Zwei alte Bekannte, eine neue Herausforderung: Julian Feneberg und Manuel Wiedemann standen sich einst als Spieler gegenüber – Feneberg im Trikot des TSV Kottern, Wiedemann für den 1. FC Sonthofen.
Am Sonntag um 16.30 Uhr kreuzen sich ihre Wege im Illerstadion erneut, wenn der FC Kempten im Landesliga-Derby den VfB Durach empfängt. Doch mittlerweile ist Wiedemann Spielertrainer des FCK und Feneberg Coach des VfB. Statt mit spielerischem Können treten sie nun mit taktischer Raffinesse gegeneinander an.
FCK trifft auf VfB Durach: Alte Bekannte Julian Feneberg und Manuel Wiedemann im Duell als Trainer
Als im Gespräch mit unserer Redaktion das Thema der früheren Rivalität aufkommt, schmunzelt Feneberg: „Wiede, der alte Profi. Klar, wir kennen uns noch aus der Bayernliga.“ Die damaligen Duelle seien stets von Fairness geprägt gewesen, auch wenn es hie und da mal hitzige Wortgefechte gab.

„Er war ein nerviger Gegenspieler“, erinnert sich Wiedemann, der ebenfalls von intensiven Begegnungen erzählt. „Aber das gehört zu einem Derby einfach dazu. Am Ende gibt man sich die Hand, und alles ist wieder gut“, sagt der 35-Jährige gelassen.
„Den Jungs fehlt noch die letzte Galligkeit.“
Manuel Wiedemann, über seinen Sturm
Die Rollen beider Mannschaften könnten kaum unterschiedlicher sein: Kempten liegt derzeit auf Relegationsrang 15, was vor allem an einer eher schwachen Offensive liegt. Mit elf Toren nach zwölf Spielen stellt die Mannschaft den schlechtesten Sturm der Liga.
„Den Jungs im Angriff fehlt teilweise die letzte Galligkeit“, erklärt Wiedemann. „Sie müssen beispielsweise lernen, auch mal ein cleveres Foul im Strafraum zu ziehen.“
FC Kempten mit schwachem Sturm aber starker Defensive
Durach dagegen steht auf Rang drei. Doch Feneberg warnt vor Überheblichkeit: „Kempten hat richtig viel Qualität, besonders in der Defensive.“ Um erfolgreich zu sein, müsse seine Mannschaft vor allem das schnelle Umschaltspiel forcieren, welches die Duracher auszeichne.
Von diesem Spielstil profitiere auch Niklas Eggensperger, der mit sieben Treffern die Offensive der Oberallgäuer anführt. Damit hat der 25-Jährige bereits so viele Tore erzielt wie in der gesamten Vorsaison, in der er 30 Partien absolvierte. Auffällig ist seine Treffsicherheit vom Punkt: Schon viermal verwandelte er in dieser Spielzeit einen Elfmeter.

Wiedemann glaubt trotz der Tabellensituation an eine Chance für sein Team. Kempten ist seit sechs Spielen ungeschlagen, wegen der vier Unentschieden in diesem Zeitraum war die Punktausbeute jedoch nicht wie erhofft. „Nun muss der Knoten einfach platzen. Was wäre da besser geeignet als ein Derby?“, fragt der Abwehrspieler optimistisch.
Hinzu kommt, dass Durach auswärts bislang nicht so stark auftritt wie daheim: Alle drei Saisonniederlagen haben sie auf fremdem Rasen kassiert.
Beide Landesligisten mit nahezu vollständigem Kader
Personell können beide Mannschaften fast aus dem Vollen schöpfen. Beim FC Kempten fehlen lediglich Bahadir Yilmaz aufgrund eines Außenbandrisses sowie der langzeitverletzte Anton Ogger. Durach muss hingegen ohne Mark Nosdrin auskommen, der seit Saisonbeginn mit mehreren Verletzungen zu kämpfen hat, darunter ein Bänderriss und eine Schultereckgelenksprengung.
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