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Vermisste Frau aus Lauben tot - Lebensgefährte unter Verdacht

Vermisstenfall Valerie von M. aus Lauben

Vermisste Frau aus Lauben wohl tot: Lebensgefährte unter Verdacht

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    Dramatische Wendung im Fall der vermissten Valerie von M. aus Lauben: Die 36-jährige Mutter ist wohl Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Am Donnerstag wurde bei einer groß angelegten Suchaktion nahe Lauben eine Leiche entdeckt.
    Dramatische Wendung im Fall der vermissten Valerie von M. aus Lauben: Die 36-jährige Mutter ist wohl Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Am Donnerstag wurde bei einer groß angelegten Suchaktion nahe Lauben eine Leiche entdeckt. Foto: Martina Diemand

    Drei Wochen, drei Tage. So lange war Valerie von M. verschwunden. An diesem Donnerstag nun die traurige Gewissheit: Die zweifache Mutter aus Lauben nahe Memmingen ist vermutlich tot. Dringender Tatverdacht richtet sich laut Staatsanwaltschaft gegen ihren 38-jährigen Lebensgefährten.

    Um 7 Uhr an diesem trüben, verregneten Donnerstag rücken Beamte der Ermittlungsgruppe „Koppel“ am Wohnhaus der Vermissten in Lauben an. Mit dabei haben sie Bereitschaftspolizei und Diensthundeführer mit Leichenspürhunden. Mit mindestens zehn Polizeibussen steuern sie den Tag über mehrfach drei verschiedene Orte im nördlichen Teil der 1400-Einwohner-Gemeinde an.

    Mit starken Kräften durchsuchen Polizeibeamte am Donnerstag die Umgebung nördlich von Lauben.
    Mit starken Kräften durchsuchen Polizeibeamte am Donnerstag die Umgebung nördlich von Lauben. Foto: Martina Diemand

    Sie durchsuchen das gemeinsame Wohnhaus der Frau und ihres Lebensgefährten. Später in der Nähe dann auch ein landwirtschaftliches Anwesen der Familie sowie wenige hundert Meter entfernt Flächen in einem Waldstück. 

    „Es besteht Tatverdacht gegen den 38-jährigen Lebensgefährten“, bestätigt die Polizei gegen Mittag auf Anfrage unserer Redaktion. Genauere Angaben will man zu diesem Zeitpunkt noch nicht machen. Aus Ermittlerkreisen heißt es jedoch: Es liege ein Geständnis vor.

    Vermisste Frau aus Lauben: Polizeikreise sprechen von Geständnis

    Auf dessen Grundlage gehen die Fahnder davon aus, dass die Leiche der vermissten Frau im Wald nahe Lauben vergraben wurde. Und tatsächlich: Um 17 Uhr tönen die Kirchenglocken über den Ort hinweg bis hin zu den Polizisten nahe des Maisfelds. Die letzten Glockentöne sind gerade verschallt, da berichtet eine Polizeisprecherin: Im Waldstück wurde eine Leiche gefunden. Ob es sich um Valerie v. M. handelt, bestätigt sie nicht. Aber es ist wohl sehr wahrscheinlich.

    Mit starken Kräften durchsuchen Polizeibeamte am Donnerstag die Umgebung von Lauben.
    Mit starken Kräften durchsuchen Polizeibeamte am Donnerstag die Umgebung von Lauben. Foto: Martina Diemand

    „Aufgrund der neuen Erkenntnisse aus den heute durchgeführten Ermittlungsmaßnahmen, insbesondere dem Auffinden eines Leichnams, wurde der Lebensgefährte der Vermissten vorläufig festgenommen“, sagt kurz darauf Stefanie Birle, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Memmingen.

    Polizei findet Leiche in Lauben: „Ich bin fassungslos, so geht es allen hier im Dorf“  

    Über das mögliche Motiv der Tat oder weitere Hintergründe wird zunächst nichts bekannt. Valerie von M. und ihr tatverdächtiger Lebensgefährte waren schon länger zusammen. Der 38-jährige Laubener soll der Vater des jüngeren ihrer zwei Kinder sein. Beide Kinder waren erst wenige Tage vor dem Verschwinden der Frau bei einer größeren Feier getauft worden. Informationen unserer Redaktion zufolge arbeitete der Verdächtige auf dem Hof seines Vaters in Lauben. Hof und Wohnhaus der Familie liegen nur wenige Gehminuten voneinander entfernt.

    Es ist 17.30 Uhr, als am Waldrand nördlich von Lauben ein Leichenwagen vorfährt. Im Ort hat sich da längst herumgesprochen, was passiert ist. „Mir fehlen die Worte“, sagt Bürgermeister Reiner Rößle. „Ich bin fassungslos, so geht es allen hier im Dorf.“  

    Der Fall Valerie von M. aus Lauben im Überblick

    • Angehörige melden Valerie von M. aus Lauben im Unterallgäu am 7. August bei der Polizei als vermisst. Angeblich habe sie nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten das Haus verlassen und sei seitdem nicht mehr aufgetaucht.
    • Polizeibeamte entdecken wenig später auf dem Freizeitgrundstück der Familie nahe Erkheim das Auto der Vermissten. Von ihr selbst fehlt jede Spur.
    • Wenig später wird an einem Parkplatz in Landsberg am Lech die Geldbörse der zweifachen Mutter gefunden.
    • Gut zwei Wochen nach dem Verschwinden der 36-Jährigen richtet die Kripo Memmingen die Ermittlungsgruppe „Koppel“ ein – der Name ist angelehnt an das Grundstück, auf dem das Auto gefunden worden war. Man könne weder ein selbstständiges Verschwinden der Frau, noch einen Unfall oder ein Gewaltverbrechen ausschließen, heißt es in Ermittlerkreisen.
    • Am 27. August durchsuchen etliche Polizeibeamte die Gegend rund um Lauben im Unterallgäu.
    • Am 28. August rückt die Spurensicherung im Haus der Familie in Lauben an. Später gibt die Polizei bekannt: In einem Waldstück haben die Ermittler eine Leiche gefunden. Der Lebensgefährte von Valerie von M. steht unter dringendem Tatverdacht, heißt es.
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