Die 39. DTM-Saison war aus Allgäuer Sicht ein durchwachsenes Jahr. Alle drei Lamborghini-Fahrer ließen hin und wieder ihr Können aufblitzen, doch im Titelrennen mit Ayhancan Güven rollten sie letztlich nur im Mittelfeld mit. Bester Fahrer war der Kemptener Luca Engstler auf Platz zwölf vor den beiden Abt Sportsline-Startern Mirko Bortolotti (14) und Nicki Thiim (18).
Engstler zog nach seiner ersten DTM-Saison als Lamborghini-Werksfahrer eine Zwischenbilanz: „Ich bin stolz und happy. Wir haben beim 24-Stunden-Rennen in Spa gewonnen und sind Vizemeister des Sprint-Cups der GT-World-Challenge.“ Der 25-jährige Kemptener hatte sich in diesem Jahr einen Traum erfüllt und zusammen im Grasser Racing Team im belgischen Spa gewonnen. An seiner Seite standen sein DTM-Teamkollege Jordan Pepper und der in Wien lebende Italiener Mirko Bortolotti.
So lief das Saisonfinale für das Team Abt Sportsline
Der ist ebenso Lamborghini-Werksfahrer und fährt in der DTM zusammen mit Nicki Thiim für das Allgäuer Team Abt Sportsline. Die Mannschaft um Motorsportdirektor Martin Tomczyk hatte sich nach dem Wechsel von Audi zu Lamborghini etwas mehr Chancen ausgerechnet. Am Ende gab es einen versöhnlichen Saisonabschluss auf dem Hockenheimring: Thiim fuhr im verregneten Samstagsrennen von Startplatz 23 auf Rang acht. Am Sonntag wurde Mirko Bortolotti als Siebter.
„Es war einmal mehr ein tolles Saisonfinale der DTM“, sagte Tomczyk. „Gratulation an Ayhancan Güven und an das Manthey-Team zur Meisterschaft! Wir haben in unserer ersten Saison mit Lamborghini gute Fortschritte gemacht und können nun mit einem guten Gewissen in die Winterpause gehen und mit der Vorbereitung auf das nächste Jahr beginnen.“
Die beiden Abt-Fahrer waren vor dem Finale bei einer Kinder-Pressekonferenz in den Redaktionsräumen der Heilbronner Stimme. „Die Kinder haben sich viel überlegt“, zeigte sich Bortolotti beeindruckt. „Einige der Fragen waren ziemlich direkt, aber davon bin ich ein großer Fan.“
Eishockey-Spielerinnen vom ECDC verfolgen das DTM-Finale
Beim Finale waren noch mehr Allgäuer dabei: Die Deutschen Meisterinnen Chiara Schultes und Hanna Weichenhain von den Memmingen Indians schlenderten am Sonntag durch das Fahrerlager. Für den nächsten Besuch haben sich die beiden Eishockeynationalspielerinnen ein klares Ziel gesetzt: Endlich eine Runde im Schaeffler-Innovationstaxi drehen.
Für Luca Engstler geht die Rennsportsaison weiter. Am kommenden Wochenende startet er in Barcelona in der GT World Challenge. Das Grasser Racing-Duo Engstler/Pepper mit der Startnummer 63 hat Außenseiterchancen, wobei Mirko Bortolotti das Team unterstützt, das nach seinem Triumph bei den 24 Stunden von Spa auch den Titel holen will.
An Macao hat Luca Engstler schlechte Erinnerungen
Für Engstler folgt dann in der zweiten Novemberwoche der FIA GT World Cup in Macao. Dort hatte er bei seinem Debüt vor einem Jahr einen schweren Unfall mit Krankenhausaufenthalt: „Da habe ich noch eine Rechnung offen.“
Anschließend geht es um seine Zukunft als Werksfahrer: „Ich möchte mir bei Lamborghini eine langfristige Zukunft aufbauen.“
Güven schreibt DTM-Geschichte
Ayhancan Güven (Manthey EMA) schrieb beim DTM-Finale auf dem Hockenheimring Motorsportgeschichte. Der 27-Jährige krönte sich mit seinem fünften Saisonsieg zum DTM-Champion und gewann damit als erster Rennfahrer aus der Türkei den Titel. Zweiter wurde Lucas Auer (Mercedes AMG Team Landgraf) und Dritter Maro Engel (Mercedes-AMG Team Winward Racing). Die Teamwertung gewann Manthey (Porsche) vor Schubert Motorsport (BMW) und Winward Racing (Mercedes), Abt Sportsline wurde Siebter. Die Herstellerwertung gewann Mercedes-AMG vor Porsche und BMW. Sieger der „DTM Rookie of the Year“-Wertung wurde der Niederländer Morris Schuring (Manthey Junior Team).
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