Schon im Vorfeld hatte allein die Marke der angekündigten 3500 Teilnehmer für reges Interesse am Rad Race 120 gesorgt. Nun verrät der Blick auf die Ergebnisliste nach dem zweitägigen Radsport-Event: Auch sportlich hatte das Rad Race 120 einiges zu bieten.
In der Tageswertung setzte sich Tim Wollenberg am Sonntag durch – und das auf beeindruckende Art und Weise: Auf der 120 Kilometer langen Strecke von Sonthofen über Hittisau und Sibratsgfäll, sowie den Riedbergpass bis hin zum Ziel an der Hörnerbahn in Bolsterlang setzte sich Wollenberg bereits früh ab. Trotz Attacken des Sport Haschko Teams fuhr der 24-Jährige aus Augsburg nach 3:23:51 Stunden den Tagessieg ein.
Wertung als Teamformat: Mannschaft vo Sport Haschko setzt sich an die Spitze
Da das Rad Race 120 jedoch als Teamformat gewertet wird, ging der Sieg beim Amateurrennen an das Team von Sport Haschko, die als erstes Team drei Fahrer im Ziel hatten. Wollenberg landete mit seinem Team Enzianhütte United auf Platz drei, obwohl er mit Christoph Wachter auf dem zweiten Platz in der Tageswertung sogar einen Teamkollegen neben sich auf dem Podium hatte. Zweiter wurde die Mannschaft „mofa testoE“ aus Münster.
„Ich hatte mit den Folgen einer Erkrankung zu kämpfen. Die Beine haben sich immer noch nicht optimal angefühlt”, sagte Wollenberg. Seine Ortskundigkeit konnte sich der amtierende Studenten-Vizeweltmeister im Straßenrennen dennoch im südlichen Oberallgäu und im Vorarlberg offenbar zunutze machen.

Auch bei den Frauen wurden beeindruckende Zeiten auf der anspruchsvollen Route gefahren – obwohl es kurzfristig zu einer Streckenanpassung gekommen war: Im Streckenabschnitt Hirschsprung musste auf den Gehweg ausgewichen wurden. Für Julia Schallau stellte das jedoch kein Hindernis dar: Die 34-Jährige holte den Tagessieg, auch mit ihrem Team „Baldiso-Talent.frei“ landete sie in der Mixed-Teamwertung auf Platz eins.
So lief der Prolog beim Rad Race 120
Bereits nach dem Prolog am Samstag (4,2 Kilometer; 380 Höhenmeter) an der Staig, stand die Kasselerin ganz oben auf dem Treppchen. „Eigentlich fahre ich eher Berge mit maximal sechs Prozent Steigung”, sagte Schallau. Der Triumph am Sonntag sei umso überraschender für das gesamte Team gewesen. In der Frauen-Mannschaftswertung stand mit dem “Next Level Racing Woman Team” ein Team mit Fahrerinnen aus Deutschland und der Schweiz ganz oben, auf Platz zwei sorgte das Team von “Rad Union 1913 Wangen” für ein weiteres positives Ergebnis mit Allgäuer Beteiligung.
Sowohl in sportlicher Hinsicht, als auch mit Blick auf das junge Publikum in Sonthofen ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit. Bei der zweiten Auflage des Rennens hatte sich das Organisationsteam von 808Project aus Burgberg um ein neues Strecken-Informationskonzept und eine engere Abstimmung mit Gastronomie und Hotellerie bemüht. „Dass das Event und damit das Allgäu als Sport-Destination so gut von der Radsport-Szene angenommen wurde, freut mich enorm. Das zeigt sich vor allem beim Blick auf die Teamnamen und -trikots“, sagte Organisator Marlon Wörndl.