Bei den Allgäu Comets kamen am Sonntag Erinnerungen an das 14:96 gegen die Potsdam Royals Ende Juli im Illerstadion hoch. Ähnlich wie beim Debakel gegen den Spitzenreiter der Nordstaffel der German Football League (GFL) waren die Comets nun auch beim 21:69 in Dresden chancenlos – wenngleich die Niederlage nicht ganz so heftig ausfiel. „Ich war auf der Rückfahrt sehr enttäuscht – aber nicht von den Spielern, sondern weil wir gegen ein Top-Team nicht unser bestes Spiel gezeigt haben“, sagte Comets-Cheftrainer Elias Gniffke.
Die Parallelen zum Potsdam-Spiel jedenfalls waren unverkennbar: Ballverluste nach Fumbles oder Interceptions, missglückte Snaps und mangelhafte Absprachen in der Passverteidigung. „Es waren Verhaltensmuster, von denen wir dachten, dass wir sie abgestellt hätten“, erklärt Gniffke. Wie schon in anderen Spielen gegen Top-Teams der GFL habe seine Mannschaft trotz Führung den Zugriff auf die Partie verloren. „Wir sind wieder in ein Loch gefallen“, sagte Gniffke.
Einfach abzulesen war das am 7:49-Halbzeitstand. So wurde die Eröffnung des umgebauten Heinz-Steyer-Stadions in Dresden doch noch zu einem Festtag für die Monarchs – und die 10.000 Zuschauer der GFL-Partie. „Das war eigentlich genau die Bühne, die wir nutzen wollten“, sagt Gniffke. „Auch wenn man die Menge der Fans am Spielfeldrand gar nicht so wahrgenommen hat. Die Zahl war für mich jedenfalls keine Belastung, sondern eher Ansporn.“ Auf seine Spieler übertrug sich diese Einstellung nur bedingt, wenngleich Gniffke weitere Erklärungsansätze vorbringt. „Unser Nummer-eins-Receiver Nate Stewart ist mit einer Lebensmittelvergiftung angereist, mit Chemsedine Jaouani und Marco Ücker fallen zwei wichtige Spieler für den Rest der Saison aus“, sagt der Comets-Trainer. Ein Lichtblick war Receiver Ahsan Moore, der für alle drei Touchdowns der Kemptener sorgte.
Die Play-off-Hoffnungen der Comets (5. Platz in der Südstaffel) haben indes nicht nur wegen der Niederlage in Dresden einen Dämpfer bekommen. Durch den Rückzug der Berlin Adler in der Nordstaffel wurden den Comets-Konkurrenten Straubing Spiders und Munich Cowboys zwei Siege gutgeschrieben. Damit hat sich die Ausgangslage der Comets vor dem letzten Saisonspiel am Sonntag (15 Uhr) zuhause gegen Kirchdorf erheblich verschlechtert. Die Playoff-Plätze 3 und 4 sind noch möglich, dafür müssen die Comets aber gegen Kirchdorf gewinnen und auf Ausrutscher der Konkurrenten München und Straubing hoffen. Die beiden Teams sind bereits am Samstag im Einsatz – möglicherweise steht dann schon fest, ob die Play-offs dieses Jahr ohne die Comets stattfinden.