Ein Großaufgebot der Polizei war am Dienstag im Allgäu im Einsatz. Jedoch nicht, weil Kriminelle besonders heftig zugeschlagen hätten. Vielmehr suchten rund 400 Beamtinnen und Beamten an Infoständen den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern – und kontrollierten Verkehrsteilnehmer verstärkt vor Schulen, in Fußgängerzonen und am Allgäu-Airport. Anlass war ein länderübergreifender „Sicherheitstag“.
Sicherheitstag im Allgäu: Verdächtiger Führerschein bei Kontrolle entdeckt
Auto an Auto reiht sich auf der Zufahrt zum Allgäu-Airport nahe Memmingen, mit jährlich fast zwei Millionen Passagieren sind dort auch viele Menschen aus nicht EU-Ländern unterwegs. Polizisten haben die Straße gesperrt, winken immer wieder Fahrzeuge an den Straßenrand. Nach einer höflichen Begrüßung lassen sich die Beamten die Papiere zeigen. So mancher Autofahrer wirkt nervös, einige verweisen auf den nahenden Abflugtermin. Die meisten bleiben aber gelassen.
So zunächst auch eine vierköpfige Gruppe, deren Kleinwagen mit Reutlinger Kennzeichen gestoppt wird. Ein Polizist stutzt, als er den Führerschein des Fahrers aus Nordmazedonien in die Hand nimmt, und greift zu einer speziellen Lupe. „Die Sicherheitsmerkmale waren merkwürdig“, erklärt er später. Mit einem speziellen elektronischen Prüfgerät nimmt sich ein anderer Beamter die Fahrerlaubnis vor. Schnell ist klar: Sie ist gefälscht.
Polizei kontrolliert am Allgäu Airport rund 200 Personen und Fahrzeuge
Nun wird die ganze Gruppe und auch der Wagen kontrolliert. Weitere Verstöße entdecken die Fahnder jedoch nicht. Der Nordmazedonier bekommt eine Anzeige wegen Fahrens ohne Führerschein. Aber warum fälscht jemand die Fahrerlaubnis? „Eventuell hat der Mann nur eine beschränkte Aufenthaltsgenehmigung, will aber hier arbeiten und möchte mobil sein“, mutmaßt ein Polizist.
Am Airport kontrollierten die Beamten insgesamt rund 200 Personen und Fahrzeuge. Über 20 Verstöße wurden registriert. Mal ging es um nicht angelegte Gurte, mal um gesuchte Personen.
Polizei berät kostenlos in deren Zuhause im Kampf gegen Einbrecher
Mit ganz anderen Themen befasste sich Doris Maurer in der Memminger Innenstadt. Am Infostand der Polizei suchte die Präventionsbeamtin mit anderen Kollegen das Gespräch mit Passanten. „Oft wurden wir auf den Enkel-Trick angesprochen, aber viele holten sich auch Tipps zum Verhindern von Einbrüchen.“ Dazu gehört laut Maurer, Türen immer abzuschließen, Fenster nicht gekippt zu lassen und den Schlüssel nicht am Haus zu verstecken. „Wer sich beraten lassen möchte, den besuchen wir auch kostenlos zuhause.“
Um den Enkeltrick zu vermeiden – also Anrufe von angeblichen Verwandten, die Geld brauchen – rät Maurer speziell älteren Menschen, ihr Telefon so einzustellen oder einstellen zu lassen, dass nur bekannte Nummern durchkommen. „Raustelefonieren geht trotzdem“, betont die Beamtin.
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