Ultimate Frisbee gewinnt unter den Allgäuer Sportlern immer mehr an Beliebtheit. Treibende Kraft hinter diesem Aufschwung ist Reinald Mayer, Sportlehrer und Ultimate-Frisbee-Trainer beim TV Haldenwang. Mayer entdeckte die Sportart, als er während seines Studiums ein Jahr an der University of Sussex in Brighton verbrachte.
Nach seiner Rückkehr ins Allgäu begann Mayer den Sport in seiner Heimat aufzubauen. Neben vielen begeisterten Spielern beim TVH profitiert davon vor allem sein 14-jähriger Sohn Hauke Henrik Mayer. Er gilt als großes Talent und wurde im vergangenen Jahr erstmals in den Kader der U17-Nationalmannschaft berufen.
Hauke Mayer ist Neuntklässler im Gymnasium, seine Lieblingsfächer sind Geschichte und Sport. In der Freizeit trifft er sich am liebsten mit seinen Freunden. „Dann zocken wir gerne eine Runde Fifa oder Formel 1 auf dem Beamer“, erzählt der 14-Jährige. Eine willkommene Abwechslung zu einem ansonsten sehr sportlichen Terminkalender. Neben seiner Leidenschaft Frisbee spielt er Fußball beim TVH: „Das hilft mir fit zu bleiben und erspart mir zusätzliches Lauf- und Ausdauertraining“.
Den Frisbee-Sport entdeckte Mayer bereits mit sechs Jahren für sich, als er und seine Familie einen Ausflug zu einem Turnier machten: „Dort habe ich erstmals miterlebt, wie es beim Ultimate Frisbee zur Sache geht. Nur einen Monat später trainierte ich zum Spaß schon bei den Erwachsenen des TV Haldenwang und erzielte meine ersten Punkte“, erinnert sich Mayer voller Stolz.
Hauke Henrik Mayer: Frisbee-Talent mit beachtlicher Entwicklung
Seitdem hat der Börwanger eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Sein bislang größter Erfolg war der Gewinn der bayerischen Meisterschaft mit der U14 des TV Haldenwang vor vier Jahren. Außerdem nahm er bereits fünf Mal an der deutschen Meisterschaften teil. Ein Moment hat jedoch einen ganz besonderen Platz in seinen Erinnerungen: „Mit sieben Jahren habe ich meinen ersten Wettkampf bestritten, es war ein Turnier der Altersklasse U16. Im Eröffnungsspiel erzielte ich den ersten Punkt des Turniers per Layout (spezielle Fangtechnik, bei der sich der Spieler auf den Boden wirft, um die Scheibe zu erreichen, Anm. d. Red.)“, erzählt Mayer.
Bisheriger Höhepunkt in der Frisbee-Karriere des 14-Jährigen
Dieses Erlebnis wurde nur vom Höhepunkt seiner bisherigen Ultimate- Frisbee-Laufbahn getoppt: der Nominierung für die U17-Nationalmannschaft. „Seitdem ich im Alter von zehn Jahren von der Jugend-Nationalmannschaft erfahren habe, war es mein großes Ziel, es dorthin zu schaffen. Ich habe immer an meine Qualitäten geglaubt und wusste, dass ich das Zeug dazu habe“, zeigt sich Mayer selbstbewusst.
Für Hauke Henrik Mayer gibt es in einigen Bereichen noch Luft nach oben
Allerdings habe er noch immer viel Arbeit vor sich. Im vergangenen Jahr hat es nicht für eine Nominierung in den EM-Kader gereicht. „Das größte Verbesserungspotenzial hat Hauke in Sachen Tempo. Seine Endgeschwindigkeit ist gut, aber im Antritt ist noch Luft nach oben“, sagt sein Vater und Trainer. Seine größten Stärken sieht Hauke Mayer im Offensivspiel: „Es fällt mir leichter, mich vom Mann zu lösen als am Gegenspieler zu bleiben“.
Aufgrund seines guten Spielverständnisses ist er den Gegnern oftmals einen Schritt voraus. „Auf Nationalmannschaftsebene kann nahezu jeder Spieler schnell rennen und präzise werfen. Dann musst du eben im Kopf weiter sein als die anderen und dir dadurch einen entscheidenden Vorteil erarbeiten“, sagt Mayer.
Papa Reinald Mayer ist Trainer beim TV Haldenwang
Um sein Spiel stetig zu verbessern, trainiert er zwei Mal wöchentlich beim TV Haldenwang. Hier dreht sich alles um das Einstudieren von Taktiken und Spielzügen. „Ein weiterer Schwerpunkt ist der Umgang mit der Scheibe. Wir trainieren verschiedene Wurftechniken und gezielte Würfe in den Laufweg des Mitspielers“, sagt Trainer Reinald Mayer.
Während des Trainings hat Hauke Mayer ein klares Ziel vor Augen. Die Europameisterschaft im nächsten Jahr will er auf keinen Fall verpassen. Auf Vereinsebene möchte er sich mit dem TVH wieder für die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Er ist ein Junge mit klaren Plänen und Vorstellungen für die Zukunft.
Nach seiner Schullaufbahn möchte er ein Jahr im Ausland verbringen: „Ich würde gerne gleich mehrere Länder bereisen, um neue Eindrücke und Erfahrungen zu gewinnen“. Vielleicht tritt er dann in die Fußstapfen seines Vaters und entdeckt die nächste Allgäuer Trendsportart.