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Urlaubsfahrt in den Süden: Wann und wo günstig tanken?

Benzin- und Dieselpreise

Tanken am Grenztunnel, am Brenner oder am Gardasee? Die Benzinpreise auf dem Weg in den Süden

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    In Österreich sind Benzin und Diesel deutlich billiger als in Deutschland – solange man nicht direkt an der Autobahn tankt.
    In Österreich sind Benzin und Diesel deutlich billiger als in Deutschland – solange man nicht direkt an der Autobahn tankt. Foto: Sina Schuldt, dpa (Archiv)

    Tetris mit den Koffern gespielt, die Kinder auf der Rückbank verfrachtet und die Adresse der Unterkunft ins Navi eingetippt: Der Urlaub kann beginnen. Gut, die nächsten paar Stunden stehen wohl noch dutzende Kilometer Stau, diverse Diskussionen über die Musik und einige Pinkelpausen an. Ach, und tanken sollte man noch. Wie war das? Lohnt es sich, mit Blick auf die Spritpreise, in Österreich Halt zu machen – oder gar den Weg über die Schweiz zu wählen? Und wie viel kosten Diesel und Benzin in Italien, in Kroatien und Slowenien?

    Benzinpreise in Deutschland: Zuletzt ist vor allem Diesel teurer geworden

    Schließlich ist in Deutschland gegen Ende Juni vor allem der Preis für Diesel ordentlich angestiegen und seitdem auf einem recht hohen Niveau. Der Benzinpreis ging ebenfalls nach oben, aber weniger stark – der Preisunterschied zwischen E10 und Diesel liegt daher aktuell nur noch bei etwa fünf Cent, Anfang Juni waren es noch zehn. Diesel ist in Deutschland bei der Energiesteuer bessergestellt als Benzin – pro Liter ist die Abgabe fast 20 Cent niedriger.

    So setzten sich Diesel- und Benzinpreise in Deutschland zusammen

    • Energiesteuer: Diese Steuer hieß früher Mineralölsteuer und ist der Grund dafür, dass Diesel in der Regel günstiger ist als Benzin. Sie ist auf einen pauschalen Wert festgesetzt: Auf Benzin fallen 2025 pro Liter 65,45 Cent an, pro Liter Diesel sind es 47,04 Cent.
    • CO2-Abgabe: Zusätzlich ist 2025 ein Festbetrag von 55 Euro pro Tonne ausgestoßenes CO2 fällig. Auf den Liter Benzin ergibt das laut ADAC aktuell rund 16 Cent, bei Diesel etwa 17 Cent.
    • Mehrwertsteuer: Wie auf alle anderen Waren muss auch auf Benzin und Diesel eine Mehrwertsteuer bezahlt werden. Sie beträgt 19 Prozent.
    • Der Rest des Preises setzt sich aus dem schwankenden Rohölpreis auf dem Weltmarkt, den Kosten für die Weiterverarbeitung, den Transport sowie für den Betrieb der Tankstelle zusammen. Und natürlich machen Mineralölkonzerne und Händler dann auch noch einen Gewinn.

    Im Vergleich zu einer kurzen Phase zum Jahresbeginn sind die aktuellen Preise an den deutschen Tankstellen aber noch moderat. Im Februar lag der Schnitt an einigen Tagen bei 1,80 Euro pro Liter Super, 1,74 Euro pro Liter E10 und 1,67 Euro pro Liter Diesel. Da sind die Preise jetzt, zum Ferienstart in Bayern, immerhin rund 10 Cent niedriger. Und zehn Cent machen auf eine 50-Liter-Tankfüllung einen Unterschied von fünf Euro aus.

    Weil die Spritpreise neben den Ereignissen auf dem Weltmarkt stark von Steuern und Abgaben abhängen, sind die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Ländern enorm. Einen Überblick bietet die EU-Kommission, die einmal pro Woche die aktuellen Durchschnittspreise der 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union veröffentlicht.

    Zum Sparen in die Schweiz? Auch bei Diesel und Benzin keine gute Idee

    Vorab: Deutschlands Nachbarland Schweiz ist als Nicht-EU-Land nicht in den Daten enthalten – aber auch uninteressant für Menschen, die sparen möchten. Dort kostet dem ADAC zufolge Benzin fast 20 und Diesel fast 30 Cent mehr pro Liter als daheim. Wer also beispielsweise über Lindau in Richtung Mailand fährt, sollte tunlichst vermeiden, während der rund 300 Kilometer durch die Schweiz eine Tankstelle ansteuern zu müssen.

    Erfreulichere Preise gibt es anderswo: Österreich bleibt für deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer ein Billig-Tank-Land. Besonders, wer Benzin braucht, spart: Die Preise lagen zuletzt fast 20 Cent unter denen in Deutschland. Beim Diesel lag die Ersparnis nur bei rund fünf Cent.

    Wer auf der Durchreise ist, sollte beachten: Direkt an der Autobahn zu tanken ist extrem teuer. Dem Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) zufolge sollte man Tankstellen direkt an der Autobahn schlicht meiden – bis zu 60 Cent pro Liter sei die Spanne zwischen den günstigsten Tankstellen auf dem Land und den teuersten an der Autobahn. Wer nicht draufzahlen möchte, sollte also zumindest einen Autohof ansteuern. Hier liegen die Preise laut ÖAMTC etwa fünf bis zehn Cent über denen, die an Tankstellen abseits der Schnellstraße fällig sind – Dieselfahrerinnen und -fahrer können dementsprechend auch gleich in Deutschland tanken, wer Benzin braucht, kann am Autohof aber ein wenig sparen. Als Faustregel gilt außerdem: Tankstellen in Grenznähe sind teurer.

    Kroatien-Urlauberinnen und -Urlauber können sich über günstiges Benzin freuen

    In Italien liegt das Preisniveau wiederum leicht über dem von Deutschland, vor allem Diesel ist meist ein wenig teurer. Bei einer Fahrt nach Neapel wird sich ein Tank-Stopp in Italien allerdings nicht vermeiden lassen. Dann sollte man wissen: Autogrill und Co. verlangen für einen Liter Benzin oder Diesel in der Regel etwa zehn bis in Ausnahmefällen 30 Cent mehr als Tankstellen an Landstraßen.

    Wer also von Deutschland nach Italien fährt: Am Irschenberg in Oberbayern macht das Tanken wenig Sinn, die Tankstelle gilt gar als besonders teuer. Auch am italienischen Gardasee gibt es keine guten Angebote. Am besten ist es, in Österreich relativ kurz vor dem Brenner von der Autobahn abzufahren und eine Tankstelle zu suchen, die etwa zwei Kilometer von der Autobahn entfernt ist – hier stehen die Chancen für günstige Preise gut. Beim Live-Vergleich hilft auch die ÖAMTC-Tank-App.

    Wer hingegen in Richtung Kroatien fährt, kann noch mehr sparen. In Kroatien liegen die Benzinpreise mehr als 20, die Dieselpreise etwa zehn Cent unter den deutschen. Das Urlaubsland ist damit sogar günstiger als Österreich. Und vor allem für Dieselfahrerinnen und -fahrer ist Slowenien, das man auf dem Weg nach Kroatien passiert, noch einmal lohnender.

    Wer seinen Urlaub gänzlich an den Spritpreisen ausrichten möchte, dem sei gesagt: Am günstigsten tankt man innerhalb der EU in Bulgarien (Benzin) und Malta (Diesel). Und nach Dänemark fährt man am besten mit dem Zug.

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