Chris Leicht, Telemark-Referent des Deutschen Skiverbandes, zieht eine positive Bilanz der Weltmeisterschaft in Melchsee-Frutt in der Schweiz. Zwei Medaillen für seine Vorzeige-Athletin Johanna Holzmann vom Skiclub Oberstdorf, dazu drei Bronze-Plaketten bei den Junioren: „Das kann sich absolut sehen lassen“, sagt der 50-Jährige aus Oy-Mittelberg.
Juniorinnen setzen mit zwei dritten Plätzen Zeichen, dass Nachwuchsarbeit gut klappt
Gerade die dritten Plätze für die beiden 19-jährigen Juniorinnen Anne Kessler aus Uhldingen in Baden-Württemberg (Sprint und Classic) sowie Antonia Kneller aus Murnau (Parallel-Sprint) seien ein deutliches Zeichen, dass es mit der Nachwuchsarbeit gut klappe. Einen großen Verdienst daran habe die frühere ASV-Alpintrainerin Anette Schmid aus Fischen, die sich seit dieser Saison maßgeblich um das Training der Telemarker kümmere. „Die Jungen haben extrem davon profitiert; sie sind auf dem absolut richtigen Weg“, sagt Leicht.
Auch bei den „Senioren“ Thomas Orlovius (31/Sonthofen) und Leonhard Müller (29/Unterjoch) sei ein deutlicher Leistungssprung erkennbar gewesen – auch wenn sie, so Leicht, „von der absoluten Spitze noch ein bisschen weg sind“.
Disqualifikation für Holzmann beim Parallel-Sprint
Ihre Ausnahmestellung im deutschen Team hat einmal mehr Johanna Holzmann (25) unter Beweis gestellt. Mit Silber im Classic und Bronze im Parallel-Sprint (dort war sie Titelverteidigerin) könne sie durchaus zufrieden sein – „auch wenn sie selbst noch höhere Ansprüche hat“, sagt Leicht.
Weil die Jury im Parallel-Sprint eine umstrittene Disqualifikation ausgesprochen hat und ihr im Classic-Wettbewerb die Stockspitze abgebrochen ist, ist Holzmann selbst nicht hundertprozentig zufrieden: „Die Silberne schmeckt ein bisschen bitter-süß, weil ich sooo nah dran war.“ Auch über Bronze im Parallel-Sprint konnte sich die Oberstdorferin nicht freuen: „Ich habe alle Läufe gewonnen und werde nur Dritte. Das war schon enttäuschend. Und ein Spiegelbild der gesamten Saison.“