Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Um Haaresbreite

Sonthofen

Um Haaresbreite

    • |
    • |

    Die wilde Reise geht weiter. Die Allgäu-Strom-Volleys haben die nächste 2:30-Stunden-Schlacht aufs Parkett gelegt – und sie haben nach dem nächsten Fünf-Satz-Drama in der 2. Bundesliga mit 2:3 das Nachsehen gegenüber dem TV Dingolfing gehabt. „Ich bin stinksauer, dass es wieder nicht gereicht hat“, sagte Volleys-Kapitän Marion Schütze nach der Partie. „Wenn nicht heute, wann hätten wir es so verdient?“ Tatsächlich waren die nur zu acht angetretenen Sonthoferinnen über weite Strecken das tonangebende Team, absolvierten das beste Heimspiel der Saison. „Ich bin stolz auf die Mädels. Wir haben in dieser Situation das Bestmögliche gemacht“, ergänzte Coach Veronika Majova nach der Partie.

    Die ersatzgeschwächten Volleys mussten im Duell des Tabellensiebten gegen den Achten verletzungsbedingt auf Außenspielerin Katharina Schöll und Mittelblockerin Denise Senst verzichten. Gerade für das Sonthofer Eigengewächs ist die Saison vorzeitig beendet – bei der 22-Jährigen wurde unter der Woche ein Meniskusschaden im lädierten rechten Knie diagnostiziert.

    Trotzdem starteten die Volleys nach zuvor nur einem Sieg aus den vergangenen vier Heimspielen nicht nervös, waren vor allem im Angriff über Alex Kettenbach, Julia Waldinger oder Caro Tiegl sehr variabel und führten auch über 7:6 zu Beginn des ersten Durchgangs.

    Doch die Gäste aus Niederbayern um die ehemalige Sonthoferin Natascha Niemczyk drehten den Satz bis zum 14:11, weil sie nach und nach besser in der Abwehr arbeiteten und sich Sonthofen durch Aufschlagfehler selbst das Leben schwermachte. Doch mit einem Punkt von Kapitän Marion Schütze fanden die Volleys den Schalter – Annika Zeller startete beim 12:15 eine sagenhafte Serie von 13 Aufschlägen in Folge. Sonthofen holte sich mit einem 13:0-Lauf den Satz beim 25:15.

    Dingolfing, das zuvor selbst nur eine der vergangenen fünf Partien gewonnen hatte, fing sich nach dieser Schwächephase und hielt Satz zwei über 5:5 und 8:8 offen. Sonthofen legte – vor allem dank starker Blockarbeit über Lea Thurm – einen Sprint zum 11:8 hin und hielt den Vorsprung ab 17:15 bis zum 21:18, ehe ein unerklärlicher Einbruch Dingolfing auf 23:23 heranbrachte. Davon erholten sich die Volleys nicht mehr – die Gäste verwerteten den ersten Satzball zum 26:24.

    Beim Stand von 1:1 folgten so einmal mehr zwei Durchgänge in hohem Spannungsfeld – mit ähnlichem Spielfilm. Beide Teams starteten mit etlichen Fehlern im Angriff sowie mit Mängeln in der Abstimmung der Abwehr. Über 4:4 blieb die Partie ausgeglichen, aber auf enormem Niveau. Nach einem erneuten Zwischensprint der Volleys auf 15:6 – allein im Block über die bärenstarke Thurm – fingen sich wiederum die Gäste und schlossen auf 19:17 auf. In der Schlussphase des dritten Durchgangs bewiesen die Gastgeber aber nun starke Nerven und nutzten den ersten Satzball zum 25:21. Davon angetrieben begannen die Volleys hellwach im vierten Satz, gingen angetrieben von den stärker werdenden Kettenbach und Tiegl mit 7:3 in Führung. Doch die nächste Leistungsschwankung, als ab da für einige Minuten einmal mehr der Wurm drin war, brachte Dingolfing beim 12:11 erstmals in Führung. Diese Schlüsselphase entschied den Durchgang, denn fortan gewannen die Gäste die langen und mental so wichtigen Ballwechsel. Über 20:16 holte sich der TVD Satz vier dramatisch 27:25.

    Der entscheidende Tie-Break verlief – wie sollte es anders sein – auf des Messers Schneide. Über 4:4, 7:7, 11:11 und 15:15 begegneten sich die Tabellennachbarn auf Augenhöhe. Mit dem zweiten Matchball aber triumphierte Dingolfing mit 17:15. „Nennen wir es das fehlende Quäntchen Glück, oder einfach, dass wir die Schlüsselpunkte nicht gemacht haben“, bilanzierte Marion Schütze nach der Partie. „Richtig mies ist nur, dass wir diesmal so nah dran waren.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden