Ob nun kürzlich beim FC Thalhofen mit 2100 Zuschauern oder jetzt beim FC Memmingen. Wenn es heißt „Die Löwen kommen“, lassen sich die Fußballfans im Allgäu mobilisieren. Die Kulisse dürfte am Dienstagabend ab 19 Uhr in der Arena an der Bodenseestraße passen, wenn der TSV 1860 München beim FC Memmingen im Achtelfinale des BFV-Toto-Pokals antritt. Rund 1800 Karten waren bis Montagabend bereits im Vorverkauf abgesetzt, der FCM liebäugelt mit einer Kulisse von 2500 bis 3000 Zuschauer.
Die Memminger hoffen auf eine Überraschung
Der sportliche Reiz des Pokalwettbewerbs ist es natürlich, dass immer doch mal Überraschungen drin sind. 2018 stand Memmingen, hier noch Regionalligist, schon einmal kurz davor. In der Nachspielzeit trafen die Löwen seinerzeit doch noch zum 0:1 und zogen ins Viertelfinale ein. Von damals sind auf FCM-Seite heute noch Kapitän Lukas Rietzler und Pascal Maier mit dabei. Maier wäre es auch im Corona-Jahr 2020 gewesen, aber das bayerische Halbfinale kam damals wegen der strengen Auflagen nicht zustande. Die Sechziger lösten im vergangenen Sommer das für den Memminger Verzicht versprochene „Solidaritätsspiel“ ein. Fast 4000 Zuschauer kamen damals zur Eröffnung des e-con-Arena-Parks.
FCM spielt in der "bestmöglichen Formation"
Auch für Rietzler und Maier wird es am Dienstagabend wieder „ein ganz besonderes Spiel sein“. Und noch mehr für die jungen Akteure im Kader von Trainer Matthias Günes, die zum ersten Mal gegen Profis und vor einer so großen Kulisse antreten: „Das ist für uns nicht alltäglich und ein absolutes Highlight“, sagt der 41-jährige Trainer. Bei dem auch sportlich was drin ist? Vorgemacht hat es in der vergangenen Saison der FC Pipinsried, auch ein Bayernligist. Mit 1:0 wurde der Favorit im Viertelfinale aus dem Wettbewerb gekegelt. „Wir wollen es 1860 so schwer wie möglich machen“, sagt Günes – und will seine bestmögliche Formation ins Rennen schicken. Das wird eigentlich auch von den Münchnern erwartet, denn noch einmal so eine Blamage verbundenen mit den ausgefallenen Pokalprämien wie gegen Pipinsried werden auch die leidensfähigen Fans nur schwer verzeihen.
Das Neueste vom Abschlusstraining
Zumal der Saisonstart in der Dritten Liga heuer sehr holprig verläuft. Der von den Medien angezählte Trainer Argirios Giannikis wird vermutlich trotzdem rotieren, wie es das Abschlusstraining am Montag vermuten lässt. Beim Spiel Elf gegen Elf war die mutmaßliche Formation für Memmingen auf sieben Positionen gegenüber dem ersten Drittliga-Sieg am Sonntag in Ingolstadt (2:1) verändert. Das 18-jährige Talent Raphael Ott (acht Tore und fünf Vorlagen in den beiden Pokalspielen gegen die unterklassigen SSV Kassendorf und FC Thalhofen) darf auch in Memmingen wieder auflaufen. Und im Tor wird anstelle von René Vollath wahrscheinlich Marco Hiller stehen. Der letzte Sechziger, der schon 2018 in Memmingen mit dabei war.
Auf Zeit spielen ist für FCM-Trainer Günes keine Wahl
Für FCM-Trainer Günes ist die 1:2-Derby-Niederlage vom vergangenen Freitag beim TSV Kottern bereits Geschichte. Er werde darüber beim Abschlusstraining vor dem Pokalspiel nur noch ein paar wenige Sätze verlieren. „Das Schöne ist, dass man solche Scharten schnell wieder auswetzen kann“, sagt Günes. Er hofft, dass sein Team den Profis aus der Landeshauptstadt Paroli bieten kann, „auch wenn man kein Prophet sein muss, um zu behaupten, dass wir krasser Außenseiter sind.“ So lange wie möglich die Null halten, sei kein Ziel, das er ausgeben wolle. „Das ist gar nicht unser Spiel, wir können und wollen da nicht auf Zeit spielen.“ Günes sieht es als Vorteil, dass der Druck des Gewinnen-Müssens klar aufseiten der Löwen liegt. Seine klare Ansage an die Mannschaft: „Wir brauchen eine hohe Intensität, Lust auf Zweikämpfe und wir müssen bereit sein, ein paar Extra-Meter zu laufen“.
Zwei Anbieter übertragen das Spiel kostenlos im Netz
Für alle Fußball-Fans, die die Partie nicht im Stadion verfolgen können: Sowohl bei Löwen-TV des TSV 1860 als auch bei sporttotal.tv gibt es im Internet einen kostenlosen Livestream.