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Nach Grenzöffnung zum Allgäu: Walser fordern weitere Lockerungen

Kleinwalsertal

Nach Grenzöffnung zum Allgäu: Walser fordern weitere Lockerungen

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    Rund 40 Walser haben am Wochenende für weitere Öffnungen in der Corona-Krise demonstriert.
    Rund 40 Walser haben am Wochenende für weitere Öffnungen in der Corona-Krise demonstriert. Foto: Elke Wiartalla

    Eigentlich hätte es am Samstag an der Walserschanze eine Demonstration gegen die Grenzbeschränkungen zu Deutschland geben sollen. Nachdem aber schon tags zuvor Lockerungen im Grenzverkehr für die Bewohner des Kleinwalsertals beschlossen worden waren (wir berichteten), wurde die Kundgebung kurzerhand umfunktioniert. Rund 40 Talbewohner waren an die Walserschanze gekommen. Mit nur eingeschränkter Bewerbung für die Veranstaltung und entsprechend geringer Teilnehmerzahl war man der Auflage der Bezirkshauptmannschaft in Bregenz gefolgt.

    Dankbar zeigten sich die Demonstranten über die Hartnäckigkeit, mit der seitens der Gemeinde die Verhandlungen letztlich erfolgreich zur Grenzöffnung der Enklave geführt worden waren. Allerdings sei dies nur der erste Schritt in die richtige Richtung, mahnten die Initiatoren Mathias und Cecila Grapentin. Weitere Erleichterungen müssten folgen.

    Anwohner fürchten: Das Kleinwalsertal bleibt wegen Corona weiter "abgehängt"

    „Diese Aktion ist nicht das Ende“, kündigte Grapentin an. So müsse eine Regelung gefunden werden für die Zeit nach dem 29. Mai. Während in Deutschland die weltweite Reisewarnung für Touristen noch mindestens bis Mitte Juni aufrecht erhalten bleibt, will Österreich Ende Mai die Grenzen wieder öffnen.

    Das Kleinwalsertal als drittgrößte Destination der Alpenrepublik jedoch sei nur über Deutschland erreichbar und bleibe weiter „abgehängt“, fürchten die Talbewohner, die in der Hauptsache vom Tourismus leben.

    >> Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Lage im Allgäu laufend in unserem News-Blog <<

    Bürgermeister Andi Haid, der sich der Diskussion mit den Demonstranten stellte, ließ die letzten arbeitsintensiven Wochen Revue passieren. In der Hochzeit von Corona habe sich die gesamte Bevölkerung durch große Disziplin ausgezeichnet, aber in den letzten Tagen sei mehr und mehr Ungeduld und Unzufriedenheit gewachsen.

    Auch der Vorwurf, zu untätig zu sein, stand im Raum. „Dabei gab es so viel Arbeit, dass wir mit der Öffentlichkeitsarbeit fast nicht mehr nachgekommen sind“. Er versicherte, weitere Verbesserungen zu schaffen und transparent zu informieren.

    Verantwortliche: Nicht noch mehr Druck erzeugen

    Die Forderung, den Tourismus zu öffnen, sei den Verantwortlichen in Wien und Berlin durchaus bewusst. Man habe sich Gehör verschafft in einer Krise, die für alle zuvor unvorstellbar gewesen sei. Zudem werde man Verträge ausarbeiten, die den Spezialfall der Enklaven für die Zukunft gesondert regeln.

    „Mehr Druck zu machen, ist aber der falsche Weg“, war sich Haid ebenso sicher wie sein Stellvertreter Franz Türtscher, der ebenfalls an der Kundgebung teilnahm.

    Die Verantwortlichen in der Gemeinde hätten in den letzten Tagen viel Lob für Erreichtes geerntet, aber auch in der Kritik gestanden, zu wenig Druck auszuüben. Druck erzeuge Gegendruck, sei verletzend und vertrauensschädigend, meinte Türtscher.

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