Richtig spannend wurde es am letzten Tag des Silvesterlaufs – denn an Dreikönig fiel die Entscheidung, welche Frau über zehn Kilometer am schnellsten unterwegs war. Quasi auf den letzten Drücker setzte sich Carola Dörries vor Madlen Kappeler, fünf Sekunden betrug ihr Vorsprung letztlich.
Organisator Joachim Saukel: "Hohes sportliches Niveau"
Es war eine Art krönender Abschluss der zweiwöchigen Laufveranstaltung, an der 2000 Ausdauersportler teilnahmen. „Das war wirklich spannend. Generell gab es auffällig viele schnelle Zeiten. Der Silvesterlauf hatte also auch ein sportlich hohes Niveau“, sagte Organisator Joachim Saukel, der außerdem stolz auf die „große Wertschätzung“ war, die ihm von vielen Läufern entgegengebracht wurde.
Zu den größten Teilnehmergruppen beim Silvesterlauf zählte der FC Wiggensbach. Über 70 Jugendspieler und -trainer des Fußballvereins von den E- bis B-Junioren machten beim Silvesterlauf mit. Die Teilnehmer „sammelten“ 835 Kilometer und unterstützten so einen Verein, der alles verloren hat.
FC Wiggensbach spendet für Flutopfer im Ahrtal
Denn für jeden erlaufenen Kilometer spendeten Vereinssponsoren einen Euro an den BC Ahrweiler aus dem Ahrtal – mit privaten Spenden kamen so insgesamt 2500 Euro zusammen. Der BC Ahrweiler, der aufgrund der Hochwasserkatastrophe im Sommer alles verloren hat, ist auf Unterstützung angewiesen.

Das Vereinsheim und die Fußballplätze standen schulterhoch unter Wasser, nahezu alles wurde von den Wassermassen zerstört. Jeder Euro helfe den Fußballfreunden aus Rheinland-Pfalz. Umso glücklicher sind die Spieler und Trainer des FC Wiggensbach, dass sie durch den Spendenaufruf und die erlaufenen Kilometer einen Beitrag leisten und den Flutopfern aus dem Ahrtal helfen konnten.
Georg Hieble und Heinz Rehle: Auch mit über 80 noch topfit
Am Start war auch Georg Hieble der „Vater des Silvesterlaufs“. Vor über 30 Jahren etablierte der heute 81-Jährige die Laufveranstaltung in Kempten und verfolgte seitdem die Entwicklung des Silvesterlaufs aufmerksam mit. Zwei Mal pro Woche kommen rüstige Rentner und Rentnerinnen bei Hiebles Lauftreff in Kempten zusammen.

Mit seinen Mitstreitern ging es um den Jahreswechsel auch beim Silvesterlauf auf die Strecke. „Ich bin insgesamt vier Mal gelaufen“, erzählte Hieble. Mit dabei war auch Heinz Rehle, mit 87 Jahren der älteste Teilnehmer des Silvesterlaufs. Sowohl Hieble als auch Rehle nahmen die Strecke über zehn Kilometer in Angriff. „Der Heinz ist ein Phänomen“, sagte Hieble. Das Erfolgsrezept des 87-Jährigen sei relativ einfach. „Gesunde Ernährung und viel Sport“, meinte Hieble.
Für Saukel, die wie schon im vergangenen Jahr auch diesmal eine „sehr positive“ Bilanz zog, geht der Blick bereits Richtung Anfang April, wenn der Laufsporttag beziehungsweise die entzerrten Laufsportwochen stattfinden sollen. „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Aktuell planen wir zweigleisig“, sagt Saukel.

