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Jubiläumsgala: 100 Jahre EV Füssen, Eishockey im Allgäu

Füssen

Legenden, Pokale und eine große Show: So feiert der EV Füssen seinen 100. Geburtstag

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    Legenden unter sich – gemeinsam mit dem originalen Spengler-Cup von 1952: Von links Ernst Trautwein, „Alpenvulkan“ Hans Zach, Martin Beck, Füssens Ehrenbürger Alfred Köpf, Uli Hiemer (erster Deutscher in der NHL), und Siegfried Schubert.
    Legenden unter sich – gemeinsam mit dem originalen Spengler-Cup von 1952: Von links Ernst Trautwein, „Alpenvulkan“ Hans Zach, Martin Beck, Füssens Ehrenbürger Alfred Köpf, Uli Hiemer (erster Deutscher in der NHL), und Siegfried Schubert. Foto: Benedikt Siegert

    Sie wollten dem „planlosen Umherfahren auf dem Eis Einhalt gebieten“. So hieß es in der Gründungsurkunde des EV Füssen, unter die 13 Männer und fünf Frauen ihre Unterschrift setzten. Fast auf den Tag genau hundert Jahre ist das jetzt her.

    Bei einer großen Gala am Freitagabend im Festspielhaus Neuschwanstein hat der bis heute erfolgreichste deutsche Eishockeyklub der Nachkriegsgeschichte seine Geschichte noch einmal aufleben lassen. Dabei bekamen die mehreren hundert Gäste nicht nur die vergilbte Urkunde noch einmal vor Augen. Nein, es gab auch eine Musicalshow zu sehen, in der die zehn Jahrzehnte Eissportgeschichte noch einmal nacherzählt wurden. Mit dabei auf der Bühne: Professionelle Künstler. Aber auch Jörg Noack, Verteidiger des Eishockey-Oberligisten übernahm eine tragende Rolle.

    100 Jahre EV Füssen: So feiert der Eishockeyklub seinen Geburtstag im Festspielhaus Neuschwanstein

    Die Musical-Sequenzen waren eine Reminiszenz an die 16 deutschen Meisterschaften, die der Verein errang. An die bittersten Stunden des EVF mit den beiden Insolvenzen 1983 und 2015. Aber vor allem auch an die beiden Triumphe beim Spengler Cup in Davos, dem traditionsreichsten Eishockey-Turnier Europas. Die originale Trophäe von damals wurde eigens für die Gala aus Davos nach Füssen gebracht.

    Sie war der große Blickfang des Abends. Besonders auch für die vielen Stars der Eishockeyszene, die in Füssen gemeinsam mit dem Eissportverein Geburtstag feierten. Darunter waren Ex-Bundestrainer Hans Zach, der als „Alpenvulkan“ eine der wohl schillerndsten Figuren des Sports hierzulande ist. Oder Alois Schloder, Rekordspieler des EV Landshut. Aber auch viele ehemalige EVF-Akteure. Allen voran Martin Beck, mit 89 Jahren der älteste noch lebende Meisterspieler des EV Füssen. Und Siegfried Schubert, der letzte verbliebene Meistertrainer. Auf der Gästeliste waren aber auch Spieler, die den Verein in der jüngeren Vergangenheit prägten. Michael Wolf (41) zum Beispiel, Ex-Kapitän der Nationalmannschaft. Oder Georg Holzmann (61), der es als „Eisenschorsch“ zu bundesweiter Berühmtheit brachte.

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    Ministerpräsident Markus Söder: "EV Füssen gehört zum Inventar der bayerischen Sportgeschichte"

    Prominentester der über vierstündigen Gala war aber zweifelsohne Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Wenn auch nur virtuell. Es sei kein normaler Geburtstag, der hier gefeiert werde, sagte er in seiner Videobotschaft. „Bayern ist Eishockeyland, ganz Bayern ist stolz auf Euch“, sagte Söder. „Der EV Füssen gehört zum Inventar der bayerischen Sportgeschichte.“

    Vergleichbar allenfalls noch mit Klubs wie Rosenheim, Landshut oder Riessersee. Ein gutes Stichwort. Denn genau auf diesen Klub trifft der EV Füssen nämlich zum Abschluss seines Jubiläumswochenendes am Sonntag um 18 Uhr. „Ein echtes Traditionsderby“, sagte Söder. In Absprache mit dem Verband hatte der EV Füssen dieses Duell extra auf seinen Geburtstag, den 11. Dezember gelegt. Denn die Werdenfelser waren von Anfang an der große Rivale der Schwarz-Gelben, in einem Jahrhundert trafen beide Standorte über 200 Mal bei Meisterschafts- oder Pokalspielen aufeinander. Der SCR war der erste Gegner der Füssener bei einem Eishockeyspiel überhaupt. 1929 holte sich der EVF seinen ersten großen Titel, die Bayerische Meisterschaft, mit einem Finalsieg gegen die Oberbayern.

    Eishockey: Oberliga-Derby gegen Riessersee am Sonntag

    Und auch im Jahre 1949 war Riessersee beim ersten deutschen Meistertitel der Lechstädter der Gegner im Endspiel. Immer wieder kreuzten sich die Wege der beiden Vereine. So auch am Sonntag. Dann allerdings nur mehr in der dritten Liga, wenn in der 3600 Zuschauer fassenden Arena beide Traditonsklubs aufeinander treffen.

    Genau 100 Jahre also, nachdem in Füssen dem „planlosen Umherfahren auf dem Eise“ Einhalt geboten werden sollte.

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