Die Polizei hat auf der A96 an der Grenze bei Lindau einen Hunde-Transport aus dem Verkehr gezogen.
Bild: Bundespolizei
Die Polizei hat auf der A96 an der Grenze bei Lindau einen Hunde-Transport aus dem Verkehr gezogen.
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An der Autobahn A96 haben Beamte der Bundespolizei am Donnerstag einen Hunde-Transport gestoppt und 14 Welpen eingezogen. Zwei Italiener wollten mit den Tieren mehrere tausend Kilometer durch Europa zurücklegen. Laut Polizei legten sie dazu fragwürdige Dokumente vor.
Bei der Polizei-Kontrolle am Grenzübergang Hörbranz stellten Bundespolizisten fest, dass die Männer auf der Ladefläche des Fahrzeugs 14 Hundewelpen transportierten. Bei einem der Tiere handelte es sich um einen Pitbull-Terrier. Für diese Rasse besteht in Deutschland ein Importverbot.
Die Polizisten erkannten sofort, in welch schlechter Verfassung sich die Tiere befanden. Nicht einmal Wasser stand den Welpen laut Polizei zur Verfügung. In Absprache mit dem zuständigen Veterinäramt wurden die Hunde aus ihrer misslichen Lage befreit und zunächst in Obhut einer Tierärztin übergeben. Auch sie bestätigte den schlechten Gesundheitszustand der offenbar reinrassigen Welpen.
Die Italiener (beide 46) sagten, im Auftrag einer Transportfirma unterwegs zu sein, zu der die Bundespolizisten bei einer Internetrecherche jedoch keinerlei Informationen fanden. Die Route der Transporteure sollte eigenen Angaben zufolge über Berlin in verschiedene Länder und zurück nach Italien führen. Auf dieser rund 4.000 Kilometer langen Fahrt wollten die 46-Jährigen immer wieder Hunde abgeben.
Bei der Kontrolle stellten die Polizisten außerdem fest, dass die EU-Heimtierausweise aus unterschiedlichen Staaten unvollständig oder sogar leer waren. Einige der vorgelegten Gesundheitszeugnisse waren erst auf den 29. Januar 2021 datiert.
Die beiden Männer konnten bei der Einreise zwar einen negativen Covid-19-Test vorzeigen. Da dieser aber vom selben italienischen Veterinär unterzeichnet war wie auch die Heimtierausweise, meldet die Bundespolizei "erhebliche Zweifel" an der Richtigkeit der Tests an (Lesen Sie dazu: Grenzkontrollen und Einreiseregeln wegen Corona weiter verschärft).
Die Transporteure erhalten nun eine ganze Reihe von Strafanzeigen - unter anderem wegen des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse, Verstoßes gegen das Hundeverbringungs- und -Einfuhrbeschränkungsgesetz sowie Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstoßes gegen das Tier-, Tiergesundheits- und Infektionsschutzgesetz (Lesen Sie auch: Staatsanwaltschaft Kempten und Bundespolizei sprengen internationale Schleuserorganisation).
Nach der Kontrolle mussten die Männer eine Sicherheitsleistung bezahlen, dann wurden sie von der Bundespolizei wieder entlassen.
Das Veterinäramt bestimmt nun die Rassen der Welpen und prüft alle verfügbaren Dokumente sowie mögliche weitere Rechtsverstöße.
(Lesen Sie auch: Beinahe im Kühlraum erfroren: Drama um Lastwagenfahrer im Unterallgäu)