Unnötig spannend gemacht haben es die Allgäu Comets bei ihrem 36:30 (6:14)-Sieg im Heimspiel gegen die Saarland Hurricanes. Erst in den letzten hoch spannenden Minuten drehten sie die Bundesliga-Begegnung zu ihren Gunsten. Ein entscheidender Faktor dabei: Die Verteidigung hatte ihre Leistung, unter lauten Anfeuerungsrufen der 675 Zuschauer, bedeutend gesteigert.
GFL-Duell in Kempten: Beide Teams mit personellen Sorgen
Dabei sorgten Ausfälle für einige kuriose Spielsituationen: Die Gäste reisten ohne ihren Spielmacher Andrew Brito und ohne Kicker an. Als sich dann, knapp nach der Saarländer 8:0-Führung (13. Minute) zu Beginn des zweiten Viertels, auch noch der Allgäuer Kicker und Passempfänger Marcel Schade den Fuß unglücklich verknackste, gab es ein Footballspiel fast ohne Foot, also den Fuß. Keine der Mannschaften versuchte mehr durch einen Kick, Extrapunkte zu sammeln. Stattdessen ging der Weg immer über die gewagtere Two-Point Conversion, bei der der Ball nach einem Touchdown wieder in die Endzone gebracht werden muss. Den Hurricanes gelang das häufiger. Fieldgoal-Versuche gab es auf beiden Seiten gar nicht.
Dabo und Stewart sorgen für Höhepunkte im Spiel der Offense
Doch hatten die Allgäuer zunächst die richtige Antwort parat: Nach guten Spielzügen, unter anderem des flinken Läufers Leonardo Dabo, strauchelte Quarterback Xeaiver Bullock zwar, fand mit seinem Pass aber dennoch Nate Stewart, der auch noch gefoult wurde. Das wiederholten die beiden noch einmal zum 6:8 (16.). Der überragende Saarländer Marvin Fuchs – eigentlich Passempfänger, diesmal jedoch Ersatz-Spielmacher – rannte aber noch vor der Pause über fast das ganze Feld zum 14:6-Touchdown (21.).
Comets-Defense kommt spät im Spiel auf Touren
Die Comets kamen auch nicht verwandelt aus der Kabine. Sie hätten eigentlich einen höheren Rückstand vermeiden müssen, ließen aber das 6:22 durch Spencer Corona zu (27.). Ein bald darauf folgender Touchdown von Ahsan Moore (29.) hielt sie aber im Spiel. Die Punkte hatte Bullock durch einen spektakulären Lauf vorbereitet. Doch Saarland war nochmal am Drücker, zog durch den zweiten Touchdown von Peter Keller auf 30:14 davon (39.). Aber: Die lange unsichere und fehlerbehaftete Verteidigung hatte sich zwischenzeitlich deutlich gesteigert und erkämpfte den Comets das Angriffsrecht. Die machten davon Gebrauch. Dominik Hörner stand zuerst im Mittelpunkt, als er mit einem an ihm hängenden Gegenspieler noch einige Meter lief.
Youngster Elias Kraljevic macht auf sich aufmerksam
Anschließend fing er wichtige Bälle und Elias Kraljevic kam zum 20:30-Touchdown (41.). Beim nächsten Allgäuer Angriff ging es ganz schnell: Bullock warf einen Bilderbuchpass auf Moore – 28:30 (42.). Als Verteidiger Germain Pelie das Ei für die Comets eroberte, hätten diese den Deckel drauf machen können, verpatzten ihren vielversprechenden Angriff jedoch kurz vor der Endzone. Jetzt hielten die Fans die Luft an und ließen sie erst im lauten Jubel wieder raus, als Stewart 13 Sekunden vor Schluss einen Touchdownpass zum 36:30 fing.