Die angekündigten Unwetter haben am Donnerstagabend im Allgäu für Einschränkungen gesorgt. Unter anderem liefen Unterführungen voll, es fielen Hagelkörner, so groß wie Zwei-Euro-Münzen, der Zugverkehr war beeinträchtigt und in Memmingen musste ein Flugzeug umgeleitet werden. Personen wurden offenbar nicht verletzt.
Unwetter führt zu über 70 Einsätzen im Allgäu
Wie ein Sprecher der Integrierten Leitstelle (ILS) gegenüber unserer Redaktion mitteilte, rückte die Feuerwehr im Verlauf des Abends und der Nacht zu insgesamt rund 70 unwetterbedingten Einsätzen aus. Besonders betroffen waren demnach die Gebiete Kaufbeuren-Neugablonz und die Region um Westerhofen und Sigiswang im Oberallgäu. Hier traten mehrere Bäche über die Ufer und drückten in Richtung Wohngebiete.

Wie ein Reporter vor Ort mitteilte, brach dort auch ein Damm und sorgte zusätzlich für Überschwemmungen. In diesem Gebiet war die Feuerwehr auch am späten Abend noch im Einsatz. Ansonsten, so der Sprecher der ILS, habe sich die Lage wieder beruhigt, „wir sprechen von einem glimpflichen Verlauf“. Aufgrund der angekündigten Unwetter hatte die Leitstelle ab ca. 17 Uhr ihr Personal verdoppelt, um auf mögliche Einsätze vorbereitet zu sein. Die Menge der eingegangenen Notrufe blieb aber „unter den Erwartungen“ der Einsatzkräfte.

In der Nacht auf Freitag gab es im Allgäu keine weiteren Unwetter-Einsätze, wie ein Sprecher der Polizei am frühen Freitagmorgen auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt.
Zugverkehr durch Unwetter im Allgäu gestört
Durch die Unwetter war offenbar auch der Zugverkehr teilweise unterbrochen. „Wir stehen hier schon seit einer halben Stunde“, sagt ein Fahrgast, der auf Bahnsteig 1 im Kaufbeurer Bahnhof wartet. Der Zug Richtung Kempten und Lindau kann nicht weiterfahren - Fahrgäste berichten von einem Blitzeinschlag auf der Strecke, den es dem Vernehmen nach gegeben haben soll.

Starkregen im Allgäu: Unterführungen geflutet
Große Mengen an Regen sorgten unter anderem in Kaufbeuren dafür, dass mehrere Unterführungen überflutet wurden. Betroffen waren beispielsweise die Unterführung an der Bahnbrücke in der Augsburger Straße und die an der Füssener Straße. Am Abend gab es dort kein sicheres Durchkommen. Auch in anderen Städten und Regionen kam es zu Überflutungen, wie in Weitnau und Sonthofen.

Flugzeug von Memmingen nach Nürnberg umgeleitet
Die heftigen Gewitter hatten auch Auswirkungen auf den Flugverkehr. Aufgrund der Gewitter wurde ein Passagierflugzeug, das auf dem Weg von Faro nach Memmingen war, umgeleitet. Es landete stattdessen in Nürnberg.
Bereits seit dem Vormittag galt für die Region eine „Vorabinformation Unwetter“ des Deutschen Wetterdienstes. Am Abend warnte dieser dann konkret in allen Allgäuer Städten und Landkreisen vor „schweren Gewittern“ der Stufe 3 von 4. Was das genau bedeutet und welche Warnungen aktuell gelten, lesen Sie hier.

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