gibt Menschen, die helfen.“ Der Mittfünfziger aus Marktoberdorf gehört dazu. Sein Kurs „Abenteuer Internet“ ist fester Bestandteil im Programm der Volkshochschule (VHS) Ostallgäu. Meggle führt Ältere behutsam ans Internet heran. „Man muss keine dicken Bücher lesen. Auf bestimmte Punkte kommt es an.“ Auf Passwörter und E-Mail-Adressen zum Beispiel.

    „Das Thema Sicherheit ist entscheidend“, sagt Meggle. Viele Senioren hätten Angst, arglose Opfer von Internet-Kriminellen zu werden. Meggle setzt auf Aufklärung und Hilfe - auch in seiner kostenlosen Sprechstunde für Digitales, die er regelmäßig in der Bücherei in Marktoberdorf abhält. Ähnliche Angebote gibt es auch in anderen Kommunen. Beispielsweise im Altstadthaus in Kempten, in dessen Café Tablets und Laptops auch ausgeliehen werden können.

    Beratung auf dem Wochenmarkt

    In Memmingen steht jeweils dienstags (9-11 Uhr) eine mobile Beratungstheke im Stadtbüro in der Kalchstraße. Memmingen ist - genau wie Schwangau im Ostallgäu - Partner im Projekt „zusammen digital“, das vom Freistaat gefördert wird. Häufig bitten ältere Bürger um Hilfe bei Grundeinstellungen des Handys oder bei der Nutzung von Messengerdiensten. Städtische Azubis verraten Tipps und Kniffe. Neben Beratung auf dem Wochenmarkt sollen künftig Aktionstage in der Stadtbücherei und Nachmittage in Seniorenwohnheimen angeboten werden.

    Zwischenzeitlich war auch die Stadt Kempten Partner im Projekt „zusammen digital“. An einer „fliegenden Theke“ boten städtische Mitarbeiter zum Beispiel auf der Festwoche oder auf dem Wochenmarkt Beratung an. Speziell ging es um digitale Behördendienstleistungen. Doch die Resonanz war gering, berichtet eine Sprecherin. Ältere Menschen hätten oft nur wenig Behördenkontakt. Und allgemeine Fragen hätte es kaum gegeben. Denn: „Wir haben mit dem Altstadthaus schon eine gute Adresse für das Thema Senioren und Digitales.“

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