Es ist diese Mischung aus Angespanntheit und Vorfreude. Mehrere Wochen Vorbereitung liegen hinter Spielern, Trainern und Betreuern des VfB Durach, in denen viel theoretisiert und gefachsimpelt wurde. „Jetzt geht es endlich los“, sagt VfB-Vorsitzender Peter Dietrich und spricht seiner Mannschaft vor dem Saisonauftakt am Samstag ab 14 Uhr – ausgerechnet auswärts beim Bayernliga-Absteiger ASV Dachau – aus der Seele.
- Das Startprogramm Die ersten drei Aufgaben gegen Dachau, Jetzendorf (nächsten Donnerstagabend auf eigenem Platz) und Kempten (Mittwoch, 31. Juli) nennt Dietrich einfach nur „hammerhart“. Seine Mannschaft könne darüber klagen und im schlimmsten Fall mit drei Niederlagen starten – oder die Herausforderung annehmen. „Das wird zapfig, aber wir müssen uns vor niemandem verstecken.“ Sein Motto an die Mannschaft: „Alles reinhauen und mutig spielen.“
- Die Zielsetzung Der VfB-Boss verordnet seinem Trainer-Team und den Spielern aber auch Demut. „Dass wir in den letzten sechs Jahren am Ende der Saison nie schlechter platziert waren als auf Platz sieben, ist schön.“ Dennoch gebe es keine Garantie dafür. „Wir müssen uns alles Woche für Woche erarbeiten, um wieder im oberen Mittelfeld der Tabelle zu landen.“ Trainer Hans-Jörg Nisseler (O-Ton Dietrich: „Er ist nach wie vor ein Glücksgriff für uns“) und sein neuer Assistent Julian Feneberg, der auch selbst auf dem Platz mithelfen soll, haben von Dietrich einen klaren Auftrag bekommen: Fernhalten von Platz 14, Fernhalten von den drei Relegationplätzen und den zwei Direktabsteigern.
- Der neue Kapitän Mithelfen beim Punktesammeln soll der neue Spielführer: Mit Robin Brandmeir wurde ein echtes Duracher Eigengewächs von seinen Mitspielern gewählt. Robin Brandmeir spielt seit der G-Jugend beim VfB und kennt den Verein extrem gut. Nachdem der 26-Jährige in den letzten Jahren immer wieder zwischen der ersten und zweiten Mannschaft pendelte, hat er sich nun zur festen Größe im Landesliga-Team etabliert. „Natürlich ist das eine Ehre für mich, in meinem Heimatverein Kapitän zu sein. Aber noch mehr freut es mich, dass ich eine Truppe anführen darf, in der eine so gute Stimmung herrscht. Da kann man sich nur auf die neue Spielzeit freuen“, sagt Brandmeier. Für den Saisonstart ist er trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende im Pokal (0:3 gegen Sonthofen) positiv gestimmt. „Uns ist bewusst, dass wir noch einiges besser machen müssen, aber jeder hat große Lust auf das Spiel in Dachau. Wir wollen erfolgreich starten und nicht mit leeren Händen zurückkehren“. Übrigens: Brandmeir ist auch außerhalb es Platzes ein Vorbild – als strikter Anti-Alkoholiker.
- Das Personal Nisseler und Feneberg sind nach ein paar wenigen Abgängen – vor allem dem Wechsel von Lukas Kohler zum TSV Kottern – zum Experimentieren gezwungen. Dietrich weiß: „Wir haben keine 20 landesligataugliche Spieler.“ Deshalb müssten „jetzt die Jungen in die Bresche springen“. Vor allem in der Abwehr und auf der heiklen „Sechser-Position“ klaffen einige Lücken, glaubt der VfB-Vorsitzende. Julian Feneberg könne die Position im zentralen defensiven Mittelfeld spielen, der Ex-Kotterner sei aber leider verletzungsanfällig – und fällt auch zum Auftakt in Dachau aus. „Es wird sich zeigen, wer die Position des Abräumers einnimmt. Es muss noch etwas wachsen“, sagt Dietrich. Nicht dabei sind beim ersten Spiel verletzungsbedingt auch Ersatztorwart Tobias Maier und Stürmer Patrick Littig.