"Um Unfälle im Winter zu vermeiden, ist die Benutzung von Winterreifen das A und O", heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Autofahrer können etwa durch tiefere Reifen-Profile, einen erhöhten Rollwiderstand und eine andere Gummimischung für eine bessere Bremswirkung und mehr Bodenhaftung sorgen. Sommerreifen stoßen hingegen bereits bei kälteren Temperaturen ohne Schnee und Eis an ihre Grenzen. Sie verfügen über eine schlechtere Performance.
Winterreifen verlieren nach etwa sechs Jahren ihre Kraft
Autofahrer sollen nach Angaben der Polizei unbedingt einen Blick auf das Alter der Winterreifen werfen. Der Gummi verhärtet nämlich mit den Jahren, was die Bodenhaftung und den Bremsweg deutlich verschlechtert. Wenn die Winterreifen sechs Jahre lang gefahren werden, büßen sie einen Teil ihrer Eigenschaften ein. Ein Satz neuer Winterreifen ist also eine sinnvolle Investition in die eigene Sicherheit.
Außerdem sollen Fahrer das Scheibenwischwasser am besten mit etwas Frostschutzmittel regelmäßig auffüllen. Und natürlich vor jeder Fahrt das Auto von Schnee und Eis befreien, um klare Sicht zu haben.
Polizei: Geschwindigkeit und Abstand anpassen
Die Polizei appelliert, bei Schneewetter unbedingt die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann anzupassen. Autofahrer unterschätzen oft das Tempo bei Schnee und Glätte - und verursachen so eigentlich vermeidbare Unfälle. Das Gleiche gilt für den Abstand. Die Beamten raten: "Fuß vom Gaspedal und lieber langsamer, dafür sicher ans Ziel."

Im Winter steigen aber nicht nur die Unfallgefahren: Erst am Mittwoch verursachte ein Unfall auf der B12 bei Biessenhofen (Landkreis Ostallgäu) einen kilometerlangen Stau. So eine Beeinträchtigung des Verkehrs birgt ungeahnte Gefahren. So lässt sich beispielsweise die Start-Stopp-Automatik moderner Fahrzeuge teilweise nicht ausschalten. Auch die Leistung von Elektrofahrzeugen ist begrenzt. Es drohen Batterieversagen und damit der Verlust jeglicher Möglichkeit zum Heizen. Das wird bereits bei einstelligen Temperaturen, geschweige denn bei Minusgraden, schnell zum Problem.
Bei mehreren Unfällen kommt es zu einem Engpass
Bedenken sollten Autofahrer zudem, dass Räumfahrzeuge sich nicht durch Staus durcharbeiten können. Feuerwehren und Rettungsdienste sind oft wegen anderer Unfälle bereits voll im Einsatz. Man darf also nicht damit rechnen, im Stau mit Tee und Decken versorgt zu werden.

Auch selbst gewählte Umleitungen sind oft eher Fluch als Segen, warnt die Polizei. Nebenstraßen werden meist seltener von Schnee geräumt, als die Hauptverkehrsachsen und sind außerdem für Rettungskräfte teils schlechter zu erreichen. Steckt man fest, startet ein Wettkampf gegen die Zeit.
Decken und Wasserflaschen im Auto dabei haben
Die Polizei rät daher, wenn der Verkehr bei Winterwetter langsamer fließt, vernünftig und vor allem geduldig zu sein - um keine neuen Gefahren zu verursachen. Autofahrer sollen für ihre eigene Sicherheit sorgen: Im Kofferraum eine Kiste mit Decken und Plastikflaschen mit Wasser bereitstellen - Achtung: Glasflaschen drohen zu platzen. Auch eine Kleinigkeit zum Essen wie etwa Kekse schadet nicht.
Lesen Sie dazu auch: Die aktuelle Verkehrslage im Allgäu in unserem Newsblog