Sönke Wortmann (links) und Holly Fink stellten sich den Fragen von Kulturamtschefin Kathrin Felle und standen auch dem Lindenberger Kinopublikum Rede und Antwort.
Bild: Barbara Kettl-Römer
Sönke Wortmann (links) und Holly Fink stellten sich den Fragen von Kulturamtschefin Kathrin Felle und standen auch dem Lindenberger Kinopublikum Rede und Antwort.
Bild: Barbara Kettl-Römer
Schlangen vor dem Eingang und ein fast bis auf den letzten Platz gefüllter Saal: Das gab es im Neues Krone Kino schon lange nicht mehr. Und das bei einem Film, dessen Kinostart schon über ein halbes Jahr zurückliegt. Das lag zum einen daran, dass die Corona-Beschränkungen gefallen sind, vor allem aber an der Anwesenheit von zwei prominenten Männern: Zur Präsentation ihres Films „Contra“ waren der Regisseur Sönke Wortmann und der Kameramann Holly Fink vor Ort und stellten sich anschließend den Fragen von Kulturamtsleiterin Kathrin Felle und des interessierten Publikums.
Er sei gerne zu diesem Anlass gekommen, erklärte der in Düsseldorf lebende Regisseur, obwohl es „eine Weltreise bis Lindenberg“ gewesen sei. Es war jedoch nicht das erste Mal, dass Wortmann in der Stadt war.
In „Contra“ geht es um einen zynischen Uni-Professor, der eine arabischstämmige Studentin rassistisch beleidigt, sie dann aber auf einen Debattierwettbewerb vorbereiten soll, um disziplinarischen Konsequenzen zu entgehen. Der Professor (gespielt von Christoph Maria Herbst) und die Studentin Naima (gespielt von Nilam Farooq) kooperieren zunächst nur zähneknirschend miteinander, beginnen aber nach und nach, einander menschlich zu schätzen. Die mit feinem Gespür für die unterschiedlichen kulturellen und sozialen Milieus und viel Humor erzählte Geschichte wurde vom Kinopublikum mit lebhaftem Beifall quittiert.
„Ich finde, diese Geschichte ist wichtig zu erzählen“, erklärte Sönke Wortmann auf die Frage, warum er diesen Film gemacht habe. „Ich wollte ihn machen, weil Sönke ihn mir angeboten hat“, erklärte Holly Fink seine Motivation. Er habe aber auch das Thema „Debattierwettbewerb“ sehr interessant gefunden, mit dem er zuvor noch nie etwas zu tun gehabt hatte. Sönke Wortmann erklärte: „Beim Debattieren muss man zuhören, das ist wichtig für unsere Gesellschaft.“
Wortmann und Fink hatten bei der Serie Charité erstmals zusammengearbeitet und Wertschätzung füreinander entwickelt. „Sönke ist jemand, der einem am Set Raum gibt und trotzdem klar sagt, was er will“, erklärte der der in Lindenberg lebende Kamermann Holly Fink. „Das ergibt eine sehr angenehme Atmosphäre.“ Der Regisseur wiederum meinte, es mache Spaß mit einem so erfahrenen Kameramann zu arbeiten. Das Ergebnis ist sehenswert, befanden die Zuschauer, die sich zu Wort meldeten.
Eine Zuschauerin sagte, sie habe ihre Heimatstadt Frankfurt noch nie so schön gesehen wie in diesem Film und wollte wissen, ob Fink bei den Abend- und Nachtaufnahmen mit einem Filter gearbeitet habe. „Kein Filter“, war die Antwort. „Daran erkennt man die Qualität eines Kameramanns“, erklärte Regisseur Wortmann, „deshalb ist Holly so gut.“