Walter Auerbacher hat in seiner sportlichen Laufbahn schon vieles erlebt, aber diese Worte eines ehemaligen Schützlings trieb dem 80-Jährigen vor Rührung die Tränen in die Augen. Auslöser des emotionalen Moments war die Videobotschaft von Ex-Fußballprofi Dieter Frey, die anlässlich der Übergabe der Sportehrennadel der Stadt Kempten an Auerbacher bei der Gala des Sports gezeigt wurde.
Walter Auerbacher bekommt die Sportehrennadel der Stadt Kempten
Frey bedankte sich bei seinem früheren Trainer mit herzlichen Worten. „Dein Engagement war und ist überragend. Für mich warst du ein wichtiger Wegbegleiter, ohne dich wäre ich nicht aus Wiggensbach zum Training nach Kempten gekommen“, sagte Frey. Der 52-Jährige, der inzwischen als Leitung Sport & Trainerentwicklung beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg arbeitet, nannte Auerbacher ein Musterbeispiel von „empathischer Strenge“. Dieses Konzept sei bis heute in der Ausbildung von Nachwuchsspielern gültig.
Auerbacher selbst war schon nach der Laudatio von Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle tief bewegt. Nachdem er von Hilde John, der Präsidentin des Stadtverbands der Sportvereine, auf die Bühne des Kornhauses begleitet wurde, lauschte Auerbacher den Worten Kiechles aufmerksam. „Es gibt keinen Fußballer in Kempten, der dich nicht kennt“, sagte Kiechle und zählte die „Einsatzgebiete“ und Verdienste des FCK-Urgesteins auf: „Spieler, Trainer, Nachwuchsleiter, Schiedsrichter, Platzwart, Organisator - es gab nichts, wo du nicht mit angepackt hast.“

Auerbacher, der unter seinem Sakko ein weißes Shirt mit FCK-Wappen trug, rang nach dem Empfang der Sportehrennadel selbst nach Worten. „Das alles kommt für mich sehr überraschend, ich bin auf jeden Fall wahnsinnig stolz auf diese Auszeichnung“, sagte Auerbacher. „Die Jahre sind wahnsinnig schnell vergangen... ich war manchmal ungemütlich, aber am Ende hat es immer gepasst.“
FCK-Urgestein richtet mahnende Worte an die Gäste der Sportgala
Der 80-Jährige ließ es sich aber auch nicht nehmen, einige mahnende Worte an die über 400 Gäste bei der Gala des Sports zu richten. „Jugendarbeit war immer meine Leidenschaft. Das ehrenamtliche Engagement geht vielerorts aber zurück, weil zu viel Bürokratie im Spiel ist“, sagte Auerbacher. „Den Eltern der Jugendspieler kann ich nur raten: Benehmt euch nicht so, als ob eure Kinder Superstars wären. Haltet zusammen und stellt den Spaß am Fußball in den Vordergrund.“
Für diese Aussagen erntete der Träger der Sportehrennadel viel Applaus, ebenso wie für einen abschließenden Dank an seine Frau Theresa: „Sie hat mir immer alle Freiheiten gelassen“, sagte Auerbacher.
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