So hatten sich die Allgäu Comets das Ende ihrer vierwöchigen Spielpause sicher nicht vorgestellt. Am Sonntagnachmittag war der Football-Bundesligist bei den Ravensburg Razorbacks zu Gast. Im Weingartener Teledata-Stadion kamen die Allgäuer vor 1134 Zuschauern mit 20:46 unter die Räder.
Mit 52:28 hatten die Kometen das Hinspiel in der German Football League Mitte Mai noch gewonnen. Doch im Rückspiel scheiterte das Team um Cheftrainer Elias Gniffke deutlich. Dabei musste Ravensburg kurzfristig auf ihren Cheftrainer verzichten. Die Razorbacks wurden von Interims-Coach Oliver Billstein aufs Feld geführt – da Headcoach John Gilligan aufgrund eines Todesfalls in die USA reisen musste. Mit den Gästen aus dem Allgäu erwarteten sie einen gut platzierten Gegner: Die Comets standen vor der Partie zwar mit zwei Siegen und einer Niederlage auf dem zweiten Rang der GFL-Gruppe Süd, hatten aber aufgrund spielfreier Tage und des Starkregens Anfang Juni seit vier Wochen kein Spiel mehr bestritten.
Allgäu Comets legen gut los
Pünktlich zum Kick-off um 15 Uhr kam die Sonne über dem Teledata-Stadion heraus, was den Ravensburger Quarterback Broghean McGovern zu einem kleinen Tänzchen am Spielfeldrand animierte. In einer von der Defensive bestimmten ersten Hälfte hatten aber die Gäste aus dem Allgäu zuerst Grund zum Jubeln. Am Ende eines sehr ausbalancierten Drives fand Comets-Quarterback Xeaiver Bullock seinen Receiver Nate Stewart von der 13-Meter-Linie zum Touchdown. Nach dem Extrakick führten die Gäste 7:0. Lange dauerte es jedoch nicht, bis die Oberschwaben ausglichen. Eine Strafe für die Comets brachte Ravensburg an die 33-Meter-Linie, von dort fand Broghean McGovern seinen Lieblingsreceiver Pierre Moudourou. Auch der Extrakick durch Henri Moudilou war gut und so stand es 7:7. So hätte es in die Halbzeit gehen können, hätte Bullock nicht 40 Sekunden vor der Pause seinen Slotreceiver mit einem genauen Pass bedient – beim Kabinengang führte Kempten mit 14:7.
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Aus dem Rückstand machten die Gastgeber aber in den nächsten zwölf Minuten eine 26:20-Führung. Den Ausgleich erzielte McGovern, der aus neun Metern in die Endzone lief. Es folgten das 20:14 durch einen 32-Meter-Pass auf Michael Mayer und der erneute Ausgleich – wieder durch Nate Stewart, der einen Pass fast über das gesamte Feld trug. McGovern ließ es sich aber nicht nehmen, die erneute Führung direkt im Anschluss mit einem Neun-Meter-Lauf zu holen. Den Comets gelang im nächsten Drive nichts, aber die Ravensburger waren jetzt in Punktelaune: Lennies McFerren brachte das Allgäuer Backfield mit starken Läufen zur Verzweiflung und erzielte selbst das 32:20. Sechs Minuten waren noch auf der Uhr, die Comets warfen nun fast ausschließlich Pässe, was ihnen zum Verhängnis wurde: Niklas Herrmann fing einen dieser Würfe ab und trug ihn zum 38:20 in die Endzone. McGoverns Two-Point-Conversion erhöhte auf 40:20. „Ravensburg wollte es offensichtlich mehr als wir, aber so ist Football. Das nächste Mal werden wir besser vorbereitet sein“, sagte Comets-Receiver Nate Stewart.
Allgäu Comets verlieren direkten Vergleich mit Ravensburg Razorbacks
Den Schlusspunkt setzte erneut McFerren mit einem weiteren Touchdown-Run zum 46:20-Endstand. Bitter: Dadurch haben die Kemptener den direkten Vergleich mit Ravensburg noch verloren – trotz des hohen Siegs im Hinspiel. Das könnte mit Blick auf die Play-offs noch entscheidend werden.
Nun stehen für Gniffkes Mannschaft aber erst einmal zwei wichtige Partien gegen weitere direkte Konkurrenten in der Südstaffel an. Am Sonntag (15 Uhr) empfangen die Comets die Straubing Spiders. Eine Woche später steht das Nachholspiel bei den Munich Cowboys an. (mit nhü)
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