Der Gardasee ist aus jedem Blickwinkel traumhaft schön. Es lohnt sich also, einmal mit dem Fahrrad komplett herumzufahren und unterwegs die verschiedenen Facetten des Sees zu entdecken.
Bei einer Rundreise entdecken Urlauber auch
abseits der Tourismus-Hochburgen, viele Aussichtspunkte bieten eine atemberaubende Sicht über die bergige Landschaft, die pitoresken Dörfer und Städtchen verbreiten italienisches Flair und überall gibt es regionale Köstlichkeiten wie die traditionellen Fischgerichte in Peschiera del Garda, das Olivenöl in Malcesine oder den im Etschtal östlich des Gardasees.
Das große Radwegprojekt "Ciclovia del Garda", bei dem ein zusammenhängender, gut ausgebauter Radweg um den gesamten Gardasee gebaut wird, wird zwar erst 2026 fertig, aber die Umrundung mit dem Fahrrad ist trotzdem jetzt schon möglich.
Urlaub mit dem Fahrrad am Gardasee – Fahrrad im Zug mitnehmen oder vor Ort ausleihen
Anreisen können Radfahrer mit dem Zug, von München aus dauert das etwa fünf Stunden, aber nicht in allen Zügen kann das Fahrrad mitgenommen werden und Tickets sollten im Voraus reserviert werden.
Vor Ort gibt es auch Fahrradverleihe, die Treckingräder, Rennräder oder Mountainbikes verleihen.

Einen guten Radweg direkt am Ufer gibt es nur im Süden. Ansonsten können Radfahrer auf der Uferstraße fahren, aber gerade im Sommer sind dort auch viele Autos unterwegs.
Außerdem gibt es auf der Westseite viele Tunnel. Die sind schmal und oft schlecht beleuchtet. In Italien müssen Radfahrer eine Warnweste und ein Licht haben, wenn sie durch einen Tunnel fahren, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Trotz Sicherheitsmaßnahmen ist es nicht angenehm bei viel Verkehr durch die Tunnel zu radeln.
Die vielen Tunnel auf der Uferstraße sind kein Vergnügen für Radfahrer, aber es gibt Alternativen
Viel schöner ist auf der Ostseite ein kleiner Umweg über das Tal der Etsch. Zwar müssen Radler über zwei Hügel, um in das Tal hinein und wieder herauszukommen, aber die Anstrengung lohnt sich. Den ganzen Fluss entlang führt ein Radweg durch jahrhundertealte Weinberge. Wenn man von Norden nach Süden fährt, ist der Weg immer leicht abschüssig,

Schwieriger wird es auf der Westseite. Dort sind auf der Uferstraße die meisten Tunnel. Ambitionierte Fahrradfahrer können einen Umweg am Idro- und Ledrosee vorbei fahren, müssen dafür jedoch zwei lange steile Berge hoch.
Eine Abkürzung mit der Fähre über den Gardasee erspart Tunnel und steile Berge
Weniger bergbegeisterte Radfahrer können auch in Salò eine Fähre nach Limone nehmen. Fahrräder mitzunehmen ist auf den Fähren prinzipiell möglich.
Der Weg direkt am Ufer ist 140 Kilometer lang, mit den Umwegen auf der Ost- und Westseite sind es 200 Kilometer. Je nach Kondition und Pausen dauert die Umrundung mit dem Rad drei bis fünf Tage.
Es wird empfohlen, den See im Uhrzeigersinn zu umrunden, weil die Winde dann günstiger wehen. Vormittags weht der Pelér von Norden nach Süden, mittags dreht der Wind und der Ora weht aus südlicher Richtung.
Am Gardasee gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten von Campingplätzen über Pensionen zu Hotels und auch ausgefallene Unterkünfte, wie die Garda-Bubbles.
Übernachten können Radreisende auf den vielen Campingplätze um den See, nicht immer brauchen Gäste ein eigenes Zelt.

Bei Limone wartet ein Highlight der Tour: die Ciclopista del Garda. Der neuer Radweg, der bisher erst zwei Kilometern lang ist, verläuft teilweise direkt am Fels entlang, manchmal sogar frei schwebend 40 bis 50 Meter über dem Wasser.