Es war alles angerichtet für das „Saturday-Nightgame“ in der German Football League. Im Süd-Derby waren die Allgäu Comets beim direkten Konkurrenten Ravensburg Razorbacks (übersetzt Rasiermesser) gefordert.
1600 Zuschauer freuten sich auf das wegweisende Spiel für beide Teams. Doch zur Halbzeit (die Comets führten 21:14) drohte die Football-Party im Ravensburger Lindenhof-Stadion jäh zu enden. Plötzlich ging nichts mehr, der Strom war weg und die Flutlichtanlage, Anzeigetafel und Livestream außer Gefecht.
Spielabbruch droht nach zweifachem Stromausfall
Das große Problem: Das Spiel begann erst um 19 Uhr, zur Halbzeit setzte langsam die Dämmerung ein. Doch die Comets nahmen die Unterbrechung gelassen. „An unserem Trainingsplatz am Bachtelweiher geht das Flutlicht seit drei Monaten nicht. Wir sind es also gewohnt, im Dunkeln zu spielen“, scherzt Comets-Leitwolf und Linebacker Niall Padden. Ohne Flutlicht war aber nicht an eine Fortsetzung zu denken, sogar der Spielabbruch drohte.

Wide-Receiver Derrick Harvey zieht den Ravensburg Razorbacks den Stecker
Die Retter in der Not waren aber schnell gefunden. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk installierten kurzerhand eine Notbeleuchtung. Mit 15 Minuten Verspätung begann das dritte Viertel, in dem die Kemptener ihre Führung auf 35:14 hochschraubten und den Razorbacks endgültig den Stecker zogen. Daran änderte auch ein erneuter Stromausfall im dritten Abschnitt nichts.
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Überragender Akteur des Spiels war Comets-Receiver Derrick Harvey. Nachdem der US-Amerikaner schon im zweiten Viertel zwei Touchdown-Pässe gefangen hatte, legte der Wide-Receiver nach der Pause mit zwei weiteren Touchdowns nach. „Er war immer da, hat überragend gespielt“, sagt Padden.

Im vierten Viertel stemmten sich die Ravensburger, die bereits das Hinspiel in Kempten mit 20:48 verloren hatten, noch einmal mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage. Drei Touchdowns reichten aber nicht, um den Comets gefährlich zu werden. Am Ende stand ein verdientes 36:49 auf der wieder beleuchteten Anzeigetafel. „Das war ein wichtiger Sieg mit geiler Stimmung“, sagt Padden.
Comets haben gute Chancen auf die Play-offs
Gleichzeitig war es der erste Auswärtserfolg der Allgäuer in dieser Saison. Damit haben die Comets gute Chancen auf einen Platz in den Play-offs. Momentan stehen sie mit drei Siegen und drei Niederlagen auf Platz vier der Süd-Staffel, der für den Einzug in die K.o.-Phase genügen würde. Ärgster Konkurrent sind die Saarland Hurricanes, derzeit Fünfter, gegen die das direkte Duell am letzten Spieltag ansteht.
Heimspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen Frankfurt Universe
Bei den Comets redet aber noch niemand von den Play-offs. Der Fokus liegt laut Padden zu 100 Prozent auf dem Heimspiel gegen Frankfurt am kommenden Sonntag. Immerhin müssen sich die Kometen nicht um das Flutlicht sorgen. Kick-off im Illerstadion ist bereits um 15 Uhr.
Der restliche Spielplan der Allgäu Comets
- Sonntag, 7. August, Heimspiel gegen Frankfurt Universe im Illerstadion Kempten.
- Samstag, 13. August, Auswärtsspiel bei den Straubing Spiders.
- Sonntag, 21. August, Heimspiel gegen Schwäbisch Hall Unicorns im Illerstadion Kempten.
- Samstag, 27. August, Auswärtsspiel bei den Saarland Hurricanes.
- Die Play-offs beginnen am 10. und 11. September mit den Viertelfinals.
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