Auch in diesem Jahr wird die Motorrad-Saison im Allgäu von einigen tragischen Unfällen überschattet. Allein im August kam es zu mehreren schweren, teils auch tödlichen Unglücken. So starb kürzlich ein 46-Jähriger im Kreis Lindau, als er mit seinem Motorrad nach rechts von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte. Dieser Fall taucht in der bisherigen Verkehrsstatistik der Polizei noch nicht auf, sagt die Sprecherin des Präsidiums in Kempten, Anja Wegmann. Die Beamten ziehen eine erste Zwischenbilanz, die Unfälle bis zum Stichtag 30. Juni beinhaltet.
Demnach kamen seit März bis zu diesem Zeitpunkt sechs Menschen bei Motorradunfällen ums Leben. Insgesamt passierten 213 Unfälle im Allgäu, sagt Wegmann. Im Vergleich seien das einige wenige Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum. Als Unfallopfer tauchen in den polizeilichen Zahlen alle Menschen auf, die direkt bei einschlägigen Unglücken verletzt werden. Sterben Menschen innerhalb von 30 Tagen nach dem Unglück, zählen sie rein statistisch gesehen ebenfalls noch zu den Verkehrsopfern.
Riedbergpass ist Motorrad-Unfallschwerpunkt – auch 2025
Seit Jahren ist der Riedbergpass bei Obermaiselstein im Oberallgäu Unfallschwerpunkt. Das ist auch heuer so, sagt Wegmann. 15 Unfälle mit Motorrädern zählten die Beamten dort bis Ende Juni. Ein Mensch starb. Der tödliche Unfall gehört zu den besonders tragischen Fällen dieser Saison. Eine 39-jährige Mutter war mit ihrer Tochter (13) am Riedbergpass unterwegs. Die Maschine der Frau kam von der Straße und prallte gegen eine Leitplanke und eine Felswand. Während die Mutter später an ihren Verletzungen im Krankenhaus starb, wurde das Mädchen nur leicht verletzt.
Die Polizei und der Landkreis versuchen immer wieder, die Unfallgefahr an der beliebten Strecke zu reduzieren. Mehrere Schwerpunktkontrollen finden in der Hauptsaison zwischen März und Oktober statt. Das Landratsamt Oberallgäu hat die Strecke bereits ausgebaut, Kurvenleittafeln aufgestellt und ein Tempolimit für bestimmte Passagen eingeführt.
Motorradunfälle im Allgäu fast immer mit Personenschäden
Problem bei Motorradunfällen ist, dass es dabei fast immer auch zu Personenschäden kommt, sagt Wegmann. Anders als bei Autounfällen, wo es häufig bei Blechschäden bleibt. Die Zahlen bestätigen dies: Bei den 213 Motorrad-Unfällen, die im Allgäu bislang passierten, ging der Großteil der Unfälle (185) mit einem Personenschaden einher. Verletzt wurden insgesamt 215 Menschen.
Ob der verregnete Juli sich auf die Zahl der Unfälle in der diesjährigen Motorrad-Saison auswirken wird, muss sich erst noch zeigen. Erst im Spätherbst wird die Polizei Bilanz ziehen können.
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